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Sarah Palin im Badeanzug

Und hier ist die Kandidatin beim Schönheitswettbewerb „Miss Alaska“ von 1984 zu bewundern.
Sie wurde Zweite, damals hieß sie noch Sarah Heath. (Wahrscheinlich wird das Video bald gelöscht werden.)

 

Sarah Palin und die Hexerei

Einen komischen Pastor zu haben, scheint eine der Bedingungen zu sein, damit man als Kandidat fürs Weisse Haus aufgestellt werden kann. In diesem Video kann man sehen, wie Pastor Muthee, ein kenianischer Pfingstler, mit Sarah Palin in ihrer Kirche in Wasilla, Alaska, betet. Sie wird hier gegen „any kind of witchcraft“ spirituell geimpft. Hier ein Text aus der Washington Post zum Thema. Eine sehr merkwürdige Form von Christianismus:

 

Muslime in Deutschland: hoch religiös und tolerant

Ja, liebe Mitblogger, Sie lesen richtig. Dies ist jedenfalls das Ergebnis einer ersten umfassenden Meinungsumfrage, die seit heute vorliegt.

Die Bertelsmann Stiftung hat endlich getan, was hier schon seit langen gefordert wird: Die Einstellungen der in Deutschland lebenden Muslime einmal repräsentativ zu erfragen. Vielleicht kommen wir so aus dem rein Anekdotischen und aus den wechselseitigen Projektionen heraus.

Im folgenden einige der interessantesten Ergebnisse:

„Danach sind 90% der in Deutschland lebenden Muslime religiös, davon 41% sogar hochreligiös. 5% sind nichtreligiös. Im Vergleich dazu sind in der  gesamtdeutschen Bevölkerung 70% religiös (18% davon hochreligiös) und 28% nichtreligiös.“

Dies ist bekanntlich  seit langem meine Rede: Mit den Muslimen liegt die Religion als öffentliches Thema wieder auf dem Tisch, und das blosse Faktum hoher Religiösität einer signifikanten Gruppe ist für unsere Gesellschaft ein gewisser Stein des Anstoßes.

„Dabei zeigen sich erhebliche Unterschiede zwischen den Angehörigen der verschiedenen muslimischen Glaubensrichtungen und bezüglich ihrer nationalen Herkunft bzw. dem ethnisch-kulturellen Hintergrund. So ist Religiosität unter den hier lebenden Sunniten besonders ausgeprägt. Von ihnen werden 92% als religiös und 47% sogar als hochreligiös eingestuft. Unter den Schiiten sind 90% religiös (29% hochreligiös) während unter den Aleviten 77% Religiöse (12% Hochreligiöse) identifiziert wurden. Zum Vergleich lässt sich für die christlichen Konfessionen in Deutschland festhalten, dass 84% der Katholiken und 79% der Protestanten (mit einem Anteil von 27% bzw. 14% Hochreligiösen) religiös sind. Bei der Unterteilung nach Sprachgruppen zeigt sich die höchste religiöse Prägung bei Türkisch- und Arabischsprachigen mit jeweils 91%. Unter den Angehörigen der Bosnischstämmigen liegt sie mit 85% und bei der persischen Sprachgruppe mit 84% etwas niedriger. Der höchste Anteil an Hochreligiösen findet sich mit 44% unter den türkischstämmigen Muslimen.“

Sehr gut, dass diese Unterschiede hier einmal benannt werden. Den deutschen Muslim gibt es nicht.

„Ein uneinheitliches Bild zeigt sich bei der Unterteilung nach Alter und Geschlecht. Mit zunehmendem Alter verringert sich die Intensität des Glaubens. Da es sich bei der Studie um eine Momentaufnahme handelt, lassen sich daraus allerdings keine Trends ableiten; ein Vergleich beispielsweise der Altersgruppen beschreibt damit nur die aktuelle religiöse Prägung der repräsentativ befragten Personen. Bei den unter 30-Jährigen glauben 80% stark an einen Gott oder an ein Leben nach dem Tod, bei den über 60-Jährigen sind es 66%. Muslimische Frauen beschäftigen sich intensiver mit ihrer Religion als Männer (54% zu 38%). Zudem nimmt das persönliche Gebet für Frauen mit 79% einen höheren Stellenwert ein als für Männer (59%). Die öffentliche Praxis hingegen ist der Bereich der Männer; für 51% der muslimischen Männer ist die Teilnahme am Gemeinschaftsgebet sehr wichtig, allerdings nur für 21% der Muslimas.“

Das ist ein deutlicher Unterschied etwa zur katholischen Kirchgangspraxis. In der Kirche, zumal am Wochentag, sind die Frauen vorherrschend. Bei den Evangelischen ist das ganz ähnlich. Die evangelischen Kirchen haben deutlich mehr engagierte Frauen.

