Bock auf See? Das Gratis-Festival in Bergedorf hat neben der malerischen Kulisse auch allerhand Punk-, Rock- und Ska-Perlen zu bieten.
Das Wutzrock ist sicherlich das traditionsreichste und schönste Umsonst-und-draußen-Festival Hamburgs: Seit 1979 gibt es das Musikfest in Bergedorf, seit 1993 hat es seinen festen Platz am Eichbaumsee. Politisch ist das Wutzrock unzweideutig links: antirassistisch, antisexistisch und nicht-kommerziell. So soll’s sein und so soll es auch bleiben. Musikalisch geht es auch dieses Jahr wieder in Richtung Punk, Rock und Ska, mit ein paar Genre-Ausflügen. Freuen darf man sich unter anderem auf den Auftritt des Bandkollektivs Station 17 (Foto) mit avantgardistischem Indie, den zum Singer-Songwriter gewandelten HipHopper Flo Bauer, knarzigen Garagenrock von The Last Things und Punkrock von ZSK. Zwei Bühnen, ein Kinderfest, verschiedene Rahmenprogramme und Bademöglichkeiten in der Dove Elbe machen das Wutzrock zur lauten Komplettbespaßung für ein Wochenende.
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Der Dockville-Ableger debütiert als transmediale Auseinandersetzung – ein dreitägiges Happening mit Performances, Lesungen, Filmen und DJ-Sets.
Dass sich Wissenschaft und Kunst nicht vertragen, ist ein Irrglaube der Moderne – man denke nur an den Universalgelehrten Leonardo da Vinci, in dessen Schaffen Malerei, Skulptur, Philosophie und Forschung gleichberechtigt nebeneinander standen. Der Dockville-Ableger Scienceville möchte die vermeintlich gespaltenen Lager versöhnen: Mit den Mitteln der Kunst Wissenschaft nahebringen. Was vom 11. bis 13. Juli vor dem alten Laborgebäude auf dem Dockville-Gelände stattfindet, ist die Pilotveranstaltung einer Auseinandersetzung, die zwei Jahre dauern soll und transmedial ist: Durch Performances, Lesungen, Filme und so weiter wird sich des Mottos Ignorance Is Bliss angenommen – schließlich steht vor dem Wissen das Nichtwissen. Das dreitägige Forschungs-Happening bietet unter anderem eine DJ-Darbietung von Gereon Klug, eine Dokumentation über die Krimi-Serie Top Of The Lake und einen Vortrag zum Thema Wissen und Besser-nicht-wissen des DJs und Radiomoderators Klaus Walter. Der Eintritt ist frei.
Im Rahmen der Partyreihe im Bunker an der Feldstraße sorgt KlangKuenstler aus Berlin für romantische House-Schwingungen.
Exzellenznachweis für die elektronische Partyreihe ist im Juli das Set von KlangKuenstler, dem emotionalsten Pferd im Stall von Oliver Koletzkis Label Stil vor Talent. Der Mittzwanziger Michael Korb stammt aus Bayern, lebt aber mittlerweile in Berlin und saugt die Clubschwingungen der Stadt 24 Stunden am Tag ein, verarbeitet sie und spuckt neue Tracks aus. Die klingen dann wunderbar warm und weich, geben der Romantik den Vorzug gegenüber dem schnöden Hedonismus. Sein Deep und Tech House reicht dem Dancefloor die Hand und blicken gleichzeitig in die Wolken. Individueller kann Tanzmusik nicht sein. Das bin ich wird dann auch sein Debütalbum heißen. Support kommt von Rich vom Dorf (Kiddaz / Tächno) und Bodega (Minimal Anders), und die stimmige Dekoration des Feldstraßenbunkers besorgen Die Dekologen.
Text: Marco Fuchs
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An die Waffen, äh, Instrumente: Die Hamburger Bands Johnny Liebling und Der Fall Böse treten auf der Bühne im Zirkuszelt gegeneinander an.
Das haben wir so auch noch nie gesehen: Beim gemeinsamen Konzert der Hamburger Bands Der Fall Böse und Johnny Liebling im Bajazzo betreten die Beteiligten nicht etwa nacheinander die Bühne, nein, gleichzeitig soll es sein. „Auf der einen Seite: Der Fall Böse, Halunken, Tagelöhner und immer noch auf der Suche nach guten Menschen an bösen Orten. Auf der anderen: Johnny Liebling, düstere Seelen im feinen Zwirn“, so der halodrige Pressetext. Das einzige, was die beiden eigentlich sehr freundschaftlich miteinander verbundenen Bands voneinander trennt, ist ein kleiner Holztresen und ein Barkeeper, der sich absolute Neutralität auf die Fahne geschrieben hat. Mehr wird vorerst über den genauen Ablauf des Abends nicht verraten. Aber unsere Fantasie befeuert derart unsere Neugierde, dass wir dieses Spektakel auf keinen Fall verpassen werden.
