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Dieser Sixpack ist zum Anbeißen

Sie ahnen es schon, der Sixpack, von dem hier die Rede ist, hat nichts mit Waschbrettbäuchen zu tun. Dafür ist er vielleicht bald viel schneller zu haben und das Beste: Er kann Leben retten. Gut, das könnte auch für Baywatch-mäßig trainierte Rettungsschwimmer gelten, aber lassen wir das. Es geht um Plastikringe, die Getränkedosen zu handlichen Paketen machen. Vor allem in den USA sind die beliebt, vorzugsweise Bierdosen werden so aneinandergeheftet. Nicht selten landen die Sixpackringe aber über den Müll im Meer und werden zur tödlichen Falle für Schildkröten, Fische, Seevögel und andere Tiere. Die hippe Mikrobrauerei SaltWater Brewery aus Florida hat sich deshalb etwas ziemlich Smartes ausgedacht: Ihr neuer Dosenhalter ist nicht nur nicht aus Plastik, er ist auch noch essbar. Und kein schnöder Marketing-Gag.

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Schneller haben Sie Ihr Baby noch nie beruhigt

Ihr Nachwuchs quengelt und weint, obwohl Sie schon alles versucht haben? Gefüttert, aufstoßen lassen, die Windel ist trocken und sitzt, kalt ist es auch nicht und das Kind hat doch endlich mal mehr als zwei Stunden gepennt! Probieren Sie mal, Ihren Schreihals so auf den Arm zu nehmen, wie es der kalifornische Kinderarzt Robert Hamilton auf YouTube vormacht: Das könnte Wunder wirken. Weiter„Schneller haben Sie Ihr Baby noch nie beruhigt“

 

„Ich bin 10, was wird die Nasa während meines Lebens erreichen?“

Max hatte einen Traum. Einmal den Nasa-Chef treffen und nach Raketen fragen. Wie gut, dass einem in New York so ziemlich alles passieren kann. Vor zwei Wochen traf Max mit seinem Vater auf der Straße den Fotografen Brandon Stanton. Der porträtiert für sein Blog Humans of New York seit fünf Jahren die Bewohner der Metropole und fragt sie nach ihren Geschichten. Auf Facebook erreichen seine Fotos 16 Millionen Menschen. Und nun auch die Nasa.

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Dieser Wasserfall ist des Teufels

Sie sehen aus wie zwei ganz normale Wasserfälle, die im Norden des US-Bundesstaats Minnesota eine Felswand herabstürzen. Die Wassermassen des Brule River gabeln sich hier, um in den Lake Superior zu strömen. Doch Moment! Etwas stimmt nicht an diesem Bild: Nur eine Gabelung endet im See. Ein Loch schluckt die andere Hälfte des Flusses – und dieses Wasser, nun ja, taucht irgendwie nie wieder auf. Was bloß geht im Wasserkessel des Teufels vor sich, in Devil’s Kettle im sonst so beschaulichen Judge C. R. Magney State Park? Weiter„Dieser Wasserfall ist des Teufels“

 

Rotwein fördert Krebs und hilft dagegen

Rotwein schützt vor Krebs, oder?
Wie es aussieht, kann vieles von dem, was wir essen und trinken, vor Krebs schützen oder ihn vielleicht auslösen. Ein Wert von 1 bedeutet kein Effekt bei Verzehr des Lebensmittels. Ein Wert von 2 heißt schon verdoppeltes Risiko, bei 0,5 ist es halbiert. (Grafik: vox.com)

