„We are animals“ heißt die neue Kampagne der amerikanischen Jeansmarke Wrangler, wir sind Tiere. Es geht um Freiheit und um das wilde Leben. Dazu hat Wrangler packende Kurzfilme gedreht. „Mark your territory“ ist einer der Spots. Er zeigt, wie wir Spuren legen in der Großstadt, um nicht verloren zu gehen oder vergessen zu werden. Die ganze Kampagne gibt es hier
Ein Dufttunnel in Gütersloh, grüngefärbte Flüsse in Tokyo und Stockholm, ein 40m langer Wasserfall unter der New Yorker Brooklyn Bridge sind Projekte des dänischen Künstlers Olafur Eliasson. In seinem Schaffen bedient er sich physikalischer Phänomene wie Bewegung und Reflexion. Licht und Wasser sind dabei häufig verwendete Elemente innerhalb seiner Installationen im öffentlichen Raum. „Olafur Eliasson-Space Is Process“ ist ein Portrait der Filmemacher Jacob Jørgensen und Henrik Lundø, welches über die dokumentarische Ebene hinausgeht und dem Betrachter die Möglichkeit bietet, die Person sowie die Botschaft seiner Kunst als solches zu begreifen. Auf DVD erhältlich
Was im 19. Jahrhundert Salons waren, sind heute Blogs. In diesem Sinne lassen wir die Tradition des legendären Fragebogens von Marcel Proust für unsere Lieblingsblogger wieder aufleben. Vanessa Mazal, 22, lässt ihre Leser auf dem Blog thepandafck an ihren Reflexionen über Film, Literatur und Mode teilhaben – eine feuilletonistische Herangehensweise, die den Texten ein ebenso großes Gewicht einräumt wie den Bildern. Entsprechend anspruchsvoll ist die Themenspanne: Vanessa befasst sich mit Spielfilmen von Nicolas Roeg, Frauenklischees in der Werbung oder soziologischen Essays aus der Edition Suhrkamp – vom klassischen Fashionblog ist sie damit weit entfernt. Man darf vermuten, dass sich Vanessa hin und wieder von den Inhalten ihres Studiums inspirieren lässt: In Wien ist sie für Theater-, Film- und Medienwissenschaften eingeschrieben.
Was ist für Sie das vollkommene Blog? Ein Blog, das es schafft, die Hirnzellen der Leserinnen und Leser zu aktivieren.
Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten? Ich habe ja manchmal schon Probleme mit meiner eigenen Identität!
Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung? Ich kann ohne Unterbrechung Filme schauen oder wahlweise auch stundenlang Rezensionen lesen. Was auch ganz gut geht: Sinnlos bei Facebook die F5-Taste drücken. Mindestens alle 2 Minuten.
Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung? Sport in der Natur, viel lesen, Ausstellungen besuchen und Zeit mit anderen Menschen verbringen
Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit? Wahrscheinlich öfter als ich glaube.
Ihr Lieblingsheld im Netz? Alle Menschen, die Internet Memes verstehen und lustig finden. Und ja, es gibt sie!
Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit? Meine Eltern. Die sind nämlich meine größten Fans und werden sich jetzt wahnsinnig freuen, dass ich sie erwähnt habe.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen? Die Bereitschaft zu helfen, Humor und Unterstützung jeglicher Art.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen? Respekt, Interesse, Freundlichkeit und Offenheit!
Was mögen Sie im Netz am wenigsten? Hypes, abstruse Verschwörungstheorien und fragwürdige Internetberühmtheiten.
Was stört Sie an Bloggern am meisten? Nervige oberflächliche Berichterstattung diverser Neuigkeiten und Events, am Besten noch völlig unreflektiert oder Kollektionsbesprechungen, die mich an 8. Klasse Bildbeschreibung erinnern. Viel Luft und leider nichts dahinter. Und ganz schlimm: die Wichtigtuerei!
Was stört Sie an sich selbst am meisten? Ich hätte gerne viel mehr Mut und Selbstsicherheit.
Ihr glücklichster Moment als Blogger? Jedes Mal wenn ich die grandiosen Personen wiedersehe und treffe, die ich durch das Bloggen kennen lernen durfte und die mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Klingt kitschig, ich weiß.
Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger? Tatsächlich noch ab und an ernst genommen zu werden und tatsächlich Leute zum Denken bringen konnte. Zumindest haben mir diejenigen das so gesagt.
Über welches Talent würden Sie gern verfügen? Ich wäre gern ein universales Sprachtalent. Wahlweise würde mir auch schon ein solides Französisch reichen.
Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden? Ich möchte gar nicht wiedergeboren werden! Gruselige Vorstellung!
Ihre größte Extravaganz? Kaffee, viel und zu jeder Tageszeit.
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? Noch bei Weitem nicht so wie ich es gern hätte, aber: besser als jemals zuvor. Das ist doch schon mal ein Anfang!
