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Science Slam

Wer wird zum Supergeek oder zur Mrs. Labor gekürt? Der Vortragsbattle der Wissenschaftler findet im Uebel & Gefährlich statt.

Was nützen spannende Entdeckungen, wenn sich niemand für sie interessiert oder sie kein Mensch versteht? Der Science Slam leistet da gute Übersetzungsarbeit. Er richtet sich an alle, die etwas über Wissenschaft lernen und dabei unterhalten werden wollen. Junge Wissenschaftler, vom Quantenphysiker bis Sozialpsychologen, können das, was sie in Laboren und Bibliotheken erforschen, und was oft nach langer und mühseliger Arbeiten in ewiger Vergessenheit weilt, anschaulich und leicht verständlich mit dem Publikum teilen. Studenten, Dozenten und Doktoranden präsentieren in einem 10-minütigen Bühnenvortrag ihre Projekte. Als Hilfsmittel können Power Point oder Live-Experimente das gesprochene Wort veranschaulichen. Wie bei einem Poetry Slam entscheidet anschließend das Publikum, wer als SiegerIn nach Hause geht.

Text: Natalia Sadovnik

 

Blond:ish

Spiritueller House-Smoothie: Die beiden DJanes Anstascia und Vivie-Ann stürzen das Villa Nova ins organisierte Chaos.

Wer zufälligerweise einmal eine ihrer Parties im Cherry Club in Montreal besucht hat, weiß, dass Nächte mit den beiden DJanes Anstascia D’Elene Corniere und Vivie-Ann Bakos sehr speziell werden können. Die beiden Kanadierinnen hielten bis 2008 eine Residency im Club und sorgten dafür, dass jede Woche Freaks und Nachtschwärmer die Tanzfläche ins Chaos stürzten. Inzwischen haben die beiden schrägen Ladies ihre Homebase nach London verlegt. Der Weg nach Hamburg ist also nicht mehr so weit. Im Villa Nova schlagen Blond:ish ihr bewährtes Rezeptbuch auf und mischen aus 60s Psychedelic, provokanten Bassläufen und mehrdimensionalen, weichen Texturen einen organischen, fast spirituellen House-Smoothie, der einen locker durch die Nacht bringt.

Text: Nik Antoniadis

 

1. Hamburger Benefiz Event

Die Stiftung Initiative Courage lädt zu einem Wohltätigkeitstag mit buntem Kinderprogramm und viel Musik in die Markthalle.

Der Benefiz-Tag der Stiftung Initiative Courage beginnt mittags mit einem umfangreichen und bunten Programm für 250 eingeladene Kinder, die einen schwierigen Start ins Leben hatten, als Waisenkinder groß wurden, im Heim auf der Flucht aufwuchsen oder auch in Vierteln leben, die gemeinhin als „soziale Brennpunkte“ gelten. Bis 16 Uhr gibt es eine Kinderdisco, Märchenstunde, ein Glücksrad und einen home-made-Basar. Für ordentlich Musik sorgen die Ece Bas & Dancecrew mit Hip-Hop und Street Dance sowie 3Berlin, die nicht nur die Kids zum mitmachen mobilisieren. Der Abendteil des Benefiz Events in der Markthalle wird eingeleitet von Dr. Mathias: Der Psychotherapeut wird darüber sprechen, was Kreativität und Fantasie für Kinder bedeuten, passend zum Tagesmotto in Form eines Märchens. Kein Märchen, sondern sehr real, dafür märchenhaft schön wird der Abend ausklingen, wenn die Bühne an Astrid North, Richard Schumacher, Christian von Richthofen und Celina Bostic (Foto) übergeben wird.

Text: Nik Antoniadis

 

Careless & Young Mountain

Zärtliches Liebesgebrüll: Die beiden schwedischen Screamo-Bands kommen mit neuen Songs im Gepäck in die Rote Flora.

