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Eine Welt ohne Atomwaffen ist nur ein schöner Traum

 

Eine Welt ohne Atomwaffen ist nur ein schöner Traum
Die Zahl der Atomwaffen weltweit hat abgenommen. Doch das heißt nicht, dass wir uns einer atomwaffenfreien Welt nähern. © Creative Commons by-nc-nd/3.0/bpb/BICC, 2015, sicherheitspolitik.bpb.de

Zwei Mal in der Geschichte der Menschheit kamen Atomwaffen zum Einsatz – am Ende des Zweiten Weltkriegs in Hiroshima und Nagasaki. Die Folgen sind noch immer spürbar: Auch 70 Jahre nach den Explosionen erkranken Menschen, die damals in Japan waren, an Krebs. Anlass zur Hoffnung gibt das New-Start-Abkommen, in dem sich die USA und Russland 2009 noch einmal verpflichteten, die Zahl ihrer Atomwaffen spürbar zu reduzieren. Doch nicht nur diese Grafik der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) zeigt: Eine Welt ohne Nuklearwaffen ist derzeit nicht mehr als ein schöner Traum.

Auf den ersten Blick irritiert die Grafik: Ist der Anteil Russlands und der USA am weltweiten Bestand von Atomwaffen wirklich so klein? Ein Blick auf die unterschiedlichen Maßstäbe in der Grafik macht schnell klar: 90 Prozent der weltweit vorhandenen Nuklearwaffenarsenale befinden sich entweder im Besitz Russlands und der Vereinigten Staaten. In der Tat geht, so die bpb, die Anzahl der weltweit vorhandenen und einsatzbereiten Atomwaffen zurück. Doch zugleich steigt die Zahl der Nationen, die Nuklearwaffen besitzen.

Und noch ein Trend gibt Anlass zur Sorge. Ja, vor allem Russland und die USA bauen die Zahl ihrer Sprengköpfe ab. Andererseits, so das Friedensforschungsinstitut Sipri, steigt die Zahl der Atommächte und diese modernisieren auch noch ihre Bestände. „Trotz des internationalen Interesses, nukleare Abrüstung zu priorisieren, zeigen die Modernisierungsprogramme in den Staaten mit Atomwaffenbesitz, dass keiner von ihnen seine Kernwaffenbestände in absehbarer Zeit aufgeben wird“, sagte der Sipri-Forscher Shannon Kile. Schließlich ist da noch Nordkorea, das die Weltgemeinschaft mit immer neuen Nuklearwaffentests reizt. Auch die bpb kommt zu dem Fazit, „dass man genauso weit von einer vollständigen Abrüstung entfernt ist wie früher“.

Die Vereinten Nationen haben deshalb mit dem 26. September einen Internationalen Tag für die vollständige Eliminierung aller Atomwaffen etabliert. Bleibt zu hoffen, dass eine nuklearwaffenfreie Welt irgendwann tatsächlich Realität ist.


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