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Radio Multikulti abschalten – eine Dummheit

Ein kleiner Kommentar aus der ZEIT von morgen:

Radio Multikulti – das mehrsprachige Radio-Programm für Berlin und Brandenburg – wird Ende des Jahres eingestellt. Der Zweiländersender RBB steht unter Druck, viele Millionen einzusparen. Im armen Berlin, erläutert die Intendantin Dagmar Reim, seien einfach zu viele Menschen von der Gebührenpflicht befreit, dadurch fehlten die Einnahmen. Auch wurden zu wenige Hörer erreicht. Aber darum gleich einen Sender schließen?
Die deutsche Hauptstadt, in der fast eine halbe Million Einwanderer aus 180 Ländern leben, kann sich die weltoffene Welle nicht mehr leisten? Das ist absurd: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk räumt das wichtigste gesellschaftspolitische Feld – und zwar ausgerechnet in dem Moment, in dem die Politik es endlich mit Integrationsgipfeln und Islamkonferenzen besetzt.
Vielleicht ist an dem plötzlichen Tod nicht zuletzt der Name schuld. 1994, als der Sender gegründet wurde, war „Multikulti“ der Kampfruf eines fröhlich-bunten Aufstands gegen die nationalistische Verengung der deutschen Identität nach der Wiedervereinigung. Heute ist Multikulturalismus zu einem negativen Kampfbegriff geworden: Er steht für eine verfehlte Einwanderungs- und Integrationspolitik. Es fällt leicht, einem Sender, der sich mit einem unzeitgemäß gewordenen Begriff schmückt, den Hahn zuzudrehen.
Radio Multikulti war weltoffen, aber nie blauäugig. Probleme der Integration wurden hier schon behandelt, als das manchem noch als Minderheitenthema galt. Mit seinem deutschsprachigen Hauptprogramm und den Abendstunden auf Türkisch, Polnisch, Russisch, Arabisch und 16 weiteren Sprachen hat der Sender vorweggenommen, was heute überall gefordert wird: Zusammenhalt in einer gemeinsamen Sprache und Kultur macht Vielfalt erst genießbar. Vor allem um Genuß ging es den vielen erstklassigen DJs, die Weltmusik von Lateinamerika bis zum Nahen Osten spielten. Ohne sie wird die Berliner Nacht eintöniger klingen.
Das Ende von Radio Multikulti paßt zu einer bedrückenden neuen Stimmungslage in Deutschland: engherziger, ängstlicher, provinzieller.

 

Holländische Polizei soll Koran lesen

Islamonline meldet, dass Polizisten in den Niederlanden ermutigt werden, eine neue Übersetzung des Korans zu lesen und sich auch mit der Biographie des Propheten zu beschäftigen.
„Police bosses have decided that staff who buy these books will be refunded half the price,“ spokesman Ebe van der Land told Agence France-Presse (AFP) on Monday, May 26.
Das ist die typisch holländische Art des Umgangs mit solchen Dingen: pragmatisch und kaufmännisch – mit Rabatt!
Das eigentlich Interessante an der Geschichte ist aber der Autor der beiden neuen Titel. Sein Name ist Kader Abdolah, er ist ein iranischer Flüchtling, der als linker Student gegen das Khomeini-Regime aufbegehrte und 1985 ins holländische Exil kam.
Und dieser Mann mit lupenreiner regimekritischer Biografie wird nun zum Botschafter eines anderen Islam-Verständnisses. Der europäische Islam wird schon werden – gegen die Islamisten, und gegen die Anti-Islam-Hysteriker.

Dies ist Kader Abdolah mit seiner Tochter Bahar Abdolah, die auch eines seiner Bücher mitgeschrieben hat:
kader__bahar_abdolah.jpg
Foto: (CC) Eljee

In einem Interview mit Qantara sagte Kader Abdolah über den Koran folgendes:

„Mit dem Koran ist es so eine Sache. Wenn ich den Koran lese, lese ich ihn als ein altes, schönes, poetisches Buch, das von der Vergangenheit erzählt und von der Religion. Der Koran ist mir genauso viel wert wie die Bibel, beide gehören sie zu den schönsten Büchern der Welt. Das ist jedenfalls meine Meinung.

Aber wenn man dieses Buch dem heutigen iranischen Präsidenten in die Hand drückt, liest er es ganz anders. Er missbraucht es, um Gewalt zu rechtfertigen. Die iranischen Ayatollahs, die Imame, nehmen ein 1400 Jahre altes Buch zur Hand und lesen es als Gesetzbuch, mit dem sie nun Politik machen und das Land führen wollen. Und das geht ganz schrecklich schief!

