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Iran: „Marwa“-Stipendium für Kopftuchstudentinnen

Die Islamische Republik möchte den Mord an Marwa El-Scherbiny in Dresden noch eine Weile lang propagandistisch ausnutzen. Neueste Idee: Ein Stipendium an der Kashan-Universität für Studentinnen, denen es in Europa untersagt werde, mit Kopftuch zu studieren.

Die semioffizielle Fars Nachrichtenagentur verbreitet die Meldung, ein „Marwa El-Scherbiny“ Stipendium für Studentinnen, die in Europa nicht mit Kopftuch studieren dürften, sei eingerichtet worden.

In Deutschland gibt es kein Kopftuchverbot für Studentinnen. Nur Frankreich hat eine entsprechende Regelung. Und bekanntlich die laizistische Türkei,  über deren europäische Aspirationen die Meinungen noch heftig auseinander gehen. Aber solche Details werden dem iranischen Volk nicht mitgeteilt.

Iran hingegen hat einen Kopftuchzwang, nicht nur an Universitäten. Der ist weidlich bekannt. Und da Iran auch sonst kein sehr attraktives Land für Studenten ist, prophezeie ich einen propagandistischen Rohrkrepierer.

 

Obama ist ein Konservativer

Und zwar einer im besten Sinn: Realistisch im Bezug auf die menschliche Natur und die Geschichte. (Anders als sein revolutionärer Vorgänger, der mit lauter großen Projekten viel Unheil angerichtet hat, wie alle Revolutionäre natürlich immer in bester Absicht.)

Die Nobelpreis-Rede ist das Zeugnis dieses guten, vernünftigen, pragmatischen Konservatismus. Sie hat den Kritikern, die in Obama den Traumtänzer sehen wollten, denn auch eindrucksvoll das Maul gestopft. Thomas Schmid, Chefredaktuer der WELT, der zuletzt noch zu Bush pilgerte, um ein Abschiedsinterview mit dem Unglückspräsidenten zu führen, kriegt sich nun gar nicht mehr ein. Und auch in der FAZ nimmt man befriedigt die „Ernüchterung“ des amerikanischen Präsidenten zur Kenntnis.

Ich habe ihn schon von Anfang an so gesehen und eben darum Hoffnung in ihn gesetzt. Unter der „Yes, we can“-Rhetorik hat sich der vernünftige, unideologische Konservatismus von Obama verborgen. In Oslo ist er offenbar geworden.

Auszug:

„I face the world as it is, and cannot stand idle in the face of threats to the American people.  For make no mistake:  Evil does exist in the world.  A non-violent movement could not have halted Hitler’s armies.  Negotiations cannot convince al Qaeda’s leaders to lay down their arms.  To say that force may sometimes be necessary is not a call to cynicism — it is a recognition of history; the imperfections of man and the limits of reason.

I raise this point, I begin with this point because in many countries there is a deep ambivalence about military action today, no matter what the cause.  And at times, this is joined by a reflexive suspicion of America, the world’s sole military superpower.

But the world must remember that it was not simply international institutions — not just treaties and declarations — that brought stability to a post-World War II world.  Whatever mistakes we have made, the plain fact is this:  The United States of America has helped underwrite global security for more than six decades with the blood of our citizens and the strength of our arms.  The service and sacrifice of our men and women in uniform has promoted peace and prosperity from Germany to Korea, and enabled democracy to take hold in places like the Balkans.  We have borne this burden not because we seek to impose our will.  We have done so out of enlightened self-interest — because we seek a better future for our children and grandchildren, and we believe that their lives will be better if others‘ children and grandchildren can live in freedom and prosperity.“

Man kann es auch so sagen: Dies ist ein Präsident für Erwachsene. Hat er den Nobelpreis vielleicht doch zu Recht bekommen, so früh in seiner Laufbahn?

 

Muslime, baut vaterländische Moscheen!

Gestern war ein lesenswerter Text von Dieter Bartetzko in der FAZ, in dem auf die auch von mir schon gelegentlich erwähnte Parallele zwischen Synagogenarchitektur (im 19. Jhdt.) und der Moscheebaudebatte heutzutage hingewiesen wurde.

Die Juden bauten in Deutschland teils orientalisierende, teils „vaterländische“ Synagogen. Die „maurischen“ Elemente standen für die Wiederentdeckung des Andersseins der Juden, die sich als Emanzipierte trauten, Distanz zu den deutschen Sakral-Baustilen zu markieren. Manche Synagoge sah dann aus wie eine Moschee (etwa die Kölner Hauptsynagoge, hier zu besichtigen).