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Am 10.10.2010 folgten tausende Filmemacher dem Aufruf von ONE DAY ON EARTH und dokumentierten weltweit über einen Zeitraum von 24 Stunden das, was sie umgab, beschäftigte oder inspirierte. Mit dem 2008 gegründeten Projekt entsteht ein Bild der Menschheit aus Perspektiven, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Ein Film, der alle sieben Kontinente der Erde umfasst und beschreibt, steht als Ergebnis dieses einzigartigen Konzepts. Ab Mitte August auf DVD erhältlich.
Im vergangenen Jahr erschien bereits das Album „The Suburbs“ von Arcade Fire – trotzdem braucht man die Special Edition, denn sie enthält den KURZFILM „Scenes from the suburbs“ des Regisseurs Spike Jonze
Luisa Maria Melgarejo Weinandt, 29 Jahre alt und Studentin aus Berlin, verwendete das ZEITmagazin zum Einstieg in ihre wissenschaftliche Arbeit. Sie studiert Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften in Köln und beschäftigte sich in ihrer Magisterarbeit mit dem Postfeminismus der Erfolgsserie „Sex and the City“.
ZEITmagazin: Sie haben ihre Magisterarbeit „ Frauen et cetera“ mit einer interessanten Frage gestartet: Was kennzeichnet die Frau im 21. Jahrhundert und was den Mann?
Luisa Maria Melgarejo Weinandt: Das ist sehr individuell, was für einen den Mann oder die Frau ausmacht. Ich würde mir idealerweise wünschen, dass man damit anfängt, die Geschlechterkategorien zu überwinden und einfach daran denkt, dass die Einteilung in das biologische Geschlecht nicht alles ist. Die Gesellschaft würde einen Sprung machen, wenn sie aufhören würde, in den binären Kategorien zu denken. Es gibt so viele Lebensformen, die nicht mehr dem gängigen Schema „Mann – Frau – Kinder“ entsprechen. Es kommt auf die Person, das Individuum an und nicht auf Mann oder Frau.
ZEITmagazin: Was unterscheidet den Postfeminismus vom Feminismus? Weinandt: Feminismus und Postfeminismus sind beides Wörter, die in der westlichen Welt vorherrschen. Sie sind Denkkonzepte, von denen vor allem der Feminismus in Deutschland vornehmlich als Bewegung verstanden wird. Postfeminismus ist ein Wort, das nicht klar definiert werden kann, da es ein sehr komplexes Thema ist. Es wird darauf angespielt, dass der Feminismus schon überwunden ist und wir in einer Gesellschaft leben, in der die Frauen nicht mehr in erster Linie damit beschäftigt sind, um primäre Rechte zu kämpfen, wie Menschenrechte, Wahlrecht oder Arbeitsrecht. Demnach würden wir in einem Zeitalter leben, in dem Gleichberechtigung bestehen würde. Der Feminismus ist in diesem Zusammenhang der Weg dahin. Im Volksmund versteht man unter Feminismus BHs-verbrennende Lesben, eine Frauenbewegung, die auf die Straße geht, was aber ein sehr eindimensionales Bild des Begriffes ist. Man befindet sich in einem sehr heterogenen Raum, wenn man sich mit dem Thema Feminismus und Postfeminismus beschäftigt.
ZEITmagazin: Welche Aspekte interessieren Sie am Thema „Postfeminismus“? Weinandt: Die Vielseitigkeit und was der Begriff alles umfasst. Er ist irgendwie nicht greifbar. Eine Herausforderung ohne Lösung. Innerhalb des Postfeminismus interessiert mich am meisten der philosophische Ansatz, der Poststrukturalismus und wie sich das Individuum konzipiert. Genauso die Frage, wie sich unsere Welt durch die Sprache aufbaut.
ZEITmagazin: Warum ist ihre Wahl auf die Serie „Sex and the City“ gefallen? Weinandt: Sie war eine einschlägige Neuheit in den 90er Jahren und hat die gesamte Serienlandschaft revolutioniert. Ich habe nie diesen Medienhype um die Serie vergessen und auch die Frage, wie die Frau dargestellt wird. Sind das alles nur Frauen, die geheiratet werden wollen, oder ist es tatsächlich so, dass Grenzen – was das Zusammenleben zwischen Mann und Frau betrifft –überwunden werden? Wie wird Sexualität dargestellt in der Serie? Ich habe nie eine klare Antwort darauf gefunden. Ist die Frau wirklich ein Opfer? Es gibt so viele Aspekte, die man an der Serie hinterfragen könnte. Außerdem bin ich ein großer Fan von „Sex and the City“.
ZEITmagazin: In welchem Zusammenhang ist das ZEITmagazin ein Teil ihrer wissenschaftlichen Arbeit? Weinandt: Das Schwerste an einer Arbeit ist immer der Anfang. Damit hatte ich große Probleme. Bei meiner ersten Einleitung bin ich viel zu kompliziert eingestiegen. Dann dachte ich, dass ich es einfach erkläre und etwas Aktuelles schreiben muss. Meine Mutter hat mir damals eine Ausgabe des ZEITmagazins geschickt und der Aufmacher hat wie die Faust aufs Auge gepasst. „Sie ist ein Model und er sieht gut aus. Wann ist ein Mann ein Mann? Die Mode verteilt die Rollen neu“, ein Beitrag über Geschlechterrollen, in dem ein neuer Trend beleuchtet wird. Der Trend, in dem Menschen, die sich zwischen den Geschlechtern bewegen, als die neuen Stars gefeiert werden. Daraus konnte ich dann meine Struktur entwickeln.