Seit letztem Jahr ist das Debütalbum raus. Mit I Wish You Away setzt Careless fort, was auf den beiden EPs Careless (2012) und Recording Static (2013) mit viel Druck und Leidenschaft begonnen wurde. Die Jungs aus Stockholm brüllen und kreischen in zehn neuen Songs gegen verzweifelten Trennungsschmerz, die Hilfslosigkeit des Verlassenwerdens und unerwiderte Liebe an. Screamo-Emo gibt’s auch von Young Mountain. Die Göteborger bewegen sich aber deutlich näher an Hardcore und Post-Rock, gemischt mit friedlichen, teilweise fast zärtlichen Gitarrenparts – die dann umso brutaler vom Gesang von Kami Kalantari überlagert werden, denn was die Schweden umtreibt, ist alles andere als zart: „I’ll keep my distance from memories. I’ll keep my distance from being me.“ Auf der Bühne sind sie aber ganz sie selbst; zusammen mit Careless bringen sie die Rota Flora auf Vordermann. Es wird laut.

Text: Nik Antoniadis

 

Twelve Monkeys

Der Minimarkt für „Vegankrams“ auf St. Pauli eröffnet mit einem veganen Straßenfest mit Info- und Essensständen.

Allen möglichen „Vegankrams“ gibt es ab Mitte Mai in der Hopfenstraße 15b zu kaufen. Und vieles auch noch verpackungsfrei. Schokolade, Obst, Fleischersatz, Kosmetika, Tiernahrung, Kleidung, Haushaltsmittel – hier wird ein Voll-Sortiment geboten, das rein pflanzlich ist. Zum Auftakt lädt Sandra Neumeier ihren Laden Twelve Monkeys am 15. und 16. Mai zum veganen Straßenfest mit Info- und Essensständen. Mit dabei sind auch viele andere Vegan-Anbieter aus der Nachbarschaft (Die Szene wächst!), Sympathisanten und Interessengruppen:

Free Animal e.V.
Liberty Eiscafé und Bistro
4K Catering
Animal Liberation Network
Tierbefreiung Hamburg
LPT-Schließen
Katharina Rot Illustration
Medibüro Hamburg
Stop Vivisection repräsentiert von der Aktionsgruppe Nord gegen Versuchstierhandel und Tierversuche
Animal Rights Watch – Ortsgruppe Hamburg
Restaurant LEAF
Black Spoke Collective – St. Pauli

 

10 years of Smallville

Das Hamburger Label feiert Geburtstag im PAL – dabei sind unter anderem die DJs Ron Trent aus Chicago und moomin aus Berlin.

Das PAL ist einer von zwei neuen Clubs an der Karolinenstraße 45. Das rote Backsteingebäude am Messegelände teilt er sich mit dem Volt. Die junge Elektroszene ist im PAL zu Hause. Das Line-up macht ziemlich Laune. Am 15. Mai findet hier ein amtliches Jubiläum statt: 10 years of Smallville feiert das Hamburger Label Smallville Records. Der Boden des dunklen Tanzraumes mit den roten Leuchtstoffröhren bebt dann zu den Beats von Ron Trent (Future Vision / Chicago), moomin (Closer / Berlin), Manamana (KANN/ Leipzig), RVDS (It’s / Hamburg), Jacques Bon (SMALLVILLE RECORDS PARIS), Tilman Tausendfreund (Frank Music / Hamburg), Bobbie* (Knock Knock / Hamburg), Akaak (Knock Knock / Hamburg), Elin (DEAR / Hamburg) und Smallpeople (Smallville / Hamburg).

Text: Lena Frommeyer

 

KiNK

Im Rahmen der Partyreihe „Live is Live“ kommt der bulgarische Produzent und DJ in die Villa Nova für eine Techno-Bastelstunde.