Bild 1

Rekonstrukton der Kölner Hauptsynagoge im orientalischen Stil

Auf diesen Stil antwortete der assimilierte Stil mit romanischen oder gotischen Elementen. Diese Synagogen waren teils von Kirchen nicht mehr zu unterscheiden. Berühmtestes Beispiel: Die Dresdener Synagoge von Gottfried Semper, von den Nazis 1938 zerstört. Sie war aussen wie eine romanische Kirche gestaltet, verbarg in ihrem Innern aber einen orientalisierenden Raum.

alte_synagoge_dresden_1860

Alte Synagoge in Dresden, Achitekt: Gottfried Semper

Hierzu nun schreibt Bartetzko:

„Den Orientalismus der Synagogen lösten seit etwa 1872 “vaterländische” Tendenzen ab, vorgezeichnet in Dresdens Hauptsynagoge von 1840, die Gottfried Semper entworfen hatte. Innen maurisch, glich sie außen den Kaiserdomen von Speyer, Mainz und Worms. Als im zweiten Kaiserreich Romanik und Gotik Inbegriff nationaler Identität wurden, entstanden in Bingen, Schweidnitz, in Lüneburg, Breslau, München oder Düsseldorf neoromanische und neogotische Synagogen, oft zweitürmig, die sich kaum noch von Kirchen unterschieden.
Der Appell dieser Synagogen war eindeutig: Integration. Das gilt sogar für den altorientalischen Monumentalismus der um 1900 entstandenen, heute wieder berühmten Großsynagogen in Essen, Berlin oder Frankfurt-Westend. (…) Wie sehr Synagogen integraler Teil der deutschen Kultur geworden waren, zeigte sich nach 1918. Während in Wilmersdorf 1923 Deutschlands erste von einer islamischen Gemeinde errichtete Moschee als Kopie der heimatlichen Moscheen errichtet wurde, bauten jüdische Gemeinden teils im konservativen Heimatschutz-, teils im umstrittenen avantgardistischen Bauhausstil und teilten so die ästhetischen und ideologischen Konflikte der Weimarer Republik.
Diese fast vollständige ästhetische Integration überdauerte selbst den Judenvernichtungsterror der Nationalsozialisten: Als nach 1945 wieder Synagogen in Deutschland gebaut wurden, entstanden sie, zuweilen mit dezent orientalisierenden Details versehen, im Stil der deutschen Wiederaufbaumoderne. Dass die Traumata des Massenmords nachwirkten, drückt sich außer in der zurückhaltenden Gestaltung auch in den zurückgezogenen, oft zusätzlich von Mauern geschützten Standorten der Synagogen aus.
Diese Isolation, die in den neuen Synagogen überwunden scheint, drückt sich aber in den älteren Moscheebauten in Deutschland immer noch aus. Verantwortlich für ihre Lage in Randgebieten und Hinterhöfen ist die Geldknappheit der auf Spenden angewiesenen islamischen Gemeinden, aber auch beiderseitige Ausgrenzung. Dieses Nischendasein, gepaart mit traditionellem Konservatismus und dem Nichtwissen um hiesige Berührungsängste, dürfte mitbewirkt haben, dass die Mehrzahl der Moscheen der ersten und zweiten Generation reine Orientkopien sind. Der Streit um Minarette geht von den neuen Moscheen aus, die zwar den Hinterhof, aber nicht das architektonische Außenseitertum verlassen haben. So kommt es, dass die nichtislamische Öffentlichkeit selbst in Paul Böhms unbestreitbar modernem Entwurf für die Zentralmoschee in Köln-Ehrenfeld nicht eine expressive Neudeutung der Blauen Moschee sieht, sondern einfach ein drohendes Monument, das den Orientalismus in Riesendimensionen treibt. Dem entspricht auf islamischer Seite, dass die Mehrheit der Gläubigen, obwohl der Islam außer der Ausrichtung nach Mekka keine Regeln für den Moscheebau kennt, Abweichungen vom Gewohnten strikt ablehnt.“

Ich bin, wie ich bereits an der Penzberger Moschee erklärt habe, durchaus ein Freund des „integrativen“ Baustils. Aber ich finde es sehr problematisch, den Muslimen die jüdisch-deutsche Erfahrung normativ vorzuhalten.

Denn: Was war die Antwort der deutschen Gesellschaft auf die Botschaft der „Integration“? Brennende Synagogen und Völkermord. Es hat den Juden nichts gebracht, sich in die deutsche Gesellschaft einzufügen und ihre ästhetischen Vorlieben zu teilen.
Es gibt eigene, heutige Gründe für einen neuen islamischen Baustil, wie er in Penzberg versucht wurde.
Die deutsche Gesellschaft kann es sich aber nicht so einfach machen, die Vorbehalte gegen Moscheen allein (und in jedem Fall)  auf die „Selbstausgrenzung“ der Muslime zu schieben (die es natürlich auch gibt). Dass man etwa in der modernen Böhm’schen Moschee für Köln ein „drohendes Monument“ sieht, liegt sehr wohl im Auge des Betrachters.
Im übrigen sind es ja gar nicht so viele, die sich in Köln bedroht fühlen.
Man könnte darin ja auch eine lange Erinnerung an die Vorgeschichte sehen, in der orientalisierende Synagogen ebenso verbrannt wurden wie die hoch angepassten vaterländischen Exemplare. Vielleicht gibt es in Köln ein Gefühl für den Verlust, den man sich seinerzeit selbst beigebracht hat durch die Vertilgung des gebauten Orients?

