Irmela Mensah-Schramm wird heute im Netz für ihren Einsatz gegen Rechts gefeiert. Nein, sie will nicht aufstehen. „Ich solidarisiere mich mit den Jugendlichen“, sagt sie in diesem Video.
Der kurze Film wurde am Samstagnachmittag in Berlin gedreht. Die rechtsextreme Identitäre Bewegung hatte in Berlin zu einer Demonstration unter dem Motto „Zukunft Europa – Für die Verteidigung unserer Identität, Kultur und Lebensweise“ aufgerufen. Mehrere hundert Anhänger der Gruppierung wollten vom S-Bahnhof Gesundbrunnen bis zum Hauptbahnhof marschieren, begleitet wurden sie von 1.400 Gegendemonstranten und von wütenden Rufen einiger Anwohner, die aus ihren Wohnungen riefen „Berlin ist auch unsere Stadt.“
Weit kamen die Identitären nicht. Nach etwa einem Kilometer, am U-Bahnhof Voltastraße, wurden sie durch eine Sitzblockade am Weiterlaufen gehindert. Auch Irmela Mensah-Schramm saß auf der Straße. Im Video ist zu sehen, wie sie einem Polizisten freundlich aber bestimmt erklärt, nicht aufzustehen. Irgendwann wird die Dame doch von Beamten weggeführt.
Da hatte sich der Zug der Identitären aber bereits aufgelöst. Auf Twitter wird Mensah-Schramm für ihr Verhalten gefeiert.
Irmela Mensah-Schramm ist keine Unbekannte im Engagement gegen Rechts. Seit vielen Jahren kratzt sie Neonazi-Aufkleber ab und übersprüht rechte Graffiti – und hat deshalb auch immer wieder Ärger mit der Justiz.
- Eine Zusammenfassung des Nachmittags in Berlin finden Sie bei den Kollegen vom Störungsmelder-Blog.
- Weitere Netzfundstücke gibt’s im Teilchen-Blog.