Gesunde Ernährung ist ja so ein Ding. Denn was heißt sie genau? Absurd wird es, wenn einzelne Lebensmittel danach bewertet werden, ob sie uns gut tun oder schaden. Forscher haben sich dafür Studien über 50 beliebig ausgewählte Zutaten aus einem Kochbuch zusammengesucht. Das vermeintlich erschreckende Ergebnis: Ob Eier, Butter, Rindfleisch oder Wein – alles, was wir essen oder trinken, hängt mit Krebs zusammen. Entweder ein einzelnes Lebensmittel schützt oder begünstigt bösartige Tumoren, oder hat gar beide Effekte. Wovon das abhängt? Allein davon, welche Studie man heranzieht (Schoenfeld & Ioannidis, 2013). Ehe sie jetzt gar nichts mehr essen wollen: Seien sie beruhigt, der Wert solcher Einzelbetrachtungen ist meist gleich Null. Umso schlimmer, dass sie uns immer wieder verunsichern. Weiter„Rotwein fördert Krebs und hilft dagegen“

 

Alkohol? Ein Leben lang!

Screenshot der Grafik „A lifetime of drinking“ der Washington Post

Wir trinken gerne, wir trinken viel. Gebt uns einen Anlass – sei er noch so banal – und es heißt: Prost! Die Droge ist nicht nur in Deutschland so beliebt. Auch die Briten bechern, was das Spirituosenregal hergibt. Dass die meisten zu viel in sich hineinschütten, ist bekannt. Wie viel es im Laufe des Lebens im Schnitt tatsächlich ist, zeigen Forscher nun erstmals mit Daten aus neun Studien zum Trinkverhalten der Briten (Britton et al., 2015).

Der Journalist Christopher Ingraham hat die Datenkurve der Forscher im Wonkblog der Washington Post etwas aufgehübscht. Aufgetragen sind Alter gegen Anzahl der Drinks (ein Drink entspricht in etwa einem Glas Bier oder Wein).

Die Ergebnisse scheinen nur auf den ersten Blick unspektakulär:

  • Männer trinken bedeutend viel mehr als Frauen.
  • Junge Menschen greifen häufiger zu Alkohol als ältere.
  • Und ja: Die meisten trinken lebenslänglich.

Spannender ist der Blick auf die Details:

  • Nur gut zehn Prozent der Männer meiden Alkohol komplett, erst wenn sie die 90 Jahre überschreiten steigt der Anteil der Abstinenzler. Unter Frauen sind es ein wenig mehr, die niemals zu Wein, Bier oder Schnaps greifen. Verzicht übt ab 75 Jahren aber schon mehr als jede fünfte.
  • Im Alter von 25 erreichen Männer ihren trinkfreudigen Lebenshöhepunkt, 13 Drinks gibt’s dann pro Woche. Danach sinkt der Konsum im Schnitt kontinuierlich.
  • Frauen hingegen steigern ihren geringeren Alkoholgenuss stetig bis sie etwa 40 sind. Erst dann sinkt er wieder. Woran das liegt, geben die Daten leider nicht her.

„Grundsätzlich führt das Altern dazu, dass wir Komasaufen schlechter vertragen. Deshalb passen wir unser Trinkverhalten unserem Lebensstil an“, sagt der britische Suchtexperte und Mediziner Adam Winstock. Der Leiter der weltgrößten Onlineumfrage zum alltäglichen Drogenkonsum, dem Global Drug Survey, hält die Analyse seiner Kollegen für überzeugend.

Was die Studie einmal mehr zeigt: Alkohol ist ständiger Begleiter der meisten Menschen. Anzumerken ist, dass die Forscher nur britische Studien ausgewertet haben. Rückschlüsse auf deutsche Konsumenten sind da schwierig. Allerdings dürfte es in Deutschland ähnlich aussehen. Im Land der Winzer und Brauer ist der Genuss von Hochprozentigem Teil der Kultur. Der jüngste ZEIT-ONLINE-Drogenbericht belegt das beispielsweise. Fast alle der rund 22.000 Teilnehmer gaben an, Alkohol zu konsumieren. 40 Prozent davon trinken zwei- bis viermal im Monat Alkohol, mehr als jeder Zehnte (zwölf Prozent) viermal pro Woche oder öfter. Rund 35 Prozent konsumieren an einem Tag, wenn sie trinken, ein bis zwei alkoholische Getränke, weitere 35 Prozent drei bis vier. Vier Prozent trinken zehn oder mehr Flaschen Bier, Gläser Wein, Cocktails oder andere Spirituosen (Global Drug Survey, 2014).

