Mit goldnen Kugeln stehet
Und voll mit hellen Lichtern
Der Baum in der Stube,
Ihr holden Knaben,
Und trunken von Inbrunst
Singt ihr das Lied
Vom rieselnden Schnee
Weh mir, wo nehm’ ich, wenn
Es Sommer ist, die Stille und wo
Den Lichterglanz,
Und Frieden der Weihnacht?
Im Flutlicht stehn
Grölend die Fans, im Siege
Schwenken sie Fahnen.
Wie jede Amtszeit einmal endet und das schwarz-gelbe
Bündnis einem neuen weicht, blüht uns danach
Wie immer nach der Wahl dasselbe
Parteienschieben mit viel Krach.
Die Wartezeit darf nicht zu lange dauern,
Die Kanzlerin muss unter Fluchen
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Sich einen neuen Partner suchen,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zaudern inne,
Verhandlungen sich endlos zieh’n
Wird es Schwarz-Rot, wird es Schwarz-Grün?
Wie hält man sie, die Wahlversprechen?
Doch demokratisch ist es wohl zu schaffen:
Nur wer bereit zum Kompromiss ist in Gesprächen
Mag lähmendem Gezanke sich entraffen!
Indes, der Wähler schaut besorgt in diese Runde
»Nu macht mal hinne«, denkt er leicht beklommen.
Hauptsache ist es, wir bekommen
Bald ’ne Regierung, ’ne gesunde.
Auf heimliche Weise
Ganz langsam und leise
Auf sanften Sohlen,
Doch Schritt für Schritt,
Naht der Gevatter.
Wir spüren ihn kommen,
Er ist nicht willkommen,
Gar nicht willkommen.
Wir wollen nicht mit!
Was wird er bringen?
Will er uns verschlingen?
Bringt er Himmel, Hölle,
Vielleicht auch das Nichts?
Gevatter, ach warte!
Erhör unser Flehen,
Die Sonn’ noch zu sehen.
So wollen wir gehen
Die Wege des Lichts.
(nach Johann Wolfgang von Goethe, »Lynkeus der Türmer«)
Zum Lauschen geboren,
Zum Spähen bestellt,
Dem Terror geschworen,
Beschatt’ ich die Welt.
Ich blick’ in die Ferne,
Doch auch in der Näh
Speich’re ich gerne Was ich so erspäh. Ob Deutsche, Franzosen, Es kommt nicht drauf an, Sie sind zwar Mimosen, Doch mir untertan. Wisse, Angie, ich kenne Was je du gesimst, Und ich wein’ keine Träne, Wenn du’s persönlich nimmst.
Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!
Ein Sturm braust auf, als hielt’ ihn nichts im Zaum.
Die stolzen Stämme bersten fern und nah,
und nur vereinzelt steht noch wo ein Baum.
O dies ist nicht die Feier der Natur!
Denn diese Lese, die sie heute hält,
bringt Leid und Schaden – ja meist Unglück nur. Allein das Räumkommando macht das dicke Geld.