Wenn man mit dem Koran ein Land regieren will, wird es die Hölle! Dabei kommt das heraus, was man jetzt im Iran beobachten kann. Normale Leute haben den Koran im Wohnzimmer liegen und benutzen ihn bisweilen als Richtschnur für ihr Verhältnis zu ihren Kindern und Nachbarn, aber mehr auch nicht. Und hier wird die Bibel ja auch gelesen, aber nicht als Gesetz betrachtet.“

 

Kein Außen mehr, kein Drinnen und Draußen mehr

Dieses Lied der herrlichen Hamburger Band Kettcar scheint mir irgendwie hierher zu passen. Text siehe unten.

Lieber peinlich als authentisch
Authentisch war schon Hitler

Jetzt wollt ihr wieder Klarheit
So was wie ne Wahrheit
Eine Coca-Cola Wahrheit
Echt und real
The real thing
Bilder explodieren

Ganz sicher, wirklich, wahr und echt
Sind Projektionen
Vom Leben namens:
Gar-nicht-schlecht
Und alle wollen es so, so sehr
Es gibt kein Außen mehr
Kein Drinnen und Draußen mehr

Weil man überhaupt nichts aushält
Muss man immer ganz und gar sein
Muss immer alles klar sein
Wie die Teile eines Puzzles
Nur die kleinen Hände greifen nach den Teilen
Die nicht passen wollen noch werden

Es gibt kein Außen mehr
Kein Drinnen und Draußen mehr

Hier kommt eine Lüge mehr

Und Opa skatet wieder
Oma hat jetzt noch ein Tattoo
Und ich mag den Gedanken
An etwas zu glauben nur:
Ich bin nicht gläubig

Es gibt kein Außen mehr
Kein Drinnen und Draußen mehr
Talkshow- Nachmittag
High- Potentials
Im McJob Spaßbüro
Tofu und Depot
Kinder des Olymp
Gedankenstrich
Echt und gut
Und so authentisch

 

Die Missionarsstellung

Nachdenklicher Kommentar von James Traub in der New York Times zu der Frage, ob die Amerikaner noch an die Mission der Demokratisierung glauben, die von den Bushies so schwer beschädigt worden ist:

McCain seems to understand that the United States needs to re-earn the right to talk about its principles. The league itself, he said, would be an exercise in multilateralism, founded on “mutual respect and trust.” What’s more, he added, “America must be a model citizen if we want others to look to us as a model. . . . We can’t torture or treat inhumanely suspected terrorists we have captured.” McCain called for the detention facility of Guantánamo Bay to be closed.

But it isn’t only our audience in the Middle East and elsewhere that has stopped paying attention after more than seven years of pious talk from the Bush administration. The American people themselves have lost faith in the language of adventurous idealism. We recognize that our heroic designs have come to grief in Iraq. We see how very little we have accomplished in the Middle East, for all our swelling rhetoric. And we have learned, to our pain, that most of the world does not look to us for guidance, does not accord us much moral authority, does not even believe that our wish to propagate democracy is sincere. The national mood is retrenchment — perhaps not cynicism or isolationism, but at least a wary and pragmatic realism. A big hangover, at home as well as abroad, awaits whoever inherits the presidency.

 

Türkisch als Fach wenig nachgefragt

Hürriyet berichtet, dass die Türkisch-Kurse einer Schule in Offenbach, an der man Türkisch als zweite Fremdsprache erlernen kann, aufgrund der geringen Nachfrage eingestellt werden sollen. An der Schule wird als einzige in Hessen die Sprache als zweite Fremdsprache angeboten. Darüber hinaus ist an dieser Schule die Note im Türkisch-Kurs auch versetzungsrelevant. Wie die Zeitung berichtet, haben sich türkische zivilgesellschaftliche Organisation eingeschaltet und wollen mit einer breiten Werbekampagne unter türkischen Eltern für den Erhalt der Kurse kämpfen.

Das ist eine interessante Nachricht: Sie spricht dafür, dass den türkischen Schülern das Thema der nationalen Herkunftskultur offenbar weniger wichtig ist als den Verbänden und Lobbygruppen, die jetzt zur „Rettung des Türkischen“ aufrufen. Für die Integrationswilligkeit ist das wohl eher eine positive Meldung. Die Tendenz zur national-kulturellen Abschottung ist offenbar viel geringer als oft suggeriert wird.