Strahil Velchev alias KiNK experimentiert lieber mit Hard- als mit Software. Synthies, Drummachines, Effektgeräte und irgendwie alles mit Knöpfen setzt der bulgarische Produzent und DJ ein. So entstehen hoch-technische Sets zwischen Techno und Bastelstunde. Auch live verlässt er sich bei seinem Sound lieber auf das Hantieren an Maschinchen als auf digitale Effekte. Wer da in der ersten Reihe steht, bekommt auch schon mal selbst den Controller in die Hand gedrückt. KiNK ist einer von den Künstlern aus Osteuropa, die mit ihrer Liebe zum Synthesizer internationale Erfolge feiern. Den in Sofia lebenden Strahil Velchev brachte das unter anderem schon in die Panorama Bar im Berliner Berghain.

 

Maceo Parker

Erst kam Maceo, dann kam der Funk: Auch mit über 70 zeigt der tighte Saxofonist jedem locker, wo der Hammer hängt. In der Fabrik.

„Two percent Jazz and 98 percent funky stuff“ So beschreibt Maceo Parker seine Musik und bringt es damit perfekt auf den Punkt. Seine unverwechselbar tighte Art, Saxofon zu spielen, bescherte ihm zeitweise sogar einen Platz in der Band des Godfather of Soul, James Brown. Da es musikalische Genies selten lange miteinander aushalten, wurde es zu einer Zweckehe von kurzer Dauer. Gemeinsam mit seiner eigenen Band kommt Parkers Stil ohnehin besser zum Tragen – vor allem, weil reichlich Zeit für Improvisation vorhanden ist. Wer ihn schon einmal in der Fabrik (oder anderswo) gesehen hat, weiß, dass der Abend schweißtreibend wird und sicherlich nicht nach anderthalb Stunden und einer Zugabe zu Ende ist.

Text: Benedikt Ernst

 

Heavy-Metal-Pop-Art

Die Galerie Niklas Schechinger Fine Art präsentiert Rouven Schmitt Hersfelds Kunst, die immer einen Bogen zur Popkultur schlägt.

Bevor er an der HFG in Offenbach Kunst studierte, machte Rouven Schmitt Hersfeld eine Ausbildung zum Schweißer und Schlosser. Logisch, dass er sich popkulturell stark von Heavy Metal angezogen fühlt. Seiner Schwäche für Schwerter, Helden wie Robin of Sherwood und den Highlander, die 1980er Jahre, Neon und Miami Vice verleiht er in seinen Arbeiten Ausdruck. In der Galerie Niklas Schechinger Fine Art zeigt er sowohl Sitzgelegenheiten als auch Malerei. Als besonderes Schmankerl kann man sich zudem auf die Suche nach „Hidden Messages“ begeben. Die versteckten Verbindungen zur Musik- oder Filmgeschichte sind oft erst auf Nachfrage zu entschlüsseln. Braucht man aber nicht, um seine Kunstwerke zu lieben.

 

Graphic Novel Tage

Epische Bilderwelten: Im Literaturhaus stellen deutschsprachige und internationale Comicautoren ihre aktuellen Arbeiten vor.

Spätestens seit Art Spiegelman für seine Auschwitz-Geschichte Maus mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet wurde, bezweifeln auch Liebhaber anspruchsvoller Literatur nicht mehr, dass Graphic Novels starke Inhalte erzählen können. Das Genre ist längst aus der Subkultur-Schublade gestiegen und weist ein großes Spektrum von Künstlerbiografien, Literaturadaptionen, Kriegsgeschichten, Thrillern oder Dystopien auf. Die Novelists leben stark vom internationalen Austausch, und so bringen die Graphic Novel Tage seit 2012 jeweils einen internationalen und einen deutschsprachigen Comicstar miteinander ins Gespräch. Der Schweizer Matthias Gnehm (Foto) und Manuele Fior aus Italien zeigen am Eröffnungsabend ihre Arbeiten. Die Graphic Novel Tage enden am 22. Mai. Zu diesem Anlass bittet das Literaturhaus als Highlight und Abschluss mit Richard McGuire und Hendrik Dorgathen zwei stilprägende Künstler zum Gespräch.

Text: Natalia Sadovnik