Regeln machen das Leben einfacher. Zumindest, wenn es die richtigen sind. Eier vor dem Kochen anpieksen! Muscheln nur von September bis April! Nach dem Essen einen Schnaps und bloß keinen Spinat einfrieren! Dabei gibt gerade Spinat Anlass zum Zweifel an der universellen Ordnung: Er ist gar kein Superfood, es ist nur ein Komma verrutscht. Dankenswerterweise listet die britische Zeitung The Guardian die Zubereitungsfehler auf, die aus fünf beliebten Gerichten ein Desaster machen.
Das Huhn wird zu heiß, das Rind in der falschen Pfanne angebraten, das Lachsfilet am Stück zuzubereiten, gelingt natürlich nicht. Anstatt das Steak wie einen Pfannkuchen durch die Luft zu wirbeln, muss es ruhen. Wokgerichte sollen nicht schmecken, wie Chinatown riecht, und wer Nudeln in Soße ertränkt, fühlt sich in Stuttgart vermutlich wohler als in Neapel. Andererseits macht selbst die vollkommene Zubereitung aus einem Discounter-Chickenwing keine Delikatesse. Das dürfte bekannt sein. „Wahrscheinlich machst Du es falsch“ – mit diesem Satz öffnet The Guardian seinen Regelkatalog und erstickt jede Experimentierfreude im Keim. Dabei ist Kochen Risiko, so wie das Leben.
Was aber, wenn die Mama, die keine italienische ist, ihr Leben lang Öl ins Nudelwasser gegeben hat? Es schmerzt, von Gewohnheiten Abschied zu nehmen. Aber man muss auch mal loslassen können. Zur Belohnung gibt es einen großen Teller Pasta al dente, sparsam mit Parmesan veredelt. Wenn selbst das nicht gelingt, empfiehlt die Konkurrenz neun idiotensichere Gerichte. Darauf einen Schnaps!
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