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Werden Sie Romanfigur!

Ist er nun verrückt geworden? Oder ist es ein genialer Einfall? Urteilen Sie selbst. Der Berliner Schriftsteller Alban Nikolai Herbst versteigert eine Romanrolle. Sie, ja Sie (und Sie da in der dritten Reihe mit der gepunkteten Fliege) können eine Rolle in seinem nächsten Roman spielen. Na, dann viel Spaß beim mitbieten.

 

In Wodka ertrunken

Die kürzlich von mir empfohlene Veranstaltung Powerpoint Karaoke war, das soll hier noch gesagt werden, eines der ulkigsten Dinge, die ich seit langer Zeit schauen durfte. Die Jungs im ausverkauften „nbi“ haben 18 völlig abartige Präsentationen aus dem Netz gefischt (u.a. für „Pellet-Abfallspeicher“), und die Vortragenden waren – bis auf zwei Ausnahmen – in höchstem Maße brilliant. Es waren zwar geschätzte 22 Flaschen Grasovka-Wodka als Schmiermittel für Vortragende und Publikum notwendig, doch ich habe bei mehreren Menschen echte Lachtränen gesehen. Großes Tennis. Beim nächsten Mal unbedingt hingehen.

 

Berliner Geräusche

Naja, denkt man an „Berliner Geräusche“, dann fällt einem erst mal eines ein: Hundegebell, Tatütata, „ick gloob ick wer‘ zu’n Schwein, wa?“-Gemecker und Sätze wie „Eene Schrüppe mit Eiasalaét“. Aber es gibt auch andere Geräusche. Geräusche, die Exilberlinern ein wenig Wehmut machen. Zum Beispiel der Verkehrslärm an der Warschauer Brücke. Das muntere Geschwätz am türkischen Markt Maybachufer. So Sachen halt. Das Projekt Berlincast sammelt solche Klangeindrücke in Weblog-ähnlicher Form.

 

Spaß haben mit Powerpoint

Wir alle hassen Powerpoint. Wir alle hassen Menschen, die mit Powerpoint arbeiten. Daher wird es am Mittwoch, den 25.01. um 20 Uhr im nbi, Schönhauser Allee 36 (Gelände der Kulturbrauerei) das erste Berliner „Powerpoint Karaoke“ geben. Das Team von Powerpoint Karaoke hat eine Liste von Präsentationen zu Themen wie „Erfolgsfaktor Dienstleistung für Dentallabore“ oder „Innovative Verfahrenstechnik im chemischen Reinigungsprozess“ aus dem Web gefischt. Mutige Interpreten aus dem Publikum werden sich daran im Stegreifvortrag versuchen. Eine unbestechliche Jury wird das zu unterbinden wissen, falls es langweilig wird.

Ich finde, das klingt gut.

 

James Blunt Konzert verlegt

Die schlechte Nachricht: Statt im kuscheligen Huxley’s findet das James Blunt-Konzert nun in der etwas weniger kuscheligen Columbiahalle statt. Die gute Nachricht: Es gibt noch Karten an der Abendkasse. Wer Nick Drake mag, wird James Blunt lieben.

 

Spucken in Berlin

Was ich wirklich nicht verstehe, und wohl auch nie verstehen werde, warum eine öffentliche Sauna ausgerechnet den assoziativ unappetitlichen Namen Spucki bekommt. Das geht wirklich nur in Berlin. Ich nenne mein Restaurant ja auch nicht „Würgi“ oder „Kotzi“.

 

Monoland Record Release

Mögen Sie My Bloody Valentine, The Jesus & Mary Chain und Sonic Youth? Haben Sie ein Faible für turmhohe, elegische Gitarrenwände und zuckersüße Melodien? Dann sollten Sie dringend die CD „Ben Chantice“ der Berliner Band Monoland kaufen. Sie erscheint übermorgen. Zwei Songs des Albums gibt’s bei intro.de zum kostenlosen Probehören. Auf ihrem letzten Konzert anlässlich der Berliner Popkomm habe ich eine Vorabversion der CD bekommen und finde sie ein äußerst gelungenes Surrogat aus ihren beiden Album „Manouva“ und „Cooning“. Etwas direkter, etwas rockiger in der Ansprache, die Refrains äußerst catchy. Koofen und hingehen, hier die Tourdaten:

02.02.2006
Hamburg – Fundbureau

03.02.2006
Frankfurt – Das Bett

04.02.2006
Leipzig – UT Connewitz with SUNDAY MUSIC CLUB

05.02.2006
Erfurt – Centrum !!!FÄLLT AUS!!!

06.02.2006
Trier – Exhaus with FINN

07.02.2006
Siegen – Vortex

08.02.2006
Dresden – Scheune

09.02.2006
Linz (A) – Stadtwerkstatt

10.02.2006
Halle – Thalia Theater

23.02.2006
Berlin – Magnet – Record Release Party

 

Der Sieg des Flaschenklirrens

Gestern die Band „White Birch“ im Mudd Club gehört. Und mich ziemlich aufgeregt. Der Betreiber der Bar lässt die geschätzt 250 Gäste von gerade mal zwei völlig überforderte Barfrauen bedienen. Das führt natürlich zu Wartezeiten von bis zu 15 Minuten für ein Getränk. Und wenn dann auch noch ausgerechnet bei leisen Songpassagen unter lautestmöglichem Flaschenklirren gefühlte 200 Bierflaschen aus Bierkästen in die Kühlung geräumt werden, dann ist das wirklich ärgerlich.

Ärgerlich ist allerdings auch, wenn jemand sich am Tresen zwei Sekt bestellt, dann bemerkt, dass Glaspfand zu zahlen ist, diesen Sekt dann in Plastikbecher umfüllen lässt um sich dann noch zu beschweren, dass der Sekt unterhalb des 0,2l-Eichstrichs ist. All dies, während hinter ihm noch 25 Leute auf ihre Getränke warten.

Arschmakrelen, alle.