 

Auf der Suche nach dem guten Terror

Allnächtlich brennen die Autos. Mollis und Steine werden auf Polizisten geworfen. Linksradikaler Terror in den „Metropolen“ genießt weiten Rückhalt in der Szene, die ihren Kiez gegen „Gentrifizierung“ verteidigen will.

Es gibt ein Denken, das solche linke Geistesverwahrlosung adelt, und es ist sehr populär in heutigen Uni-Seminaren.

Aus aktuellem Anlass hat der Merkur meinen Essay über Slavoj Zizek online wieder veröffentlicht, in dem ich diesen linken Terror-Philosophen auseinandernehme:

„Wenn es denn die richtigen, die dicken Autos sind, die brennen, vermag das Juste-milieu, das sich selbst als links missversteht, seine klammheimliche Freude kaum zu verbergen: Wer nicht hören will, muss fühlen – Kreuzberg (Friedrichshain, Schanzenviertel usw.) gehört uns! Ob selbstgebastelter Alltagsterror oder genozidaler Massenmord, es gibt sie wieder, die beredten Sympathisanten: Beispielsweise den Philosophen und Pol-Pot-Liebhaber Alain Badiou, der in der Zeit (und, klaro, der taz) gehätschelt wird. Oder der Liebling aller Feuilletons Slavoj Žižek, der mittlerweile unverhohlen die Diktatur des Proletariats fordert und Stalin als „Retter des Menschlichen“ feiert.

Da geniert man sich ein bisschen in den deutschen Zeitungen, die so gerne Žižek veröffentlichen: Das habe man schließlich nicht wissen können. Doch, hat man wissen können, Jörg Lau hat schon vor Jahren erkannt, was sich da zusammenbraut und als bittere, aber vielleicht doch notwendige Medizin gegen den unmenschlichen Kapitalismus goutiert wird, von links bis liberal.“

(Mehr siehe Link oben im Text!)

 

Guttenberg korrigiert sich – fast

Erst einmal denkt man: Respekt. Der Verteidigungsminister hat gestern vor dem Parlament seine Einschätzung revidiert, der Luftangriff vom 4. September  nahe Kundus in Afghanistan sei „militärisch angemessen“ gewesen.

Das hat schon eine gewissen Souveränität, dies so offen, schnell und in aller Öffentlichkeit (vor dem Parlament, nicht in einem Interview) zu tun.

Ich zitiere:

„Und jeder, der jetzt aus der Distanz, leise oder laut, Kritik übt, sollte sich selbst prüfen, wie man in dieser Situation gehandelt hätte. Und wie viel leichter erscheint es jetzt, sich ein Urteil über die Frage dieser Angemessenheit zu bilden, aus der Distanz mit auch für mich zahlreichen neuen Dokumenten, mit neuen Bewertungen, die ich am 6. November dieses Jahres noch nicht hatte. Und diese weisen im Gesamtbild gegenüber dem gerade genannten Komm-ISAF-Bericht deutlicher auf die Erheblichkeit von Fehlern und insbesondere von Alternativen hin. Zu dem Gesamtbild zählt auch, ein durch das Vorenthalten der Dokumente leider mangelndes Vertrauen gegenüber damaligen Bewertungen.

Und ich wiederhole noch mal: Obgleich Oberst Klein – und ich rufe das auch den Offizieren zu, die heute hier sind – zweifellos nach bestem Wissen und Gewissen sowie zum Schutz aller Soldaten gehandelt hat, war es aus heutiger, objektiver Sicht im Lichte aller, auch mir damals vorenthaltener Dokumente, militärisch nicht angemessen.“

Allerdings ist die Sache damit noch nicht erledigt. Denn erstens versichern Kenner des geheimen ISAF-Berichts, auch dieser gebe keine Grundlage für Guttenbergs erste Bewertung. Womit sich weiterhin die Frage stellt: Wie kam der neue Minister ohne Not dazu, einen Angriff, der den Isaf-Oberkommandierenden McChrystal in Rage versetzt hat, als militärisch notwendig hinzustellen? Wollte er sich bloss bei der Truppe beliebt machen?