„34% der Muslime nehmen mindestens einmal im Monat am Gemeinschafts- bzw. Freitagsgebet teil. Im Vergleich dazu besuchen in der christlichen Bevölkerung Deutschlands 33% der Katholiken und 18% der Protestanten mindestens einmal im Monat einen Gottesdienst. Das persönliche Gebet praktizieren 60% der Muslime täglich; dem fünfmaligen Pflichtgebet in vollem Umfang kommen 28% nach. Im Vergleich dazu beten 36% der Katholiken und 21% der Protestanten in Deutschland mindestens einmal am Tag.“

Mit anderen Worten: Es gibt eine höhere persönliche Frömmigkeit im Vergleich zu den Christen, aber keine wesentlich stärkere Anbindung an die Moschee. Ich halte das für eine gute Nachricht.

„Mit Blick auf  die Konsequenzen der Religiosität fällt die unterschiedliche Akzentsetzung bei der Beachtung religiöser Vorschriften auf. Das Verbot des Verzehrs von Schweinefleisch wird von 86% nach eigenen Angaben eingehalten. 58% geben an, niemals Alkohol zu trinken. Während auch das Fasten im Ramadan, die Pilgerfahrt, die Pflichtabgabe, die Speisevorschriften oder die rituellen Reinheitsgebote von zwei Dritteln aller Muslime als ziemlich oder sehr wichtig angesehen werden, gilt dies für Bekleidungsvorschriften nur bei 36%. Das Kopftuchtragen lehnt eine Mehrheit von 53% ab, bei einer Zustimmung von 33%.“

Und dies hier finde ich geradezu einen Hammer: Eine Mehrheit hierzulande unter den Muslimen lehnt das Kopftuchtragen ab! Von Nikab, Tschador etc ganz zu schweigen. Ein Drittel stimmt zu. Natürlich hat das mit dem hohen Anteil von Türken hierzulande zu tun, mit den Atatürk-Muslimen, für die wir dankbar sein sollten. Diese Fakten sollten zu einer deutlichen Entdramatisierung unserer kulturkämpferischen Debatten ums Kopftuch beitragen. Bemerkenswert auch die Zahl zum Alkohol: 58 % behaupten, sie trinken keinen Alkohol. Und dabei ist das doch Meinung der Muftis und nach Meinung der Islamkritiker-Ayatollahs eine unverhandelbare und unwandelbareVorschrift. Denkste. Der deutsche Muslim macht, wie er es für richtig hält. Die Sache mit dem Schweinefleisch ist offenbar einfacher durchzuhalten als das Nichttrinken.

„Dabei ist die Zustimmung zum Kopftuch bei den Frauen höher als bei den Männern (38% zu 28%) und bei den 18- bis 29-Jährigen höher als bei den über 60-Jährigen (34% zu 27%).“

Wie deuten wir das? Ist das Gehrinwäsche oder Gruppenzwang? Nein, das Kopftuch ist zu einem Symbol der Identität geworden, aus vielerlei Gründen. Die Ideologen des Neomuslimseins unter den Muslimen haben daran mitgearbeitet. Und unsere aggressive Debatte und die schlechte Absorptionsfähigkeit unserer Gesellschaft war dabei leider eine große Hilfe.

„Der persönliche Glaube hat für viele Muslime auch unmittelbare Auswirkungen auf die Einstellung zu bestimmten Lebensbereichen. Für die Mehrheit insbesondere auf die Kindererziehung, den Umgang mit der Natur, mit Krankheit, Lebenskrisen oder wichtigen Lebensereignissen in der Familie. Nur für eine Minderheit spielt die Religion dagegen eine wichtige Rolle bei der Wahl des Ehepartners, für die Partnerschaft, Sexualität, Arbeit und Freizeit. Vor allem für die politische Einstellung ist die Religiosität wenig maßgeblich. Hier sagen nur 16%, der Glaube habe für sie bedeutenden Einfluss. 65% lehnen beispielsweise eine eigene islamische Partei ab.“

Noch ein beruhigender Befund. Es gibt eine Art innerliche Trennung von Moschee und Staat. Und ein Großteil der Muslime hier ist auf dem Weg in eine innerliche Frömmigkeit. Von liberal-protestantischer Seite gesprochen: Willkommen im Club.