Den wenigsten ist bewusst, dass Alkohol selbst im Vergleich mit illegalen Substanzen zu den schädlichsten Drogen überhaupt zählt. Jedes Jahr sterben in Deutschland 74.000 Menschen an den direkten und indirekten Folgen ihres Alkoholkonsums (Drogen- und Suchtbericht, 2014).

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Warum diese Chinesin nur noch Englisch spricht

Liu Jiayu hat Glück gehabt: Erst vor Kurzem ist die 94-Jährige aus dem Koma aufgewacht. Die Frau aus der chinesischen Provinz Hunan hatte einen Schlaganfall erlitten. Verengte Arterien in ihrem Hirn hatten verhindert, dass Nervenzellen ausreichend mit Sauerstoff versorgt wurden. Ein solcher Hirninfarkt ist gerade unter älteren Menschen nichts Ungewöhnliches und eine der häufigsten Todesursachen. Jiayu hat ihn überlebt. Doch etwas hat sich grundlegend verändert: Sie versteht zwar ihre Muttersprache, doch kann sie sie kaum noch sprechen. Stattdessen antwortet sie auf Englisch. Ein chinesisches Fernsehteam hat sie besucht. Was ist mit der Frau passiert?

Die Rentnerin hat lange Zeit als Englischlehrerin gearbeitet, zitieren verschiedene Nachrichtenagenturen ihren behandelnden Arzt. Zwar soll sie seit mehr als 30 Jahren keinen Unterricht mehr gegeben haben, doch ihr erlerntes Fremdsprachenwissen blieb erhalten. Lernen wir eine Sprache, wird sie in ganz bestimmten Arealen im Gehirn gespeichert. Verwenden wir eine unserer angeeigneten Sprachen oder die Muttersprache scheinen die jeweils anderen unterdrückt zu werden. Nehmen also die Teile des Hirns Schaden, die dies kontrollieren, kann sich das Sprachwissen vermischen und verändern. Das ist wohl auch Jiayu widerfahren. Wie das genau geschieht, wissen Neurologen kaum. Sie nennen solche Sprachstörungen auch Aphasien.

Fälle wie die der Chinesin sind sehr selten, aber es gibt auch einige Berichte von Menschen, die sich nach einem Schlaganfall nur scheinbar ausschließlich in Fremdsprachen äußern konnten. So sprach etwa 2012 der damals 81-jährige Brite Alun Morgan nach einem Schlaganfall kurzzeitig Walisisch. Er hatte die Sprache als Kind gelernt, wie die BBC berichtete. 2013 sprach eine Thüringerin nach ihrem dritten Schlaganfall plötzlich Schweizerdeutsch.

Mediziner nennen dieses Phänomen Fremdsprachen-Akzent-Syndrom. Die Betroffenen sprechen dabei nicht fließend in einer Fremdsprache, sondern ihre Sprachmelodie und Betonung hat sich derart verändert, dass sie klingen, als hätten sie eine neue Muttersprache. Sie haben also keinen echten Akzent oder Dialekt. Nur wenige Dutzend Fälle der neurologischen Erkrankung sind bekannt. Sie sind stets Folge eines Schlaganfalls oder anderen Schäden des Gehirns.

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In Afrika geht Ebola um, in ganz Afrika?

© Anthony England | @EbolaPhone

Seit der Ebola-Erreger auch außerhalb Westafrikas Einzelne infiziert hat, herrscht Angst: Menschen mit schwarzer Hautfarbe werden gemieden; wer aus Afrika kommt, könnte ja das Virus haben. In New York gibt es Leute, die in der U-Bahn nicht mehr neben Schwarzen sitzen wollen. In New Jersey können zwei Kinder nicht zur Schule gehen, weil sie aus Ruanda kommen. Dabei gibt es dort keinen einzigen Ebola-Infizierten und Ruanda liegt von den betroffenen Regionen so weit weg wie New York von Kalifornien.

