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Das heitere Zitat

„Ich habe kein Problem mit Frauen. Sie flößen mir nur Furcht ein. Das ist alles.

Jean-René Van Den Hugde, der Protagonist aus der zauberhaften
Filmkomödie »Die Anonymen Romantiker« zu seinem Therapeuten

 

Proust-Fragebogen für Blogger (27)

(c) Martin Dijkstra

Was im 19. Jahrhundert Salons waren, sind heute Blogs. In diesem Sinne lassen wir die Tradition des legendären Fragebogens von Marcel Proust für unsere Lieblingsblogger wieder aufleben. Jaap Biemans, 40, hat eine Obsession: Er liebt intelligent gestaltete Magazincover. Aus seiner Leidenschaft hat er längst einen Beruf gemacht. In seiner Heimat, den Niederlanden, zählt er zu den besten Art-Direktoren und Grafikdesignern im Magazinjournalismus, und in den vergangenen Jahren hat er gleich mehrere Preise für seine Titelgestaltungen gewonnen. Auf seinem Blog Coverjunkie präsentiert Biemans Titelseiten, die ihm besonders gut gefallen haben, aber nicht von ihm stammen, sondern von Kollegen aus Deutschland, Europa und den USA. In aller Bescheidenheit sei verraten, dass das ZEITmagazin auf seinem Blog auch auftaucht.

Was ist für Sie das vollkommene Blog? Ein Blog, das ein Schlag ins Gesicht ist und trotzdem sympathisch.

Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten? FFFFOUND und Facebook sind großartig: Ich liebe Blogs, in denen Menschen etwas miteinander teilen.

Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung? Die Kreativität von Magazinmachern und Designern aus der ganzen Welt zu feiern.

Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung? Magazin-Cover gestalten.

Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit? Frage mich einfach nach meinem Alter.

Ihr Lieblingsheld im Netz? Mark Zuckerberg.

Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit? Lance Armstrong. Er war ein Vorbild in den dunkelsten Tagen meines Lebens.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen? Ich bekomme richtig gute Laune, wenn Leute auf Facebook oder Twitter ihre Begeisterung für etwas mitteilen.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen? Auf eine entspannte Weise ehrgeizig zu sein.

Was mögen Sie im Netz am wenigsten? Anonymität, Pop-Ups, Banner.

Was stört Sie an Bloggern am meisten? Diejenigen, die Fundstücke aus meinem Blog posten, ohne diesen als Quelle zu nennen und stattdessen so tun, als hätten sie das Material selbst gefunden.

Was stört Sie an sich selbst am meisten? Immer fünfzehn Minuten zu spät zu sein.

Ihr glücklichster Moment als Blogger? In der „New York Times“ positiv erwähnt worden zu sein.

Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger? Meine größte Errungenschaft würde darin bestehen, zu den Top 20 der besten Design-Blogs zu zählen, und zwar in sämtlichen Jahren zwischen 2011 und 2050. :)

Über welches Talent würden Sie gern verfügen? Diese drei Dinge in ein harmonisches Verhältnis zueinander bringen zu können: zu bloggen, zu arbeiten und eine Beziehung zu führen.

Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden? Zu 33 Prozent „Newmanology’s Enthusiasm“, zu 33 Prozent „MagCulture’s Factknowledge“, zu 33 Prozent „Nalden’s Vibe“.

Ihre größte Extravaganz? Ich habe mir letztens eine Espressomaschine von La Marzocco gekauft.

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? Ich bin gerade dabei, auf Coverjunkie eine Community zu gestalten, in der Mitglieder Inhalte miteinander teilen können.

Ihr Motto? „Life is what happens to you while you’re busy making other plans“ (John Lennon: „Beautiful Boy“)

Bislang haben unseren Proust-Bloggerfragebogen Julia KnolleOkka RohdVanessa MazalClemens PoloczekKatja SchweitzbergerGabi GabelShala MonroqueThe PhotodiaristFabian Sixtus KörnerCatrin LinderkampCosima Bucarelli und Johanna MoersJill AdamsSiems LuckwaldtKatja HentschelKatya MoormanJulia StelznerKatharina CharpianThomas KnüwerMarlene Sørensen und James CastleMary ScherpeJuliane Duft und Anna Katharina BenderRichard GutjahrAnna dello RussoPeter GlaserFrederik Frede und Jessica Weiß ausgefüllt

 

Sarah Illenberger „Good Weather“

Chili con Carne (c) By Sarah Illenberger from Sarah Illenberger, Copyright Gestalten 2011

(c) By Sarah Illenberger from Sarah Illenberger, Copyright Gestalten 2011

(c) By Sarah Illenberger from Sarah Illenberger, Copyright Gestalten 2011

Melancholie (c) By Sarah Illenberger from Sarah Illenberger, Copyright Gestalten 2011

GOOD WEATHER – Gutes Wetter also – heißt Sarah Illenbergers Ausstellung, die morgen am 18. August im Gestalten Space in der Sophienstraße eröffnet. Die Illustratorin, gleichzeitig Art Director, Set Designer und Stylistin, fertigt ihre Kunst von Hand, mit Schere und Klebstoff und in großer Materialvielfalt: Papier, Steine, Textilien, Früchte oder Autoreifen nutzt sie für ihre Objekte. Im Gestalten Verlag erscheint jetzt auch ihre erste Monografie: SARAH ILLENBERGER. Wir haben die Künstlerin zu ihrem Werk befragt.