Um das Türkische als Element einer höheren Bildung ist es dennoch schade. Es wäre wünschenswert, dass die türkische Sprache in Deutschland – selbstverständlich nach dem Erwerb exzellenter Kenntnisse in der Verkehrssprache Deutsch – mehr gepflegt würde. Im Moment stehen aber andere Dinge im Vordergrund für die türkischen Schüler: Kein Fortkommen ohne gute Deutsch- und Englischkenntnisse, offenbar kommt die Botschaft langsam an.

 

Links-Aussen

Die LINKE debattiert vor ihrem ersten Parteitag über Israel, Afghanistan und Menschenrechte. Erkundungen zur Aussenpolitik der Linkspartei
(aus der ZEIT vom 21. Mai 2008)

Von Cottbus aus werden am kommenden Wochenende Botschaften in weit entlegene Weltgegenden ergehen. Antrag G 26 zum ersten Parteitag der Linken preist den Erdöl-Autokraten Hugo Chávez – der Angela Merkel gerade mit Hitler verglich – als Pionier eines »Sozialismus des 21. Jahrhunderts«. Antrag P 29, eingebracht von der »Cuba Sí AG« in der Linken, feiert die Castro-Diktatur für ihre »fünfzigjährige Erfahrung im Kampf um eine sozialistische Ge­sell­schafts­per­spek­ti­ve«. Mehrere Anträge verlangen die Auflösung der Nato, die Verhinderung des EU-Reformvertrages von Lissabon und den »sofortigen und unbedingten Abzug aus Afghanistan«. So weit, so bekannt: Sympathiebekundungen für Diktatoren (sofern sie sich links geben), die Forderungen, Deutschland aus dem westlichen Bündnis und der EU zu lösen und die Afghanen ihrem Schicksal zu überlassen – so präsentiert sich die Außenpolitik der Linken.
Gut möglich, dass sich noch einmal das linksradikale Antiwestlertum mit allerlei schrillen Redebeiträgen austoben wird. Parteitage sind schließlich in erster Linie Veranstaltungen zur geistigen Heimatpflege. In der Außenpolitik hatte die Linke mangels Machtperspektiven im Bund die Lizenz zum freien Schwadronieren. Auch für die SPD war das recht bequem, es machte die Distanzierung leicht: Mit einer Partei, die so zu Afghanistan, EU und Nato steht, kann man im Bund einfach nicht zusammenarbeiten, wurden Kurt Beck und Frank-Walter Steinmeier denn auch nicht müde zu betonen.
Es könnte allerdings sein, dass die Abgrenzung der SPD eine paradoxe Wirkung entfaltet. Seit die Sozialdemokraten die Außenpolitik zur Demarkationslinie erklärt haben, beginnen bei den Linken Tabus zu fallen, und vormals Unaussprechliches tönt von den Podien.
Nun, da sich mit den Erfolgen im Westen eine Macht­per­spek­ti­ve auch im Bund auftut, dämmert den klügeren unter den Außenpolitikern der Linken, dass die schlichten Parolen nicht mehr tragen. Eine Partei, die in die Regierungsverantwortung hineinwill, kann nicht immer nur »Raus!« (aus Nato, EU und Afghanistan) schreien.
Gregor Gysi hat den bisher gewagtesten Schritt getan. Vor einigen Wochen hielt er eine bemerkenswerte Rede über »Die Haltung der deutschen Linken zum Staat Israel«. Darin findet sich der Satz: »Gerade in parlamentarischen Aktivitäten sollten wir nur Forderungen formulieren, von denen wir überzeugt sind, dass wir sie, wenn wir in einer Bundesregierung wären, auch tatsächlich umsetzten.« Pragmatisch kühl räumt Gysi mit der linken Israelfeindschaft auf. Er nimmt die verlogene Haltung der DDR zum Nahostkonflikt auseinander, die sich als »antifaschistischer« Staat aus der deutschen Verantwortung für Israel gestohlen hatte. In einem Konflikt Israels mit seinen Feinden könne Deutschland – und auch die Linke – nicht »neutral« sein, so Gysi. Der Antizionismus müsse aufgegeben, das Existenzrecht Israels anerkannt werden. Mehr noch: Gysi rät der Linken, zu akzeptieren, »dass die Solidarität mit Israel ein moralisch gut begründbares Element deutscher Staatsräson« sei. Staatsräson? Er hat es wirklich benutzt, dieses Wort, das so verdächtig nach finsteren Kapitalinteressen riecht. Und darum tobt nun auch eine heftige Debatte um Gysis Rede.
