Eigentlich hätte American Pharoah (ja, das wird tatsächlich so geschrieben) die Triple Crown nicht gewinnen dürfen. Das sagten zumindest viele Prognosen voraus, doch viele Experten mussten ihre Analysen dann doch berichtigen. Denn das amerikanische Rennpferd hat das geschafft, was seit 1978 keinem anderen Pferd mehr in den USA gelang: Es gewann drei klassische Pferderennen – das Kentucky Derby, das Preakness Stakes und am letzten Wochenende das Belmont Stakes. American Pharoah gewann so den Ehrentitel der Dreifachen Krone, den seit 1919 in den USA nur zwölf Pferde errungen haben.
Gegen ein legendäres Pferd hatte der Vollblüter dann aber doch keine Chance: In einem Video lässt das Wall Street Journal American Pharoah gegen Secretariat antreten, der die Triple Crown 1973 gewann und für viele als das beste Rennpferd überhaupt gilt. Secretariat ist 1989 gestorben, aber es gibt eine Aufnahme von seinem Sieg bei den Belmont Stakes. Secretariat, der ein für Pferde ungewöhnlich großes Herz besaß, war 2,6 Sekunden schneller als American Pharoah und hätte in einem wirklichen Rennen damit 13 Pferdelängen Vorsprung gehabt.
Im Gegensatz zu anderen Sportarten ist es beim Pferderennen also nicht so, dass die Athleten mit den Jahrzehnten schneller werden. Das liegt auch daran, dass es heute immer komplexere Strategien zur Ernährung und zum Training der Tiere gibt, deren Auswirkungen die Trainer nicht immer genau nachvollziehen können. Auch der Gewinn einer Triple Crown ist seltener geworden – zum einen sind Rennen jenseits der Klassiker oft höher dotiert und damit beliebter bei den Eigentümern; außerdem sind Jockeys und ihre Pferde heute meistens auf eine genaue Distanz spezialisiert – die klassischen Rennen sind zwischen 1,9 und 2,4 Kilometer lang.
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