Wir wollen nicht so viel Geld nach Brüssel überweisen, sagten sich viele Briten und stimmten am vergangenen Donnerstag mehrheitlich für den EU-Austritt. Vielleicht hätte diese Grafik der BBC die Meinung der Brexit-Befürworter geändert. Denn sie macht deutlich: Zwar wird Großbritannien in einigen Jahren anteilig weniger Geld an die EU zahlen – dafür wird der Geldbeutel der eigenen Bevölkerung aber belastet.
Die Wirtschaftsredaktion der BBC stellt mit einem Schaubild dar, wie sich der Brexit auf den Konsum auf der Insel auswirkt. Welche Güter verteuern sich? Wird manches sogar billiger? Dafür befragten die Kollegen Experten, Regierungsorganisationen, Thinktanks und Finanzfachleute. Die in der Grafik dargestellten Ergebnisse sind natürlich mit einer gewissen Vorsicht zu sehen. Schließlich ist der Brexit bislang nicht mehr als ein großer Plan. Wie der EU-Austritt konkret umgesetzt wird, muss in den nächsten Jahren aufwändig verhandelt werden. Dann erst zeigt sich, wie sich die Handelsbeziehungen zu den anderen EU-Staaten konkret verändern.
Dennoch an dieser Stelle drei der Szenarien, die die BBC-Autoren entworfen haben:
- Tomaten könnten nach dem EU-Austritt deutlich teurer werden – schließlich beziehen die Briten 90 Prozent davon aus EU-Ländern (besonders aus den Niederlanden und Spanien). Sollten die Importkosten steigen, würden die Konsumenten das jeden Tag im Supermarkt zu spüren bekommen.
- Weil Alkohol im Vereinigten Königreich deutlich teurer ist als auf dem Festland, fahren viele Briten mit der Fähre nach Frankreich oder Belgien, um sich mit Spirituosen einzudecken. Schließlich dürfen sie von dort fast unbegrenzt Alkoholika und Zigaretten mitbringen. Diese Booze Cruises könnten sich nach einem vollzogenen Brexit weniger lohnen.
- Auch für Spargel müssen die Briten möglicherweise bald mehr Geld ausgeben. Bislang wird die arbeitsintensive Spargelernte auf der Insel größtenteils von Migranten übernommen. Sollte es nach einem EU-Austritt an Arbeitskräften fehlen, könnte sich das auf die Preise auswirken.
Und noch etwas macht die Grafik deutlich: Großbritannien wird (allerdings in einem deutlich geringeren Umfang als bisher) weiter Geld an Europa zahlen – genauso wie die Nicht-EU-Staaten Schweiz und Norwegen.
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