Zweitens hat Guttenberg hier wieder nicht selbst Verantwortung für seine offenbare Fehleinschätzung übernommen, sondern schiebt die Sache auf ihm „vorenthaltene“ Dokumente. Mit anderen Worten: auf seine Mitarbeiter. Wäre es aber nicht die Pflicht eines neuen Ministers gewesen, in seinem Amt erst einmal aufzuräumen und eine Untersuchung (zumal eines so gravierenden Vorgangs) anzuordnen, bevor er sich so eindeutig einlässt wie in seiner Erklärung vom 6. November geschehen?

Drittens: Hat Guttenberg sich wirklich vor Oberst Klein gestellt? Er sagt ja, auch aufgrund der Bundeswehr eigenen Dokumente hätte man (hätte er sie denn gekannt) schon zu dem Urteil kommen müssen, der Angriff sei nicht angemessen gewesen. Der habe allerdings unter Druck gestanden. Dazu sagen mir Kenner der Lage vor Ort, es habe allerdings Druck auf Oberst Klein von verschiedenen Seiten gegeben (von den Alliierten, von den Afghanen, von der Öffentlichkeit), endlich mal draufzuhauen. Klein (oder die betreffenden Männer unter seinem Kommando) hätten in der Tanklasterentführung eine willkommene Gelegenheit gesehen, dies nun endlich mal zu tun. Wie dem auch sei: Kaum zu glauben, dass die Einlassung des Ministers keine juristischen Folgen für den Oberst haben wird.

Viertens hat Guttenberg, indem er die Verantwortung auf diejenigen umleitet, die ihm Dokumente „vorenthalten“ haben, das Kanzleramt ins Visier gerückt. Denn dort war jemand die ganze Zeit im Amt und (hoffentlich) mit Informationen gut versorgt. Die Kanzlerin hatte sich ja im Bundestag am 8. September in schneidendem Ton Vorverurteilungen „verbeten“. Und sie hatte lückenlose Aufklärung versprochen. Angeblich gab es in ihrem Umfeld (in dem Spiegelressort zur Verteidigungs- und Sicherheitspolitik im Kanzleramt) lange schon die Einschätzung, die sich Guttenberg jetzt zu eigen gemacht hat. Warum hat sie diese nicht kommuniziert? Weil Wahlen anstanden? Merkel wird sich bei Guttenberg bedanken, dass er ihr dieses Problem eingebrockt hat.

Karl-Theodor zu Guttenberg hat versucht, sich durch seine Erklärung wieder zum Herrn des Verfahrens zu machen. Ich glaube, das ist ihm nicht gelungen.

 

Minarette: Wie du mir, so ich dir?

Guter Artikel zur Schweizer Minarett-Entscheidung auf dem immer wieder lesenswerten „Transatlantic Forum“ von Michael Kreutz:

Obwohl auf dem Boden der gesamten Schweiz gerade einmal vier Minarette ihr Dasein fristen (weswegen die meisten Einwohner Minarette wohl nur aus dem Fernsehen kennen), ist das Alpenland, dessen gefühlte Grösse etwa der Liechtensteins entspricht, schon jetzt schwer überfremdet. Oder jedenfalls beinahe. Vier Minarette sind immerhin vier Minarette.

Freiheit verteidigt man daher am besten durch praktizierte Sippenhaftung: Weil in Dubai keine Kirchen gebaut werden dürfen, darf es in der Schweiz keine weiteren Minarette mehr geben. Symmetrie nennt man das. Symmetrie ist die neue Waffe im Kampf gegen die Islamisierung, wenngleich diese bislang eher darin bestand, dass ein Teil der Muslime sich selbst ausgrenzt (bis jetzt jedenfalls wurde noch keine Nicht-Muslimin unter die Burka gezwungen)…

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Ganz ähnlich übrigens argumentiert Yassin Musharbash auf SPON.

 

Verteidigungsminister zu Guttenberg: Die Transall ist kein Laufsteg

Mit meiner Kollegin Tina Hildebrandt habe ich ein Porträt des neuen Verteidigunsgministers in seiner ersten Bewähungsprobe geschrieben. Aus der ZEIT von morgen:

Ein Wortspiel in einer Fremdsprache kannleicht danebengehen. Doch
Karl-Theodor zu Guttenberg fühlt sich hier, in der gediegenen Welt der Washingtoner Thinktankswie zu Hause. Viele Anwesende kennt er aus seinem früheren Leben als Außenpolitiker. »It¹s great to be back!«, ruft er amcDonnerstag vorletzter Woche einem Saal voller Diplomaten und Militärs an der K Street zu, dem Sitz zahlreicher Lobby-Büros: »Ich war etwas abgelenkt in den letzten Monaten durch die Witschaftspolitik. Doch jetzt bin ich von General Motors wieder zu Generälen und echten Motoren zurückgekehrt.«
Alle lachen, Guttenberg wackelt ein wenig kokett mit den Schultern, wie er das immer tut bei seinen provozierend angstfreien Auftritten. Er fühlt sich wohl in seiner Haut als Verteidigungsminister.
Eine Woche und drei Rücktritte später findet sich der Star der Kabinetts im Zentrum der bisher größten Krise der noch frischen Regierung Merkel.