Wer die maßgeblichen außenpolitischen Köpfe der Linken aufsucht, trifft auf skeptische Verwunderung. Man ist nicht gewohnt, auf diesem Feld ernsthaft befragt zu werden. Wolfgang Gehrcke, als DKP-Veteran eine schillernde Figur der Westlinken und heute Obmann der Partei im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages, vermeidet zwar das Wort Staatsräson im Bezug auf Israel. Er betont, Deutschland sei durch die NS-Verbrechen nicht nur den Juden, sondern auch den Palästinensern verantwortlich. Aber auch er lässt in seiner Entgegnung auf Gysi keinen Zweifel aufkommen, »dass der Zionismus (…) eine angemessene Antwort auf das fundamentale Bedürfnis des über Jahrhunderte verfolgten jüdischen Volkes nach Sicherheit war«. Gehrcke kennt die zerrissene westdeutsche Linke zu gut, als dass er eine schnelle Regierungsbeteiligung für realistisch hielte. Die Partei müsse sich erst zusammenrütteln. Dennoch hat er mit seiner Rede schon einmal einen Pflock an sensibler Stelle eingeschlagen.
Die Abgeordnete Monika Knoche, Leiterin des Arbeitskreises Internationale Politik, ist auf Einladung der Bundeskanzlerin mit nach Israel gereist. Von Merkels Knesset-Rede war sie enttäuscht, weil die Kanzlerin die israelische Besatzung und den Mauerbau nicht einmal erwähnte, wozu Merkel »doch gerade als Ostdeutsche« einen Zugang haben sollte. Wenn Monika Knoche jedoch beschreibt, wie Merkel auf ihren Reisen Deutschland vertritt und wie sie auch oppositionelle Abgeordnete einbezieht, schwingt durchaus Respekt mit. Knoche hat 2001 wegen des Afghanistankrieges die Grünen verlassen. Fragt man sie als Feministin, was ein sofortiger Rückzug für die Frauen in Afghanistan bedeuten würde, kommt sie ins Stocken. Man wolle das Land ja nicht sich selbst überlassen, »Afghanistan ist uns nicht egal«. Man müsse die Rechtskultur wiederbeleben, die Gleichstellung der Frauen in der Stammesversammlung Loya Jirga durchsetzen. Wie das alles ohne Präsenz ausländischer Truppen gehen soll, kann Knoche nicht erklären. Die Truppen müssten ja nicht alle auf einmal gehen, deutet sie an. Den Wählern der Linken teilt man diese Differenzierungen lieber noch nicht mit. Wenn die Linke aber nur einen graduellen Rückzug für möglich hält, weil alles andere Afghanistan ins Chaos stürzen würde: Müsste sie dann nicht für die Präsenz von Truppen stimmen, die zivile Helfer so lange schützen, bis die Afghanen das selbst können? Sie weicht aus. Wichtig sei erst einmal der Einstieg in den Ausstieg: die Rücknahme der rot-grünen »Militarisierung der deutschen Außenpolitik«, ein erster Schritt zu einem rein zivilen Engagement. Die SPD, stellt sie klar, müsse von der Linken lernen, nicht umgekehrt. Einen Kurswechsel der SPD zu erzwingen scheint einstweilen wichtiger zu sein als die Detailfragen eines konkreten Rückzugs.
Was »raus aus Afghanistan« eigentlich bedeutet, ist jedenfalls sehr viel weniger klar, als es auf den Plakaten der Linken erscheint. Auch im Gespräch mit Lafontaines Co-Parteichef Lothar Bisky wird das deutlich. Was der militärische Einsatz denn gebracht habe, fragt er zu Recht. Wenn man jedoch Genaueres über den Abzug der deutschen Truppen wissen will, flüchtet er sich in Floskeln über die Unmöglichkeit einer rein »militärischen Lösung« – an die allerdings selbst die Nato nicht glaubt. Es klingt ein wenig schuldbewusst, wenn Lothar Bisky aufzählt, was die Linke alles für die »afghanische Zivilgesellschaft« tut. Er setze sich persönlich dafür ein, dass Künstlerinnen aus Kabul ihre Bilder in Berlin zeigen könnten, fügt er hinzu. Der erfahrene Bisky weiß, dass die Außenpolitik der Linken in Gefahr ist, vom hohen moralischen Podest (»einzige Antikriegspartei«) in den Zynismus des reinen Ohnemicheltums abzustürzen. Afghanistan den Taliban kampflos zu überlassen mag populär sein. Als emanzipatorische Politik könnte man es kaum verkaufen.
Was heißt eigentlich Internationalismus heute – in Zeiten der Globalisierung? Bisky gerät ins Grübeln: Die alte Internationale sei tot, und zwar zu Recht. »Eine neue ist noch nicht definiert.«
Auf dem Parteitag wird es einzelne Versuche in dieser Richtung geben: Ein Antrag aus Freiburg beschäftigt sich mit der Tibetfrage, zu der die
Parteiführung aus alter Solidarität mit der KP lange peinlich geschwiegen hat. Bei den Menschenrechtsverletzungen in China, heißt es in Antrag G 02, dürfe die Linke ebenso wenig zuschauen wie bei jenen der Besatzermächte in Afghanistan und im Irak.

