Wenn es jemandem gelingt, die Lebensgeister des tristen, trüben Mannheims zu wecken, muss er was auf dem Kasten haben. Ray Okpara, Quadratestädter mit Wurzeln in Nigeria, hat mit seinen percussionreichen, souligen House-Produktionen und den gemeinsam mit Kumpels gestemmten Partyreihen RAJO und It’s Ours einen Brand etabliert, den er nun schon seit geraumer Zeit in den Clubs dieser Welt ausführt. Dem Big Shot zur Seite stehen die Brüder im Geiste Jimmy Jaxxon und Robert Göbelt alias Jaxxon Under aus unserer wunderschönen Stadt. Rob wird übrigens nicht nur als DJ, sondern auch als Geburtstagskind zugegen sein. Gründe zum Feiern gibt’s also genug.
Text: Friedrich Reip
https://www.youtube.com/watch?v=HA8EHRwigx0
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Das Molotow vertickt besten Stoff für Rap-Junkies und Feiervolk, dem Hip-Hop allein nicht reicht: Digger is a dancer ist zurück, mit gewohnt fettem Programm. Hier kriegt der geneigte Träger von Baggypants, Cap und Kapuzenpulli, was sein Hip-Hop-Herz begehrt – und noch viel mehr: Abgedrehte selbst gemixte Mash-ups smashen feinste Boom-Bap-Beats, hier nickt Biggie im Takt mit James Brown und AC/DC schwofen gekonnt mit Jay Z. Auch für enge Hosen, Glitzerjacken, Knickerbocker und Schiebermützen ist hier also Platz. Was auch immer ihr anhabt, bei einem geschmeidigen Kopfnicken bleibt es sicher nicht, hier wird gebounct. Lockerer lässt sich kaum ins Wochenende starten.
Text: Katharina Schwatlo
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Am Wochenende lädt das Kulturzentrum Kampnagel zum Festival IN/ZWISCHEN über inklusives Theater ein. Dabei sollen wichtige Fragen diskutiert werden: „Wie definiert sich Normalität heute in einer Gesellschaft, in der mehr und mehr Diversität gepredigt wird? Wie wird inklusives Theater vom Publik um und von der Kritik rezipiert? Wie sehen die Arbeitsweisen in inklusiven Ensembles aus – hierarchisch oder kollektiv?“ etc. Neben Workshops und Diskussionen werden vor allem Stücke mit Protagonisten mit Einschränkung gezeigt. Darunter die interdisziplinäre Performance Ich bin ein Volumenjoker vom Kölner Performancekollektiv SEE! und barner 16. Basierend auf dem Text Lob der Leerstelle von PeterLicht, appelliert das Stück gegen den zunehmenden Konformismus dieser Gesellschaft und preist die Unvollständigkeit als Freiheit stiftendes Prinzip. Dieses Stück, bestehend aus einem sechsköpfigem Ensemble aus MusikerInnen, SängerInnen, TänzerInnen und SchauspielerInnen mit und ohne Handicaps, ist ein Aufruf zum freien Sehen, freien Denken und freien Handeln.
Für den Westfalen Andreas Löher und den Schweizer Thomas Gisiger ist ihr Theatersalon Die 2te Heimat an der Max-Brauer-Allee tatsächlich zu dieser geworden. Gesellig ist es dort, ein alter Speicher wurde zum Wohnzimmer, in dem sich zwei Leidenschaften verbinden: das Theater und das Kulinarische.
In ihrem neuen Musiktheaterstück Wenn Träume wahr werden – Ein Solo für zwei geht es um eine Frau und einen Mann, die einst als Kinder ineinander verliebt waren. Heute arbeitet Ursula als Clown in einer Kinderklinik und Urs ist der amtierende Schweizer Tann-Go-Champion. In der Nacht vor beider fünfzigstem Geburtstag begegnen sie sich im Traum wieder. Sie erzählen sich gegenseitig begeistert aus ihren Leben. Doch darunter mischt sich Bedauern. Mit seiner Frau Tango tanzen kann Urs nicht, er ist etwas hüftsteif. Und wenn auf der Station ein Kind stirbt, dann ist es Ursula, die der Trauer ein Lächeln abringen muss. Können sie einander Rat geben?
Nach dem Schlussapplaus öffnet sich ein weiterer Vorhang und gibt den Blick frei auf lange Tafeln, an denen kurze Zeit später ein leckeres Drei-Gänge-Menü serviert wird. Schnell kommt man mit dem noch fremden Nachbarn ins Gespräch, das Stück bietet Anlass genug.
Flowen, crumpen, bouncen – bei der 4. Jahresgala der HipHop Academy Hamburg zeigen rund 100 Künstler, was sie können. Und das kann sich sehen lassen: Die Nachwuchstalente und das Profi-Ensemble beatboxen, rappen, breakdancen, singen und sprayen von Donnerstag an drei Abende lang auf der Kampnagel-Bühne, was das Zeug hält. Zu sehen sind Beiträge aus allen Sparten der Hip Hop-Kultur; zu den Higlights zählt die Urban-Contemporary-Choreografie Something In Between der Tänzer Can Gülec und Franklyn Kakyire. Ebenfalls dabei ein breites internationales Line-up, angefangen bei Tänzer und Choreograf Billy Chang aus Taiwan über Maya Olsen vom Uppercut Danseteater aus Kopenhagen bis zum Urban House Groningen. Für entsprechende Beats und Bässe sorgt die HipHop Academy Hausband Academy Allstars.