Zunächst hat es andere getroffen. Doch ob er unversehrt aus der Sache hervorgeht, ist offen. Er hat selber keine Gefangenen gemacht: Für nur vier Wochen im Amt eine beachtliche Bilanz, einen General, einen Staatssekretär, und in der Folge einen Ministerkollegen ins politische Jenseits befördert zu haben. Treffer, versenkt.

Guttenbergs Rückkehr zu echten »Generälen und Motoren« bedeutete zuerst für Deutschlands höchstrangigen Soldaten, den Generalinspekteur, das jähe Ende. Der Minister zwang Wolfgang Schneiderhan letzten Donnerstag zum Rücktritt.

Auch den mächtigen Staatssekretär Peter Wichert schickte er in den
vorzeitigen Ruhestand. Die beiden sollen ihrem neuen Dienstherrn interne Berichte über das Bombardement zweier Tanklaster bei Kundus am 4. September in Afghanistan vorenthalten haben. Erst durch Zeitungsberichte, heißt es, habe Guttenberg von den belastenden Dokumenten Wind bekommen. Deutsche Feldjäger aber hatten bereits zwölf Stunden nach dem Bombenangriff auf die von Taliban entführten Tanker den Tatort besucht. In ihrem Bericht finden sich klare Hinweise auf zivile Opfer unter den 142 Tote.
Einen Tag später kostete die Affäre auch Guttenbergs Vorgänger Franz Josef Jung seinen Posten als Arbeitsminister. Jung hatte behauptet, ausschließlich terroristische Taliban« seien getroffen worden.
Kurze Zeit sah es so aus, als hätte Guttenberg durch sein entschlossenes Handeln eine Brandmauer zwischen sich und der Affäre Kundus ziehen können. Er versprach Aufklärung und Konsequenzen und leitete eine Untersuchung ein.

Doch durch Jungs, Schneiderhans und Wicherts Abgang rückt er selbst in die Schusslinie. Es geht darum, ob Guttenberg mit einer kapitalen Fehleinschätzung in das Amt gestartet ist, in dem er sich so heimisch fühlt.
Denn auf seiner ersten Pressekonferenz hatte Guttenberg den Luftschlag demonstrativ verteidigt. Am 6. November sagte der 37-jährige, Oberst Klein, der den Angriff angeordnet hatte, habe »militärisch angemessen« gehandelt.
Mehr noch: »Selbst wenn es keine Verfahrensfehler gegeben hätte, hätte es zum Luftschlag kommen müssen.«
Müssen? Das lässig ausgesprochene Wort hat durch die Woche voller Rücktritte einen gefährlichen Nachhall bekommen. Warum hat Guttenberg sich so exponiert? Er kannte doch den Nato-Bericht, in dem von 30 bis 40 zivilen Opfern die Rede ist. Und von mehr als »Verfahrensfehlern«. Aus dem Isaf-Bericht geht nach Aussagen derer, die ihn gelesen haben, hervor, dass Oberst Klein fälschlicherweise eine unmittelbare Bedrohung und Feindberührung behauptet hatte, um Luftunterstützung zu bekommen.

Guttenberg, heißt es nun im Ministerium, habe den Bericht zwar aufmerksam gelesen. Er habe aber keinen Anlass gesehen, sich von der Linie des Generalinspekteurs abzusetzen. Er wollte sich wie jener rückhaltlos vor die Soldaten stellen.
Nun steckt Guttenberg selbst in der Bredouille: Er behauptet, er müsse eine Neueinschätzung vornehmen, weil ihm neue Dokumente vorenthalten worden seien. Kenner dieser Dokumente aber sagen, sie enthielten gar keine neuen Infromationen gegenüber dem Isaf-Bericht. Revidiert Guttenberg seine Position, setzt er selbst sein Vorpreschen ins Zwielicht. Schlimmer noch: Er würde Oberst Klein belasten, den er schützen wollte. Gegen den Oberst läuft ein Ermittlungsverfahren. Einen Rückzieher würde die Truppe dem Minister als Illoyalität auslegen. Bleibt er bei seiner Position, sieht er selbst dumm aus von wegen Klartext-Minister.