 

One for the road

Amerikanische Muslime versuchen, ihr Image zu verbessern. Mit diesem Video:

Und dies hier ist die kluge, engagierte, entschiedene Antwort, die ohne Hass und Unterstellung auskommt.

Toll, wenn die Debatte so läuft. In diesem Sinn allen ein Frohes Pfingstfest – und eine Prise heiligen Geistes, jedem nach seinen Bedürfnissen.

 

Mir reicht’s erst mal

Dieses Blog braucht eine Pause.
Das Thema Islam/Integration/Migration läßt sich einfach nicht mehr verhandeln, ohne zu den immer gleichen Abschweifungen über die muslimische Gefahr, den allzu weichen Westen, die Illusionen des Mulitkulturalismus (dem ich nie gehuldigt habe) etc. anzuregen.
Ich habe keine Lust, die Kommentare abzuschalten.
Ich habe immer weniger Lust, auf die Kommentare der meisten hier zu antworten.
Ich gebe mich vorerst geschlagen und bitte eventuelle unbekannte Mitleser um Nachsicht.
Ob ich mit dem vertrauten Themenspektrum weitermache, wird man sehen.

 

Widerstand gegen die Bartpflicht in Nordwest-Pakistan

In Wasiristan, in den Pakistanischen Stammesgebieten, die an Afghanistan grenzen, hat eine Gruppe lokaler Militanter alle Männer aufgefordert, Bärte wachsen zu lassen. Wer in den nächsten zwei Monaten den Bart nicht wachsen lasse, habe mit Konsequenzen zu rechnen.
Nun aber regt sich, wie
Islamonline berichtet, Widerstand von seiten der islamischen Rechtsgelehrten gegen die Bartpflicht.
Der Versuch, die Bartracht durchzusetzen ist Teil des Taliban-Revivals. Und der Widerstand dagegen spricht für ein Erwachen der Gesellschaft auch in jenen Teilen Pakistans, in denen die Islamisten ihre Hochburgen haben:

Maulvi Mohammed Umar, a spokesman for Tehrik-e-Taliban Pakistan, a conglomerate of various pro-Taliban groups operating in the troubled northern tribal belt, has ordered all men in the region to grow beard within two months.

He threatened hairdressers against shaving beards, telling them to restrict their business to haircut and trimming beards.

The militant spokesman threatened violators they would be punished.

This is not the first announcement of its kind.

Similar such announcements have been made during the last few years.

Suspected militants have bombed many hairdressers’ shops in South and North Waziristan and other tribal areas that didn’t heed their orders.

„To have or don’t have a beard is a personal matter,“ says Maulana Ghulam Rasool, who teaches at the International Binoria Islamic University Karachi.

„No individual or group or even an Islamic government can force a person to grow beard,“ he maintains.

„Whatever they are doing in the name of Islam is creating a mess.“

„If every individual or group continues to impose his own brand of Shari`ah, then there will be the law of the jungle in the country.“

Und ein interessantes Argument kommt ganz zum Schluss:

Hassan Khan, a resident of Bajur agency some 400 Kilometers off Wana who currently resides in the southern port city of Karachi, disagrees.

„No doubt, Muslims should wear beard but this is not the prerogative of any individual or group to force us,“ bearded Hassan told IOL.

He believes that such uncalled-for acts tarnish the image of Islam and send wrong message to non-Muslims.

„How would a Muslim in America or Europe defend beard if such kind of announcements are made. This will send a wrong message to non-Muslims that Islamic teachings are based on force.“