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In der HafenCity ist er nicht nur ein Club der ersten Stunde, sondern längst eine Institution: Toni Fabrizzis Club 20457 ist seit Jahren Nachbarschaftskneipe, Nachtclub, Galerie und Bühne in einem. Am Donnerstag wird er zu einem Treffpunkt für Literaten und Literatinnen. Die Hamburger Schreibwerkstatt Tolle Worte, in der sich junge Menschen mit Behinderung einmal im Monat treffen, um über persönliche Erlebnisse und Themen, die sie bewegen, zu schreiben, präsentiert Kurzgeschichten ihrer Autoren: Fantastische und alltägliche, zärtliche und heftige Geschichten, in jedem Fall, so kündigt es die Werkstatt an, „feine Lesehäppchen von Menschen mit Behinderung“. Der Eintritt geht zu 100 Prozent an die Autoren.
Der Perlmuttknopf dokumentiert eindrucksvoll und bildgewaltig die lange gewaltreiche Geschichte Chiles. Wie in seinen früheren Filmen nähert sich Regisseur Patricio Guzmán dem Thema über Umwege an; in diesem Falle über das Meer, das die Küsten des Landes umspült und im Leben der von der Militärregierung Pinochet stark dezimierten indigenen Ureinwohner Patagoniens eine zentrale Rolle spielt. Es birgt auch das Geheimnis der Perlmuttknöpfe, die vor Chiles Küste auf dem Grund des Meeres gefunden wurden und erzählt die Geschichte von Jemmy Button, dessen Name diese Knöpfe in Erinnerung ruft und der im 19. Jahrhundert nach England verschleppt und dort zwangsweise kulturell „assimiliert“ wurde. Zur Hamburg-Premiere im 3001 Kino werden der Regisseur Guzmán und die Produzentin des Films, Renate Sachse, erwartet.
Text: Mirko Schneider
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Der tamilische Flüchtling Dheepan wird von einer wiederkehrenden Vision geplagt: Ein gesprenkeltes Monstrum, größer als sein Blickfeld, starrt ihn aus pechschwarzen Augen an. Trost, Vorwurf, nahendes Unheil? All das schwingt in diesem Blick mit. Vieles im neuen Film von Jacques Audiard ist doppeldeutig, beginnend mit dem unter abenteuerlichsten Umständen „geliehenen“ Namen des Protagonisten. Denn: Als Separatisten-Kämpfer verlor Dheepan Frau und Kinder. Um an die Pässe einer im Krieg ermordeten dreiköpfigen Familie zu gelangen, tut er sich mit zwei Schicksalsgenossinnen zusammen: Kalini, noch ein halber Teenie, gibt sich fortan als seine Gattin aus, und die neunjährige Kriegswaise Illayaal spielt die Rolle der gemeinsamen Tochter. Die Flucht gelingt, mit den falschen Pässen bekommt die Schein-Kleinfamile Asyl in Frankreich und zieht in die Pariser Banlieue, wo gewaltbereite Gangs und Drogenhandel das Straßenbild dominieren. Doch ihr gemeinsam gehütetes Geheimnis schweißt sie zusammen, und langsam entwickeln sich engere Bande. Das Spiel der drei famosen, bis dato völlig unbekannten Hauptdarsteller ist so einnehmend, dass man als Zuschauer völlig im Film verschwindet. Selten wurde das Schicksal entwurzelter Flüchtlinge eindringlicher auf die Leinwand gebracht, zu sehen im Studio Kino.
Text: Calle Claus
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Horrorstorys garniert mit schwarzem Humor sind die Spezialität des Hamburger Duos Engelbach & Weinand. Richtig düster müssen die Geschichten sein, damit Regisseur Marcel Weinand anbeißt. Das zeigt die kommende Premiere des Duos: Der Hitchcock-Klassiker Rebekka kommt ins Lichthof Theater. „Ich wollte schon immer die morbide Atmosphäre und die verwobene Figurenkonstellation der Hitchcock-Filme für die Bühne adaptieren“, sagt Marcel Weinand. Ein Wunsch, den er sich jetzt erfüllt, gemeinsam mit seiner Partnerin Eva Engelbach, die das „Grusical“, wie sie es nennt, musikalisch durchkomponiert hat. Rebekka erzählt das Märchen vom sozialen Aufstieg: Mrs. de Winter, bildungslos und ohne Zukunft, wird durch ihre Heirat mit einem Adeligen die neue Hausherrin des Schlosses Manderley. Dieses entpuppt sich als Mausoleum und die Hausdame als böse Saboteurin. „Skurril“ beschreibt die Inszenierung der beiden am ehesten. Ihr Rezept: viel Musik, haarsträubende Geschichten getragen von überzogenen Figuren, die mit Ironie und bissigem Humor ausgestattet sind. Augenzwinkernd spielen sie mit dem Bösen.
Filme gehören auf die Leinwand! Auch und gerade Filme von Nachwuchsregisseuren, denn nur vom Publikum bekommen sie das nötige Feedback. Das Hamburger Filmfestival abgedreht! gibt SchülerInnen, Jugendlichen, StudentInnen, freien FilmemacherInnen eine Bühne dafür: An drei Tagen werden im Metropolis Kino verschiedenste Produktionen des örtlichen Filmnachwuchses gezeigt, darunter Kurzfilme, Animationen, Thriller, Dokus, Dramen, Komödien. Die Werke stehen außerdem im Wettbewerb und zum Abschluss des Festivals wird eine fachkundige Jury Preise für die besten Filme verleihen. Das Programm ist gespickt mit unzähligen kleinen Filmproduktionen, die gesammelt gezeigt werden – und für Filmfans eine gute Gelegenheit, zu entdecken, welche Talente unter den jungen Machern schlummern.
Text: Mirko Schneider
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