„Insgesamt, so die Erkenntnis der Studie der Bertelsmann Stiftung, ist die hohe Religiosität der Muslime in Deutschland gepaart mit einer sehr pluralistischen und toleranten Einstellung: 67% der Muslime bejahen für sich, dass jede Religion einen wahren Kern hat, unter den Hochreligiösen mit 71% sogar etwas mehr. 86% finden, man sollte offen gegenüber allen Religionen sein. Nur 6% finden dies nicht. Alter, Geschlecht, Migrationshintergrund oder Glaubensrichtung sind auch bei diesem Inhalt nicht relevant. 24% aller Muslime sind der Ansicht, dass in religiösen Fragen ihre eigene Religion vor allem Recht hat und andere Religionen eher Unrecht haben, 52% stimmen dieser Aussage nicht zu. Nur eine Minderheit von 31% der in Deutschland lebenden Muslime glaubt, dass vor allem Muslime zum Heil gelangen.“

Das ist eine große Minderheit. Aber 86 %, die für Offenheit sind – das ist eine Bestätigung für meine hier schon oft zum Besten gegebene Meinung, dass Menschen, die hoch religiös sind, sehr oft auch anderer Menschen Glauben respektieren können. Und dies gilt offenbar für Muslime im Westen genauso wie für Christen oder Juden.

 

Zukunftsneid. Warum glaubt niemand mehr an den Fortschritt?

 Mein Beitrag aus dem aktuellen Heft des Merkur:

Wenn ich die Selbstauskunft der britischen Zeitschrift The Economist lese, packt mich jedes Mal der Neid: »Diese Zeitung«, steht da, wird seit dem Jahr 1843 veröffentlicht, »um teilzunehmen an dem harten Wettstreit zwischen der Intelligenz, die vorwärts drängt, und einer unwerten, ängstlichen Ignoranz, die unseren Fortschritt verhindert«. Das altliberale Bekenntnis des Economist mit seiner in 165 Jahren ungebrochen kämpferischen Fortschrittsidee, die sich in großer Selbstverständlichkeit gegen »ängstliche Ignoranz« stellt, macht mich eifersüchtig.

Warum es solche progressiv-liberale Selbstgewissheit hierzulande – jedenfalls als bedeutsame politische Strömung – nie gegeben hat und vielleicht auch niemals geben kann, muss an dieser Stelle nicht erklärt werden. Nur so viel: Im selben Jahr 1843, in dem der schottische Hutmacher und spätere Parlamentsabgeordnete James Wilson den Economist gründete, um Freihandel und gesellschaftlichen Liberalismus zu propagieren, reiste Heinrich Heine durchs winterliche Deutschland, dessen Rückständigkeit er im darauffolgenden Jahr sein sarkastisches Denkmal setzte. Der erste Economist und Deutschland. Ein Wintermärchen sind Gründungsdokumente zweier Gestalten des Liberalismus: offener Kampf für den Fortschritt dort, elegisch-bittere Klage über seine Verhinderung hier.

Wer in den ängstlichen und am Ende zunehmend verbitterten siebziger und achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts aufgewachsen ist, für den wird das Wort »Fortschritt« wohl für immer einen verbotenen und leicht frivolen Klang behalten. Merkwürdig ist das allerdings: Denn man legte damals ja eigentlich großen Wert darauf, als »progressiv« zu gelten. Doch zu den »Progressiven« zu gehören bedeutete, auf den Fortschritt in Wissenschaft und Technik herabzuschauen und sich über den »Fortschrittsglauben« der Zeit zu mokieren.

Das war nicht immer so gewesen. Weiter„Zukunftsneid. Warum glaubt niemand mehr an den Fortschritt?“

 

Muslime und Evangelikale als Herausforderung der säkularen Gesellschaft

Gestern habe ich folgenden Vortrag beim Goethe-Institut in New York gehalten (Marcia Pally, deren Buch zum Thema sehr zu empfehlen ist, sprach über die Evangelikalen in Amerika):

Ladies and Gentlemen,
a friend of mine who reports on Islam in Europe for the New York Times Magazine has a book coming out. Its title is: Reflections on the Revolution in Europe. Immigration, Islam and the West.  Christopher Caldwell borrowed the title obviously from Edmund Burke’s 1790 book Reflections on the Revolution in France. Is he overstating his case by using the term revolution?
Hardly. There are major changes going on – in terms of demographics, culture and domestic as well as foreign policies of the European countries – and many of them relate to immigration.
And the most contentious thing about this situation is this: Religion is back to haunt the European public as a political challenge. Some of our most lively debates during the last years were about headscarfs in public schools and courtrooms, cartoons making fun of religious sensitivities, mosque-building-projects and so on. It would be an understatement to say that the Europeans have been taken by surprise. There is widespread anger, shock and resentment about the fact that the issue of religion in the public sphere is on the table once again. Had we not settled these problems once and for all?

