Vier Kinder, vier Mütter – und vier Geschichten, wie sie sich trennten: Die Huffington Post besuchte für eine Reportage vier Frauen, deren Söhne sich der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) angeschlossen hatten.
Christianne aus Calgary, Karolina aus Kopenhagen, Saliha aus Brüssel und Torill aus Norwegen könnten nicht weiter voneinander entfernt leben, und doch durchleben sie gerade dasselbe. Trauer, Schuldgefühle, Wut und Machtlosigkeit. Als sie erfuhren, dass ihre Söhne für den IS gestorben sind, brach für sie alles zusammen. Seitdem sind sie gelähmt, unfähig, den Alltag zu bestreiten.
Vor allem aber sind sie erschöpft.
Christianne beispielsweise verwendete all ihre Energie auf das Auffinden ihres Sohnes über YouTube-Videos. Jede freie Minute verbrachte sie damit, in IS-Propaganda-Clips die unscharfen Gesichter der radikalislamischen Terroristen mit dem ihres Kindes abzugleichen. Sie gab die Hoffnung nicht auf, irgendwann, durch Zufall, einen Blick auf ihr Kind erhaschen zu können. Ausgerechnet ein Tweet informierte sie aus dem Nichts über den Tod ihres Sohnes Damian.
Auch für Karolina war das Internet die einzige Möglichkeit, um an Neuigkeiten über ihren Sohn Lukas zu kommen. Sie schaffte es, in eine geheime Facebook-Gruppe von Dschihadisten aufgenommen zu werden. Dort hatte sie direkten Kontakt zu den Kämpfern in Syrien. „Ich schaue mir Videos von Enthauptungen, Vergewaltigungen, Morden an – Scheißsachen, nur, um Informationen über meinen Jungen zu bekommen“, sagte sie der Huffington Post. Dass Lukas gestorben war, erfuhr sie über eine Chat-Nachricht.
Die englischsprachige Reportage gibt es auch auf Deutsch, Arabisch und in fünf weiteren Sprachen zu lesen.