Lieber Friedrich Kühling,
von Dir kann man lernen, dass am Anfang das Wort war und nicht die Zahl, dass Fragen meist spannender sind als Antworten, dass Besonnenheit im Wirtschaftsleben so manches Problem löst, dass Zeugnisse nur ein Puzzleteil im Leben eines Mitarbeiters sind, dass Unternehmenskultur die Summe von Selbstverständlichkeiten ist, dass Firma und Familie prima zusammen passen und wie ungeheuer weit Freundlichkeit trägt. Alles Gute zum 60. Geburtstag!
Lieber Herr Ramsauer,
neulich las ich, Sie hätten das Amt des Verteidigungsministers mit der Begrüdung abgelehnt, Ihre Kinder seien »zu klein, um nur noch in gepanzerten Wagen herumzufahren«. Dass ein Mann, Verkehrsminister und CSU Politiker eine Laufbahnentscheidung vom Wohl seiner Kinder abhägig macht, hat mich einigermaßen überrascht. Und obwohl ich Ihre verkehrspolitischen Entscheidungen häfig fragwürdig finde und Stuttgart 21 für Wahnsinn halte, muss ich Ihnen zähneknirschend Respekt zollen. Bitte lassen Sie sich doch auch in der Verkehrspolitik künftig vom Wohle der verschiedensten Kinder dieses Landes leiten!
ich denke oft an Sie, den klugen Dichter und Anthologisten: Jedes halbe Jahr nehme ich Ihre Prosa Sammlung Worte, Bilder, Menschen heraus und lese mich fest. Einen Vierzeiler von Ihnen kenne ich auswendig: »Irgendetwas will in dir / wie in deiner Jugend keimen. / Deine Wörter, deine Zeilen / wollen wie von selbst sich reimen.« Mit Ihnen bin ich erwachsen geworden und habe die Schulzeit üerstanden. Im kommenden Sommer werden Sie 92 Jahre alt. Alles Gute!
seit fast fünfzig Jahren gehören Beethoven, Bach und Mozart zu meiner Unterhaltungsmusik. Für Schlager habe ich mich seit meiner Jugend nicht mehr interessiert. Bis ich einen Fernsehabend bei meiner Schwester verbrachte und ein Konzert mit Ihnen sah. Ich war begeistert! Und jetzt frage ich mich, warum Ihre Art von Musik so herabgewertet wird. Jede Oper hat doch auch ihre trivialen Liebe-Herz-Schmerz-Texte!
vor zwei Wochen fragte an dieser Stelle ein Leser den ägyptischen Minister für die Altertümer, ob er nicht froh sei, dass Ihr wunderbares Abbild noch immer in Berlin sei. Hinter Panzerglas! Ich aber meine, dass es nach Ägypten gehört, und ich wünsche den Rückgabeforderungen des Ministers Hawass viel Erfolg. Ich bin sicher, dass er und das ägyptische Volk wissen, wo sie Sie am besten ausstellen werden. Wer einen Diktator friedlich in die Knie zwingt, weiß auch, wie man eine schöne Königin schützt!
ich mache mir Gedanken über das, was unter der Bezeichnung Trinkwasser aus dem Wasserhahn kommt. Sie als Gesundheitsminister auch? Fragen Sie sich nicht auch, wie hoch die Konzentration von Arzneimitteln und ihren Abbauprodukten ist, die vom Körper wieder ausgeschieden werden und in den Kläranlagen noch nicht herausgefiltert werden können? Beteiligt sich eigentlich die Pharmaindustrie an den von ihr verursachten Umweltkosten? Den normalen Müll können wir sehen – und somit auch gezielt dezimieren. Aber wie sieht es mit dem unsichtbaren Müll im Trinkwasser aus? Bitte kümmern Sie sich darum – nicht nur wir Menschen, sondern auch die Flussbewohner werden es Ihnen danken.
Unsere Tochter Stella (4) wollte letzten Sommer unbedingt die Buchstaben lernen und hat fleißig geübt. Ihren ersten Brief schrieb sie an „ihren“ Philipp Lahm. Stellas Sorge: Wird er ihn auch lesen? Na, wir hoffen, er liest die ZEIT!
als Generalsekretär der ägyptischen Altertümerverwaltung (und momentan sogar Mitglied der umgebildeten Regierung) werden Sie jetzt sicher glücklich sein, daß die Nofretete noch immer in Berlin ist! Seit Jahren haben Sie ihre Rückgabe gefordert. Aber jetzt müssen Sie doch selber zugeben: Hinter Panzerglas im Neuen Museum ist dieser Schatz erst einmal sicherer aufgehoben ist als im Museum am Tahrir-Platz in Kairo. Alles Gute auch für Sie!
tief betroffen haben wir neulich im Wirtschaftsteil der ZEIT Ihre Aussage zur Kenntnis genommen: „Boden, Luft und Wasser sind so sauber wie noch nie in der Menschheitsgeschichte.“ Da fragen wir uns doch bekümmert, in welch fortgeschrittenem Stadium des Realitätsverlusts (oder des geistigen Verfalls?) Sie sich wohl befinden mögen. Und ob Sie wirklich noch in der Lage sind, Ihr verantwortungsvolles Amt eines Bauernverbandspräsidenten auszuüben.
könnten Sie Ihre Mitarbeiter bei der Deutschen Bahn bitte dazu anhalten, kundenfreundlicher zu lügen? Als Grund erheblicher Verspätung wurde kürzlich an einem Reisetag ohne Kälte oder Hitze, Schneewehen oder Erdbeben ein „erhöhtes Verkehrsaufkommen auf der Strecke“ genannt. Von dieser Ausrede fühlte ich mich veräppelt. Oder stimmt es tatsächlich, dass im Streckennetz der Bahn plötzlich und unerwartet viel mehr Züge verkehren als geplant und man deshalb wie auf der Autobahn im Stau steht?