Religious belief was a private matter, we thought. Less and less people cared about religion anyhow, attended sunday service or listened to what the pope had to say. But with the Muslims there is a new and incresingly vocal group of pious people that wants to be taken serious, wants to find a place in the framework of church-state-relations – or maybe even challenge that very framework.

There is an analogy between evangelicals in the US and muslims in Europe: Both groups stand for the unresolved in the relation between religion and secular society. Both groups remind the majorities in the US and in Europe that our societies are not as secular as we tend to think they are.
Europeans tend to put their light under a bushel, when asked about their religious affiliation. We tend to play our religion down. A good european is either non-religious or he does not make a public stance of it. In America, there is completely different attitude: Weiter„Muslime und Evangelikale als Herausforderung der säkularen Gesellschaft“

 

Ein Klassiker

Liebe Blog-Gemeinde,

bevor ich mich hier aus meiner bescheidenen Denkerklause mit wegweisenden Betrachtungen zu aktuellen Wendungen im amerikanischen Wahlkampf melde,  ein nützlicher Hinweis auf einen vergessenen Klassiker der Islam-Debatte in Deutschland. Siegfried Kohlhammer, dessen fabelhaftes Buch „Die Freunde und die Feinde des Islams“ in jeden Schrank gehört (schon 1996 erschienen!), hat vor ein paar Jahren  im Merkur Edward Saids Ruhm angekratzt.

Nun stellt der Merkur aus aktuellem Anlass den Essay Kohlhammers wieder zur Verfügung. Also: Klicken und speichern.

Gruß aus Neuengland!

 

ProReli – Berliner Bürger streiten für Religionsunterricht

 Aus der ZEIT von morgen, Donnerstag, 28.8.2008:

Dies also ist der Mann, in dem Berlins rot-rote Regierung einen Agenten des gesellschaftlichen Rückschritts ausgemacht hat. Christoph Lehmann, ein schlanker 46-jähriger Anwalt mit gewinnendem Lächeln und einem Büro in bester Lage am Kurfürstendamm, bereitet dem Senat mit einer Bürgerinitiative schlaflose Nächte. Der bekennende Katholik und CDU-Mann hat nämlich Pro Reli gegründet, eine Lobbygruppe für den Religionsunterricht. Katholisch, CDU, Anwalt, Westberliner – alles klar: Gern möchte man Lehmann und seine kleine Truppe als verstockte Westler abtun, die nicht zum bunten, weltoffenen und multikonfessionellen Berlin passen. Aber Lehmann macht es seinen Gegnern schwer. »Natürlich setzen wir uns auch für die Muslime ein«, sagt er. Sie sollen endlich einen regulären Religionsunterricht haben, ganz wie Katholiken, Evangelische und Juden.« Im Übrigen möchte er seine Sache nicht von der eigenen Partei instrumentalisiert sehen. Es wäre ihm nicht recht, sagt Lehmann, wenn Pro Reli vom Berliner CDU-Chef Pflüger für dessen nächste Kampagne vereinnahmt würde.
Wie bitte? So spricht ein Mann, der angeblich Berlin in die Ära der Kirchenkämpfe zurückzuwerfen versucht und der religiösen Segregation das Feld bereitet? Das zumindest behaupten die herrschenden Parteien – Wowereits SPD und die mitregierende Linke.

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Christoph Lehmann

Sie werden nicht ohne Grund nervös. Denn Christoph Lehmann hat Chancen, die Regierung der Hauptstadt nachhaltig in Verlegenheit zu bringen. Weiter„ProReli – Berliner Bürger streiten für Religionsunterricht“

 

In eigener Sache

Werte Mitblogger und Leser!

Ab der kommenden Woche werde ich für vier Monate in Amerika sein – als visiting scholar am Center for European Studies der Harvard Universität.

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In der ersten Zeit kann es hier darum ein wenig ruhig werden.

Aber eigentlich habe ich vor, mit etwas anderem Schwerpunkt weiterzubloggen.