ZEITmagazin: Sie haben viele verschiedene Projekte und Aufträge. Ist in Ihrer Arbeit trotzdem ein Schwerpunkt zu erkennen?
Sarah Illenberger: Der Schwerpunkt meiner Arbeit ist es, Alltagsgegenstände zum Leben zu erwecken. Das Analoge zu feiern. Ernste Themen mit einer Leichtigkeit zu versehen. Oft ersetze ich existierende Formen mit fremden Alltagsmaterialien. Das Material suche ich immer entsprechend dem Inhalt aus.

ZEITmagazin: Viele dieser verwendeten Materialien sind recht unspektakulär – Pflanzen, Geschirr, Wolle, Gemüse. Was ist das Besondere am Alltäglichen?
Illenberger: Das Besondere ist dessen Wiedererkennbarkeit. Das Besondere ist damit auch die Tatsache, dass der Betrachter eventuell eine persönliche Beziehung zu dem Material hat, auch wenn es in einem anderen Kontext eingesetzt wurde. Außerdem lassen sich diese Materialien besonders schnell bearbeiten.

ZEITmagazin: Was ist inspirierender: Menschen oder Dinge?
Illenberger: Menschliche Dinge. Oder Dinge, die ich dann zum Leben erwecke

ZEITmagazin: Für wen würden Sie gerne noch arbeiten?
Illenberger: Gerne würde ich ein Projekt für Paul Smith, ein britischer Modedesigner, umsetzen. Ich kann mich mit seiner verspielten Sicht auf die Welt identifizieren. Oder den nächsten Spielfilm von Mike Mills nach „Beginners“ umsetzen.

ZEITmagazin: Welches Ihrer Werke ist Ihre persönliche Lieblingsarbeit?
Illenberger: Die Wassermelone „Meloncholie“, weil Sprache und Bild zusammen funktionieren.

Die Fragen stellte Anna Schmidhauser

 

Animals and Moral Standing

(c) animalia-store.com

(c) animalia-store.com

(c) animalia-store.com

(c) animalia-store.com

Die Poster „Animals of high moral standing“ und „Animals of low moral standing“ sind witzig, sehen verdammt schön aus und mit dem Erwerb trägt man einen kleinen Teil zum Naturschutz bei. Hier findet man jede Menge Kunst, Design, Hauswaren, Bücher und mehr, das sich rund um das Thema Tierwelt dreht. Zehn Prozent der Einnahmen von Animalia werden gespendet und machen jeden Kauf ein kleines bisschen schöner

 

Neues von Moleskine

(c) Moleskine

(c) Moleskine

(c) Moleskine

(c) Moleskine

Vagen Ideen, Zeichnungen und Kritzeleien von genau 108 internationalen Designern gibt es jetzt in gebundener Ausgabe: Kalender-Koryphäe Moleskine hat ein neues kleines Büchlein auf dem Markt. Ungeniert werden die Ansätze der Kreativen gezeigt, bevor diese digital nachbearbeitet und veröffentlicht wurden. Zum Durchblättern und mit eigenen Werken vergleichen.

 

SMS to Paper Airplanes

(c) Christian Gross

(c) Christian Gross

Wie lässt sich Kommunikation in eine gestalterische Ebene übertragen?
Christian Gross hat in seinem Projekt „SMS to Paper Airplanes“ 369 SMS-Nachrichten aus 8 Monaten Fernbeziehung visualisiert. Die Papier-
flugzeuge, metaphorisch für die Überwindung der Distanz, geben durch ihr Größe, ihre Anordnung im Raum und die Anzahl der Faltungen Auskunft über den Absender, die Länge und die Anzahl der positiven emotionalen Wörter der Nachricht

 

Die Deutschlandkarte im Radio

(c) ZEITmagazin Nr. 33/11

Wo werden die meisten Fahrräder geklaut? Wo sind die Deutschen am dicksten? Wer bezieht am häufigsten Ökostrom? Die Deutschlandkarten des ZEITmagazins erscheinen jetzt auch als Kolumne beim Saarländischen Rundfunk im Programm von SR 2 KulturRadio. ZEITmagazin-Redakteur Matthias Stolz beantwortet jede Woche die wichtigsten Fragen zu Deutschland. Sonntags zwischen 14 und 16 Uhr in der Sendung “Länge Sieben –Das Kulturmagazin aus Saarbrücken”. Manuel Neuer kam aus Schalke zum FC Bayern. Wo kauften die Bayern in den vergangenen 20 Jahren sonst noch ein?