Guttenberg hat sich in dem klassischen Zielkonflikt jedes Wehrministers verheddert: Loyalität zur Truppe oder Offenheit gegenüber Parlament und Öffentlichkeit. Er wollte ihn eigentlich auflösen und damit mehr Verständnis für die Truppe und ihre Einsätze erzeugen, die sich von einer Öffentlichkeit im Stich gelassen fühlt, die den Selbstmord eines Torwarts Tage lang betrauert, aber von gefallenen Soldaten nichts wissen will.

Guttenbergs Aufstieg ist einmalig: Von der unbekannten Nachwuchskraft zum beliebtesten Politiker der Republik. Vom CSU-Generalsekretär zum Wirtschafts- und Verteidigungsminister, und das alles in weniger als einem Jahr. Beobachter und Kollegen rätseln über das Phänomen Guttenberg. Was nur hat der Baron, was die anderen nicht haben?
Eine ganze Menge: Neben einem Adelstitel, einem Schloss, einer schönen Frau nebst zwei Töchtern, respektablen Englischkenntnissen und perfekten Manieren hat er auch ein beachtliches Talent zur Selbstvermarktung. Keine Rede seit Mai, in der Guttenberg nicht an sein Nein zur Opelrettung erinnert und dieses zum Beleg für seine besondere Standfestigkeit überhöht hätte. Seine Profilierung als letzter Ordnungspolitiker fand auf Kosten der
Kabinettskollegen und der Kanzlerin statt. Wenn einer sich als der
Letzte mit klaren Grundsätzen darstellt, haben die anderen im Umkehrschluss wohl keine mehr. Damit kommt man aber nur einmal durch.
Im neuen Amt liegt nun die Messlatte höher. Guttenberg muss nicht nur eine Strategie für das weitere Vorgehen in Afghanistan formulieren, einen Einsatz, dem sowohl die Bevölkerung als auch große Teile der CSU skeptisch gegenüberstehen. Die Schonfrist ist vorbei.
Er hat sich auch im neuen Amt wieder von Beginn als Klarsprecher zu inszenieren versucht. Dass er unumwunden einräumte, in Afghanistan herrschten »kriegsähnliche Zustände«, kam in der Öffentlichkeit und bei den Soldaten gut an. Guttenberg sprach aus, was jeder sehen konnte, was aber
nicht gesagt werden durfte, teils aus rechtlichen Gründen, teilweise, weil
man in der Regierung fürchtete, die Zustimmung zu dem Einsatz werde weiter bröckeln.
In Washington sagte er, Auslandseinsätze müssten künftig »zur Selbstverständlichkeit werden.« Doch davon ist die Debatte nach dieser Woche weiter entfernt denn je. Nun findet sich ausgerechnet Guttenberg, der doch mit der verschleiernden Rhetorik seines Vorgängers aufräumen wollte, vor einem Untersuchungsausschuss wieder. Da werden zwar die Verfehlungen Jungs im Mittelpunkt stehen. Doch auch Guttenberg wird sich fragen lassen müssen, wie er zu seiner Einschätzung kam, der Luftangriff sei angemessen gewesen.

Eine Einschätzung, die dem verteidigungspolitischen Sprecher der SPD, Rainer Arnold, nach Lektüre des NATO-Berichts »schleierhaft« ist. Die Opposition hat die Fährte aufgenommen: »Er präsentiert sich gerne als Herr der Sache. Auch wenn er längst Getriebener ist«, sagt der grüne Afghanistan-Kenner Tom Koenigs über zu Guttenberg. Der ist bislang auf einer Welle des Wohlwollens durch seine Ämter gesegelt. An Opposition wird er sich gewöhnen müssen.
Guttenberg hat der Kanzlerin nicht nur eine Kabinettsumbildung aufgezwungen: Nun will die Opposition Merkel nachweisen, dass sie sich um den schwersten Zwischenfall in der Geschichte der Bundeswehr nicht gekümmert hat. »Sollte sich herausstellen, dass die Bundesregierung Informationen wegen des Wahlkampfs unterdrückt hat, wäre das ein Skandal«, so Arnold.
So wie bisher, als smarter Glamourboy des Kabinetts, wird Guttenberg seine
Rolle nicht weiter spielen können. Nahezu jede Woche seit seinem Amstantritt war der Minister auf Hochglanzfotos in bunten Gazetten zu sehen, wie er gerade irgendeinen Bambi entgegennahm oder im feinen Zwirn vor Soldaten posierte. Doch wer Soldaten in kriegsähnliche Zustände schickt, für den gelten andere Grenzen des guten Geschmacks als für »zivile« Minister. »Eine Transall ist kein Laufsteg«, ätzt Koenigs.
Am vergangenen Dienstag musste Guttenberg dem Auswärtigen Ausschuss Rede und Antwort stehen. Der Minister gelobte volle Kooperation und Aufklärung.
»Angespannt wie noch nie« haben die Parlamentarier den smarten Franken
erlebt. Wann genau denn das Kanzleramt über den Feldjägerbericht informiert gewesen sei, wollten mehrere Abgeordnete wissen. Das, so Guttenberg kleinlaut, interessiere ihn auch.