Dass die amerikanischen Wahlen eine wichtige Rolle spielen werden, ist nicht unwahrscheinlich.

 

Obama – Ist der nicht Muslim? Wie wichtig ist die Rassenfrage?

Marty Kaplan sorgt sich im „Jewish Journal of Greater Los Angeles“, dass Obama am Ende doch an der Rassenfrage scheitern könnte. Und er sieht in dem hartnäckigen Gerücht, Obama sei ein heimlicher Muslim eine indirekte Weise, über das tabuisierte Rassenthema zu reden:

„Going into the Democratic National Convention, depending on which poll you read, somewhere between 10 percent and 15 percent of American voters thought that Obama is a Muslim. A Newsweek poll found that 26 percent thought he was raised as a Muslim (untrue), and 39 percent thought he grew up going to an Islamic school in Indonesia (also untrue)…
In fact, if you told me that double-digit percentages of voters believe that Jewish workers were warned to stay home on Sept. 11, or that the American landing on the moon was faked, or that every one of the words of the Bible is literally and absolutely true, I wouldn’t be a bit surprised…

On the other hand, „But-he’s-a-Muslim!“ does raise the issue of whether people lie to pollsters when they’re embarrassed to say what they really think. This argument — called „the Bradley effect,“ after the Election Day disappearance of the lead that Los Angeles‘ African-American mayor, Tom Bradley, had held until then in the gubernatorial campaign — says that the percentages that black candidates get in polls should be discounted by the reluctance of no small number of white voters to admit that race is a factor in their choice…
The Muslim issue is a way to talk about race without talking about race, and without having to squirm about saying that race is not an issue. To enough voters that it matters for the outcome of this election, Muslims are as other, if not more so, as blacks. A Muslim running for president of the United States may just as well be the Manchurian Candidate, with al-Qaeda, the Palestinians, the Saudis, your-Islamic-bad-guys‘-name-here, playing the role of the brainwashing North Koreans nefariously plotting to plant one of their own in the White House…
But it does make me wonder what my own parents, may they rest in peace, might be thinking about this election.
Though lifelong Democrats, they were not among the Jews who joined arms with the civil rights movement. Though their relatives were killed by Cossacks just because they were Jews, they saw no irony in judging others just because of their religion or their race. Philip Roth, another kid from the Weequahic section of Newark where I grew up, was reviled for telling goyim about some of the values held in our ‚hood that our clan thought best kept private, so it will come as no surprise, though it is no less discomfiting to recall, that in the four-family houses on the block where I was raised, the word shvartze was not used merely to name a color.

I wonder how my parents would be dealing today with the dilemma I imagine Obama would pose for them. I suspect that the Muslim thing would be weighing as much in their thinking as the black thing. I suspect that my protestations — it is factually untrue that Obama is or was a Muslim — would be met with clucking condescension toward my naivete. …“

Mehr hier.

Völlig anderer Meinung ist matt Bai in der Herald Tribune. Es geht nicht um das Rassenthema. Wenn Obama von dem Versagen der Bushies nicht profitieren kann, so gibt es dafür viele andere Gründe als einen vermeintlichen versteckten Rassismus älterer weißer Wähler. Ich finde das plausibel:

„Obama faces genuine obstacles that are more salient than skin color. By any historical measure, he has remarkably little governing experience and almost none in foreign policy. And he represents not only a racial milestone in American life, but also a stark generational shift. It’s hard to extricate these things from Obama’s blackness. (If older white voters recoiled at Obama when he exchanged a fist-bump with his wife, were they reacting to his youth or to his race?) There are legitimate reasons that some older white voters might reserve judgment on Obama without being closet racists.

Proponents of the racial explanation for the closeness of the campaign point to a New York Times/CBS poll last month in which 19 percent of white voters said that most of the people they know wouldn’t vote for a black candidate. Pollsters assume that these answers are really a proxy for voters‘ own racial biases. And yet in that same poll, 16 percent of black voters said the same thing – which indicates that the answers reflect suspicions about other people’s racism more than the bigotry of the respondents.“

Bob Herbert widerspricht  in der New York Times. Und ihn finde ich auch plausibel:

„After many years of watching black candidates run for public office, and paying especially close attention to this year’s Democratic primary race, I’ve developed my own (very arbitrary) rule of thumb regarding the polls in this election:

Take at least two to three points off of Senator Obama’s poll numbers, and assume a substantial edge for Senator McCain in the breakdown of the undecided vote.

Using that formula, Barack Obama is behind in the national election right now.“