Nach 20 Jahren im Musikgeschäft ist auch der Technoanarchist Alec Empire gereift. Das neue Album von Atari Teenage Riot zeigt, wie straight digitaler Hardcore doch klingen kann.
Bei Atari Teenage Riot (ATR) weiß man ja nie so recht, wohin mit den Gliedmaßen, mit der Energie, die da scheinbar aus allen Richtungen für Verwirrung sorgt, diesen pochenden Schmerz in den Ohren, auf der Haut, körperweit. Seit fast 20 Jahren macht der Berliner Technoanarchist Alec Empire in variabler Besetzung unterm Label Digital Hardcore, was sonst eher schockweise gegen Wühlmäuse durchs Erdreich gejagt wird Weiter„Die Bändigung des Lärms“
Das Trio Kitty, Daisy & Lewis meint es ernst mit seiner Rock’n’Roll-Nostalgie. Auf seinem zweiten Album „Smoking in Heaven“ harmonieren Seelenruhe und Sehnsucht.
Stoizismus ist die Praxis individueller Selbstkontrolle innerhalb universeller Ordnungen. Echte Stoiker bringen die Beherrschung ihrer Gefühle fast zur Perfektion, was sie dieser Tage zu Antipoden falscher Nostalgiker macht. Weiter„Zutiefst gestrig, wie schön“
Auf der Hollywoodschaukel mit The Mamas & The Papas: Das Album „Bliss Release“ von der australischen Band Cloud Control ist ein blumiges Folkpophappening – und doch viel viel mehr.
Heißa und Jucheirassa. Die Blumen blühen, die Bienen summen. Über grüne Wiesen laufen wir Hand in Hand zum Fluss hinunter, springen hinein, klettern heraus und Weiter„Summer of Love, wir kommen!“
Das Klischee, aus Finnland käme nur düstere Musik, hat ausgedient. Die Band Rubik schafft den perfekten Pop und macht unseren Autor Jan Freitag glücklich.
Perfektion ist ein Mythos und Pop undefinierbar. Wie kann es da den perfekten Popsong geben? Gäbe es ihn, es wäre ein Titel ohne Pokal, den selbst Wettbewerber nicht unbedingt erringen möchten und falls doch, eine schier unlösbare Aufgabe vor sich hätten. Weiter„Wird beim x-ten Hören immer besser“
Grandios verwirrter Pop zwischen allen Stilen: Die Österreicher von Ja, Panik finden auf ihrem neuen Album eine unfassbare Sprache, gesunden Trotz und ein bisschen Pathos.
Den Anfang vom Ende her zu denken kann sehr erhellend sein. Richtungsänderungen lindern ja bisweilen einen besonders schmerzhaften Zustand unserer Zeit: Nichtbegreifen. Weiter„Fünf junge Bohemians“
Selten seit dem „Köln Concert“ war komplexe Musik so leicht verständlich: Der 23-jährige Tigran Hamasyan verschränkt Klassik, Jazz und Pop auf virtuose Weise.
Wenn Klassiklaien klassische Musik erklären wollen, dürfte das etwa so verständlich sein wie ein molekularbiologischer Diskurs des Landwirts mit seinem Milchvieh Weiter„Einer wie Keith Jarrett“
Nur wenige Singer-Songwriter machen ihre Sache so gut wie der junge Moritz Krämer. „Wir können nix dafür“ heißt sein anrührendes Debütalbum.
Singer-Songwriter gibt es wie Sand am Meer, junge Männer meist, die ihr Empathievermögen so lange ausreizen, bis Gitarrenakkorde und Gefühlsreime leidlich verschmelzen. Weiter„Milchgesicht mit Bruchstimme“
Auf ihrem Debütalbum ruft die Band 206 eine „Republik der Heiserkeit“ aus. Grimmig und doch hoffnungsvoll macht das Trio aus Halle seiner sozialen Unzufriedenheit Luft.
Würdiger Abschied ohne Getöse. Das letzte Album von The Streets vervollständigt Mike Skinners bisheriges Œuvre: fünf Platten über fünf Jahrzehnte britischer Geschichte.