 

Minarettverbot – Krise des Liberalismus?

Themenvorschlag: siehe Überschrift. Ist vorerst nur so eine Intuition, dass sich in dem Vorschlag, die Verfassung der Schweiz durch ein Verbot zu ergänzen, Türmchen an Moscheen zu bauen, die Krise des Liberalismus in Europa zeigt.

Denn: Wir kritisieren den Islam doch (seit Jahren, auch hier) im Namen des liberalen Rechtsstaats. Wir sind ja skeptisch, was die Integrierbarkeit dieser Religion in unsere Werte- und Rechtsordnung angeht, weil wir im Islam Defizite beim Verständnis der individuellen Freiheitsrechte erkennen, Defizite bei der Gleichbehandlung der Geschlechter, Defizite bei der Religionsfreiheit etc.

Allerdings bringt diese Kritik im Namen des Liberalismus immer mehr problematische Zuckungen des Antiliberalismus zum Vorschein. Überall soll verboten, erzogen und reglementiert werden.

Und es wird massiv herumfantasiert über die Einschränkung der Rechte einer Minderheit.

Den Koran verbieten. Gebete auf Arabisch verbieten. Schächten verbieten. Minarette ab einer bestimmten Höhe verbieten. Ach was, alle Minarette verbieten. Zwangsehen verbieten. Ach was, auch arrangierte Ehen verbieten. Kopftücher verbieten. Befreiung vom Schwimmunterricht und von der Sexualkunde verbieten. Burka verbieten. Moscheebauten verbieten. Und so weiter. Noch Vorschläge?

Kann es sein, dass der westliche Liberalismus sich selbst aufgibt, weil er seiner Kraft und Attraktivität nicht mehr vertraut? Das wäre doch ein ziemliches Paradox, dass diejenigen, die sich in eine Notwehrsituation gegenüber dem Islam hineinfantasieren und im Namen des Liberalismus gegen ihn zu kämpfen glauben, eben jenen Liberalismus leichtfertig aufgeben?

In ganz Europa gibt es schon diese Parteien, deren sog.  Liberalismus sich auf zwei Punkte konzentriert: Staatsfeindlichkeit (Steuern runter!) und Islamfeindlichkeit (Koran verbieten etc.). Nur Deutschland hat so etwas (noch) nicht. Und ich sage: zum Glück.

Also: Wie wäre ein liberaler Umgang mit der Herausforderung Islam möglich, der ohne Selbstaushöhlung auskäme?

 

Mein Lieblings-Minarett

Gestern habe ich in dem Thread über die Schweizer Volksbefragung zum Minarettverbot geschrieben, ich sei kein „Minarettbefürworter“. Damit war gemeint: Wer für das Recht auf Moscheebau mit Minarett eintritt, muss nicht zugleich für jedes Minarett in jedem städtebaulichen Kontext sein. Es ist legitim, gegen konkrete Bauvorhaben zu argumentieren und auch zu mobilisieren, wenn man dafür andere Gründe hat als den Generalverdacht gegen „den Islam“. Moscheebauvorhaben müssen sich in den städtebaulichen Kontext einfügen.

Nun bin ich aber Befürworter eines ganz bestimmten Minaretts und der dazugehörigen Moschee. Es steht im bayrischen Voralpenraum, in Penzberg.

So sieht es aus:

Postkarte$20minarett

Und siehe da: Die oberbayrischen Alteingesessenen sind mittlerweile regelrecht stolz auf „ihre Moschee“. Das Minarett besteht vollständig aus stilisierten Schriftzügen. Das Moscheegebäude hat auch keine osmanische Kuppel. (Mehr hier.)

Es wurde gestaltet von dem jungen bosnischstämmigen Architekten Alen Jasarovic, der mit seinem Moschee-Design auch ein Zeichen für eine genuin europäisch-muslimische Baukultur geben will, die sich nicht sklavisch an einem traditionellen osmanischen oder maurischen Stil orientiert.

Das Gebäude ist sehr licht und hell. Es öffnet sich auch bausprachlich der Umgebung.

Die Gemeinde hat das Bauprojekt sehr stark mit der Bevölkerung debattiert. Es gab zwar einige Vorbehalte, aber kaum Proteste. Man kennt sich von der Arbeit und aus der Nachbarschaft.

Merkwürdig: In Penzberg ist eine größere Offenheit für die islamische Gemeinde spürbar, als etwa in Köln. Die Penzberger Muslime haben selber einen grossen Anteil daran, weil sie  Offenheit für ihre Umgebung zeigen – schon in der Architektur.