ZEITmagazin: In ihrer Arbeit werden ein paar Erfolgsaspekte der Serie genannt, beispielsweise die sexuelle Freizügigkeit, der Lifestyle, die Identifikationspersonen, Homosexualität…Was müsste sich in unserer heutigen Generation an der Serie ändern, damit sie weiterhin erfolgreich wäre? Weinandt: Ich habe bei den Kinofilmen gemerkt, dass sich die Themen immer wieder wiederholt haben. Ich glaube es wäre viel besser gewesen, tatsächlich mit genderübergreifenden Themen anzufangen. Beispielsweise die homosexuelle Szene in den Vordergrund zu rücken. Der zweite Kinofilm hätte mit der Hochzeit von Stanford und Anthony, dem schwulen Paar in der Serie, den ganzen Film ausgefüllt. Ich habe nicht verstanden, warum sie dann plötzlich noch in ein vom Islam geprägtes Land gefahren sind. Die Serie hat mit Abu Dhabi zwar den Glamour, was sie auch auszeichnet, aber inhaltlich haben sie sich damit nicht weiter entwickelt. Es könnte zum Beispiel thematisiert werden, was eine schwule Beziehung ausmacht? Was ist, wenn man Kinder adoptieren möchte? Wie sieht eine homosexuelle Ehe aus? Ist sie anders als eine heterosexuelle Partnerschaft? Mit solchen Ansatzpunkten würde man auch die Zielgruppe erweitern.
ZEITmagazin: Gibt es eine Vorzeigefrau für den Postfeminismus? Weinandt: Da der Begriff kaum definierbar ist, sagt niemand: Ich bin Postfeministin. Ein weiterer Aspekt, der es auch schwierig macht, ist die Sicht des Mannes. Was ist mit dem Mann? Was ist mit dem modernen Mann? Man hört überall „modern women“ und „they can have it all“. Das ist aber nur eine Seite der Medaille. Das macht diesen Begriff auch so schwierig, so dass es kaum möglich ist, jemanden als Postfeministin zu bezeichnen. Madonna wird es zwar zugeschrieben, aber das geht von den Medien aus. Im Prinzip bezeichnen sie sich selber nie so.
ZEITmagazin: Stimmt die „Sex and the City“-Message: You can have it all? Weinandt: Ich glaube es ist ein Mythos, genauso wie der Schönheitsmythos. Wir müssen uns entscheiden, auch Männer. Ich habe von einem Mann, der Chirurg ist, gehört, dass er Elternurlaub nehmen wollte. Er hatte sich aber nicht getraut zu fragen, weil sein Chef so konservativ ist, dass er das nicht verstanden hätte. Das sind auch Themen, die völlig verdrängt werden, aber sehr wichtig sind. Ich studiere in Köln, wo Alice Schwarzer ihren Frauenturm hat. Wenn Kollegen von meinem Historischen Institut da hin müssen, fühlen sie sich extrem diskriminiert. Wir streben zwar immer danach alles zu haben, aber es ist ein unerreichbarer Mythos, der uns schnell zu Opfern macht.
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Berühmt für seine Musik- und Kunstszene, ist New Yorks Lower East Side auch immer wieder ein Brennpunkt für die Konflikte zwischen dort ansässigen Bewohnern und Behörden. Diesen farbenfrohen wie düsteren Teil Manhattans dokumentiert seit 1979 Clayton Patterson.Von Drag Queens bis Hardcore Musiker, über Obdachlose und Heroinabhängige, Patterson dringt mit seinen Fotografien bis in die verborgendsten Winkel vor. Der Dokumentarfilm CAPTURED begleitet ihn dabei nicht nur auf seinen Streifzügen durch die Lower East Side, sondern zeigt auch Pattersons wichtige Rolle als Chronist und Anwalt dieses lebhaften Nachbars.
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DIRTY OLD TOWN erzählt die Geschichte von Bill Leroy, der 72 Stunden Zeit hat, um sein mies laufendenes Geschäft mit Trödel und Antiquitäten vor dem Aussterben zu retten.
„Captured“ wurde 2009 zum ersten Mal gezeigt und war in der Offiziellen Auswahl der Filmfestspiele in Cannes. Mit der neuen Low-budget Produktion „Dirty Old Town“ von den jungen, aufstrebenden Filmemachern Jenner Frust, Daniel Levin und Julia Nason taucht man ein in die heutige New Yorker Downtown Szene. Noch bis zum 03.07.11 zu sehen im Kino Babylon (Rosa-Luxemburg-Straße 30, 10178 Berlin)