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Optisch-musikalische Reizballungen für Augen und Ohren: Dan Hayhurst und Reuben Sutherland laden zur psychedelischen Tanzreise auf die MS Stubnitz.
„Bleeps“ und „Clonks“ treffen auf „Optical Art“. Das Duo Sculpturebesteht aus dem britischen Musiker Dan Hayhurst und dem neuseeländischen Animationskünstler Reuben Sutherland. Die beiden kooperieren seit 2008 miteinander. Ihr Equipment setzt sich aus analogen und digitalen Geräten zusammen. Die dabei entstehenden „Opto-Musical agglomerate“, wie das Duo seine Arbeitsergebnisse nennt, sind Rausch und Schmaus für Ohren und Augen: bunt animierte, psychedelisch anmutende Grafiken, die auf Dauer vielleicht die eine oder andere leichte Halluzination hervorrufen könnten, dazu minimaler Techno ohne Proll-Faktor. Wer sich dieser seltenen Möglichkeit, sich einer angenehmen Reizüberflutung auszusetzen, wahrnehmen möchte, sollte am Donnerstagabend unbedingt den Party-Kutter MS Stubnitz.
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Das studentische Austauschprojekt stellt Tansanias Millionenstadt am Meer eindrucksvoll akustisch vor – in der HAW als Multimedia-Installation.
Daressalam ist die größte Stadt Tansanias und Hamburgs bislang einzige Partnerstadt auf dem afrikanischen Kontinent. Dorthin ist eine Gruppe Studierender der HAW Hamburg gereist, um eine Hörbuchproduktion gemeinsam mit tansanischen Kommilitonen zu realisieren. Prof. Dr. Steffen Burkhardt holte das Studienprojekt des International Media Centers (IMC) an die HAW. Die Kooperation soll Presse- und Meinungsfreiheit in Afrika fördern und demokratische Strukturen stärken. Diese haben die deutschen und tansanischen Studierenden nun ganz konkret gelebt. Eine Woche wohnten sie gemeinsam in Daressalam und fingen die akustisch herausfordernde Atmosphäre von Dar ein. Das Ergebnis ist eine hörbare Stadtführung zu Kunst- und Kulturveranstaltungen, über Märkte und in Moscheen, begleitet von Musik und Menschen der Stadt. Das Projekt zieht ein weiteres ungewöhnliches Ereignis nach sich: Erstmals nimmt der Studiengang Medien, Information, Bibliothek an der Jahresausstellung des Kunst- und Mediencampus teil und veröffentlicht das Hörbuch dort. In einer atmosphärischen Installation aus Bildprojektionen, Hörbuchausschnitten sowie Musik und Filmen aus dem tansanischen Alltag soll die Hafenstadt sinnlich erfahrbar gemacht werden.
In einem Zirkuszelt im Schanzenpark spielt unter anderem die Contryfolk-Band Torpus & The Art Directors im Rahmen der Konzertreihe.
Die Konzertreihe Passion Victim hat sich für seine Sommeredition etwas Besonderes einfallen lassen: Die Veranstaltung schlägt buchstäblich ihr Zelt im Grünen auf und feiert im Schanzenpark in Zirkusatmosphäre. Der akustische, aufbrausende Countryfolk von Torpus & The Art Directors passt ganz gut in Wald und Wiese. Mit ihrem Album From Lost Home To Hope und vor allem den folgenden mitreißenden Live-Sets hat sich die Band einen Bombenruf auch über die Grenzen Hamburgs erspielt. Bald wird es Zeit, mit neuen Songs nachzulegen – an denen wird mit Hochdruck gearbeitet. Ebenfalls zur Gartenparty eingeladen ist die britische Musikerin Gemma Ray mit folkig-spukigem Blues. Das wird ein sehr atmosphärischer Abend – da kann man auch verschmerzen, dass nur zwei statt der üblichen drei Acts spielen. Man muss ja auch auf die Nachbarn Rücksicht nehmen.
