Er selbst spricht von einer Sportrevolution. Dabei möchte der Astrophysiker Matt Ginsberg nur ein paar Sekunden in die Zukunft blicken. Ein paar Sekunden, aber die entscheidend sind im Sport. Ginsberg arbeitet mit seinem Sohn an einer Technologie, die es möglich macht, schon während des Fluges zu berechnen, ob ein geworfener Basketball durch den Ring flutscht oder nicht. Ob ein Volleyball ins Aus geht oder im Feld landet. Der US-amerikanischen Website fivethirtyeight.com hat er sein Projekt erklärt. Wenn alles klappt, könnte ein Fußballtorwart ein optisches, akustisches oder mechanisches Signal bekommen, das ihn darauf hinweist, dass der Ball, der da gerade auf ihn zufliegt, neben dem Tor landen wird, er also nicht eingreifen muss.
Das wahrscheinlichste Einsatzgebiet der Technik ist der TV-Markt. Schon seit langer Zeit benutzt das Fernsehen visuelle Hilfsmittel. In der US-amerikanischen Eishockeyliga NHL machte der Sender Fox Zeit lang den Puck und Schüsse sichtbarer. An die imaginäre Abseitslinie bei Fußball-Zeitlupen oder die Weltrekordlinie bei Schwimmübertragungen haben wir uns längst gewöhnt.
Ginsberg, der auch Mark Cuban, den Besitzer des Nowitzki-Clubs Dallas Mavericks, für sich begeistern konnte, möchte mehr. Er will, dass TV-Zuschauer, die gegenüber denen im Stadion nun einmal in der Mehrheit sind, auch mehr wissen. Ob der Basketball im Ring landet, steht schließlich so gut wie fest, sobald er die Hand des Spielers verlassen hat. Der Sportfan wird zum Superhelden, der die Zukunft vorhersehen kann. Oder, wie es in dem Text heißt: Die Sterblichen wissen das, was das Universum schon längst weiß.
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