Die #Fearbola getaufte Hysterie ist absurd: Afrika ist kein Ebola-Kontinent.

Wie klein die betroffene Region gemessen am Rest des Kontinents ist, zeigt eine Karte, die der Brite Anthony England via Twitter verbreitet. Die Washington Post sprach mit dem Chemiker, der viel Zeit in der Subsahara verbracht hat. Über @EbolaPhone sammelt England aktuelle Infos zur Epidemie und versucht, etwas gegen Unwissen und Fehlinformationen rund um den Erreger zu tun. Gut so.

Die verheerende Epidemie hat seit Monaten vor allem Guinea, Liberia und Sierra Leone im Griff (einzelne Fälle in Mali, in der Demokratischen Republik Kongo und in Nigeria haben bislang zu keiner größeren Verbreitung geführt). Die Fläche der Länder macht nur einen Bruchteil des gesamten Erdteils aus.

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Hovern wie Marty McFly

„It’s real!“ Das schwebende Skateboard, auch Hoverboard genannt, mit dem Marty McFly aus dem Film Zurück in die Zukunft II  durch Straßen, über Hecken und Wasser fliegt, ist da. Wirklich? Zumindest verspricht das die Firma Hendo. Sie hat einen Prototyp entwickelt, der tatsächlich schwebt. So wendig und hoch wie im Film von 1989 hebt das Hendo Hoverboard aber längst nicht ab. Das Luftpolster zwischen Brett und Boden ist gerade mal 2,5 Zentimeter breit. Vier Motoren mit einer Batterielaufzeit von rund 15 Minuten lassen das Hoverboard abheben, indem sie ein Magnetfeld erzeugen. Leider geht das nur, wenn man das Board über einer Kupferfläche betritt. Oder genauer über einem konduktiven nicht-ferromagnetischen Material.

Ausprobiert haben es bereits einige Tech-Blogger und Reporter wie  Conor Dougherty von der New York Times. Sein Fazit nach ein paar Minuten „Hovern“ in der Kupfer-Halfpipe: „Ich fühl mich zwar nicht wie Marty McFly, aber man kann definitiv sagen, man schwebt.“

Ein echtes Hoverboard bleibt unerreicht

Das Schwebebrett ist keine reine Spielerei. Das Entwickler-Ehepaar Henderson aus Kalifornien tüftelt seit Jahren an der Magnettechnik. Sie denken groß: Könnten in Zukunft nicht auch Gebäude in Erdbebengebieten hovern, wenn der Untergrund vibriert? Ihr Brett ist ein Prototyp, der weitere Entwicklungsarbeit finanzieren soll. Per Crowdfunding wollen die Hendersons auf kickstarter.com bis zum 5. Dezember eine Summe von 250.000 Dollar einsammeln. Wer schnell ist und ab 100 Dollar spendet, darf einmal für fünf Minuten schweben. Wer gar 10.000 Dollar oder mehr gibt, soll eines der ersten 10 Hoverboards bekommen. Ausgeliefert werden sie laut den Hendersons am 21. Oktober 2015, an dem Tag also, an dem Filmheld Marty McFly im Hill Valley der Zukunft landete.

Mancher mag sich erinnern: Schon vor ein paar Monaten war ein Hoverboard durchs Netz gegeistert – ein Fake. Damals hatten die Macher der preisgekrönten Comedy-Website Funny or Die die fiktive Firma HUVrTech das erste Hoverboard präsentieren lassen. Von dem Schauspieler Christopher Lloyd persönlich, der in Zurück in die Zukunft den genialen Tüftler Doc Brown spielt. Stars wie Skateboard-Profi Tony Hawk und Musiker Moby durften das Board testen:

[youtube=https://www.youtube.com/watch?v=A4vE_vpkr90&w=580&h=326]

Wie der Videostreich funktioniert, lüftete Tony Hawk einige Zeit später (hier zu sehen).

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