Text: Michael Weiland
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Nette Zweckentfremdung: Vor der Südtribüne wird vom 10. bis 18. Juli eine Leinwand aufgebaut. Das Freiluftkino eröffnet mit einer Doku über die Esso-Häuser.
Auch wenn man es im Moment kaum glauben mag: Stadien können mehr als nur die Heimat von Fußball sein. Traditionellerweise transformiert das Programmkino 3001 die St.-Pauli-Arena auf dem Heiligengeistfeld im Sommer zum Freiluftkino. Bei diesen Filmnächten am Millerntor darf sich das Publikum entspannt auf der Südtribüne zurücklehnen – anstatt herumzugrölen oder auf Trommeln einzuschlagen – und der Handlung auf der Leinwand folgen, die zum Eröffnungsabend am 10. Juli zum Fenster zur direkten Nachbarschaft wird: Hausbau auf St. Pauli heißt die aktuelle Fassung des Films über die Esso-Häuser. Das Team von Empire St. Pauli begleitet in der Langzeit-Dokumentation den Kampf von Aktivisten und mittlerweile Ex-Bewohnern der Hochhäuser an der Reeperbahn, die kürzlich abgerissen wurden. Weitere Filmnacht-Termine sind: Fack Ju Göthe (11.7.), Do The Right Thing (14.7.), Drive (15.7.), Inglourious Basterds (16.7.), Machete Kills (17.7.) und der Hamburg-Klassiker Absolute Giganten (18.7.). Ab 21 Uhr öffnen die Stadion-Tore – der Film beginnt gegen 22.15 Uhr.
Text: Lena Frommeyer
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Unter einem schillernden Motto zeigt die Evelyn Drewes Galerie facettenreiche, dreidimensionale Arbeiten junger Künstler aus Münster.
In eine funkelnde Schmuckkiste hat sich die Evelyn Drewes Galerie verwandelt. In den Ausstellungsräumen, in denen sonst ausschließlich Malerei gezeigt wird, sind noch bis zum 15. August keine tatsächlichen Juwelen, dafür aber facettenreiche, dreidimensionale Kunstobjekte zu sehen. Sie stammen von Studierenden der Kunstakademie Münster, die die Klasse der bekannten Objektkünstlerin Ayşe Erkmen besuchen. In ihren Arbeiten beschäftigen sie sich sowohl mit dem schönen Schein als auch mit dem Abgründigen dahinter. Sie blicken auf die Kehrseite des Kapitalismus, entlarven Illusion und Blendung. Eine ironische Selbstwahrnehmung ist dabei zu spüren. Ein einzelnes Werk wird nicht zu wichtig genommen, sondern präsentiert sich als eine Perle auf einer langen Kette von vielen. Inspiriert sind die schillernden Arbeiten auch vom spiegelglatten Boden der Galerie. Während der Ausstellung kann dieser als Dancefloor genutzt werden. Passend zum Motto Diamonds and Pearls, benannt nach einem Song- und Albumtitel von Prince aus dem Jahr 1991, werden in den Freiräumen zwischen den Arbeiten Songs gespielt.
Im Literaturhaus macht ein Ratespiel heute Lust auf Lesen. Studierende der Uni Hamburg veranstalten ein Quiz mit 99 Fragen aus der Welt der Bücher.
Das Live-Quiz ist eine Unterhaltungsform, die in britischen Pubs seit Jahren ausgiebig zelebriert wird. Heute darf erstmals im ehrwürdigen Literaturhaus in Hamburg geknobelt und gerätselt werden, bis sich die Stirn in Falten legt und man mit einem großen Bier die Spannung wegtrinken möchte. Mit Fragen wie diesen: Wie heißt der Mann ohne Eigenschaften eigentlich mit Vornamen? Wer war Hermann Harry Schmitz? Bei welcher Gelegenheit traf Lizzie Bennet auf Mr. Darcy? Kann man Literatur-Nobelpreisträger an ihren Stimmen erkennen? Und Romane an den dazugehörigen Literaturkritiken? Die Organisatoren der amüsanten und lehrreichen Quiz-Show, bei der man auch schöne Preise gewinnen kann, kennen sich bestens aus: Als Studierende der Geisteswissenschaften verbringen sie selbst viel Zeit mit Büchern. Innerhalb des Kurses Literatur- und Lesungsorganisation, der von der Arbeitsstelle für Studium und Beruf der Universität Hamburg angeboten wurde, erarbeiteten sie im 13. Stock des Philosophenturms wochenlang einen Katalog von insgesamt 99 Fragen, recherchierten Themengebiete und überlegten sich Dramaturgien.