Ich zitiere den Architekten Alen Jasarevic:

„Wir sind der festen Überzeugung, dass sich ein mitteleuropäischer Moscheetyp entwickeln wird, mit dem sich die muslimischen Einwanderer, vor allem der dritten und vierten Generation, wie auch die nichtmuslimischen Bürger leichter identifizieren können als mit Übernahmen traditioneller Moscheetypen aus der islamischen Welt.

Neben der Kirche und dem Rathaus wird sich die Moschee wie auch die Synagoge als selbstverständlicher Bestandteil unserer Städte etablieren. Wir stehen noch ganz am Anfang dieser Entwicklung. Über Generationen gefestigte Bilder von Moscheen und Vorurteile müssen auf beiden Seiten aufgebrochen werden.
Noch gilt die osmanische Interpretation mit Zentralkuppel und spitzem Minarett als einzig legitimer Typ für einen Moscheebau. Sogar die Moscheegegner berufen sich auf ihren Protestplakaten auf dieses Bild. Dabei ist dieser Typ nur ein Element im weiten Spektrum der islamischen Architekturvielfalt.
Die erste Moschee war das Wohnhaus des Propheten Mohammed: ein einfaches, teilweise überdachtes Hofgeviert. Der Muezzin rief vom Dach des Hauses zum Gebet. Das Minarett und die Kuppel entwickelten sich erst in der Folgezeit unter den ersten Kalifen.
Die folgenden Jahrhunderte brachten ganz unterschiedliche Moscheetypen hervor. So erinnert uns ein chinesisches Minarett eher an eine Pagode oder eine schwarzafrikanische Lehm-Moschee an einen Ameisenhaufen.
Dennoch erfüllen alle Moscheen die gleiche Aufgabe, sie sind Gebetsplätze und Orte der Niederwerfung (arabisch für Moschee) und damit gleichwertig. Eine mitteleuropäische Moschee mit eigenen Gestaltungsmerkmalen ist daher genauso legitim wie etwa die Hallenmoschee im Maghreb. Umgekehrt wäre eine traditionelle chinesische Moschee in der Türkei genauso deplatziert wie eine traditionelle osmanische Moschee in Deutschland.

Moscheen waren immer Orte der Kommunikation und nicht primär Orte der Repräsentation. Gerade in einer offenen und pluralistischen Gesellschaft ist die kommunikative Aufgabe von grundsätzlicher Bedeutung. Fruchtbare Gespräche gelingen gerade in einer ungezwungenen und vorurteilsfreien Atmosphäre. Gebäude, die auf Traditionen beharren, können dagegen zu Barrieren werden.
Als mich die islamische Gemeinde Penzberg das erste Mal zu einem Gespräch in ihre Räumlichkeiten einlud, wunderte ich mich über den provisorischen Charakter der Gebetsstätte. Er überträgt sich mit der Zeit auf die Arbeit der Gemeinde und ihres Vorstandes. Alles ist ein Provisorium.
Doch in Penzberg war alles im Fluss. Der junge, charismatische Imam entwickelte in unserem Gespräch eine mitreißende Vision von der Zukunft der Muslime in Deutschland. Endlich! Eine Gemeinde, die sich und ihre Religion als selbstverständlichen Teil der deutschen Gesellschaft sieht.
Während des Schlussspurtes waren auch wir Architekten täglich auf der Baustelle, um die Arbeiten zu koordinieren und zu überwachen. In dieser Zeit fiel mir ein älterer Herr auf, der regelmäßig die Baustelle besuchte. Eines Tages nahm er mich zur Seite und fragte nach dem Minarett, wann es denn komme und ob es in die Umgebung passe.

Es stellte sich heraus, dass er genau gegenüber der Moschee wohnte und zusammen mit seiner Frau besorgt war. Ich versicherte ihm, dass ich nach wie vor zu meinem Wort stünde und dass die Gemeinde der Stadt mit dem Minarett ein bemerkenswertes Kunstwerk schenken würde.
Der Nachbar bedankte sich nach der Eröffnung beim Vorstand und erzählte, dass er nun mit seiner Frau abends seinen Kaffee am Fenster mit zurückgezogenen Gardinen trinkt und die schöne Aussicht genießt.
Ich frage mich häufig, welchen Anteil am Erfolg der islamischen Gemeinde die Architektur tatsächlich hat. Das Haus ist natürlich nur ein Passepartout, ein Rahmen für die Gemeinde, und ohne die Aktivität und Offenheit ihrer Mitglieder wäre auch die schönste Moschee kein Erfolg.
Allerdings trägt die Architektur entscheidend dazu bei. Ein ungewöhnliches, kunstvoll, offen und transparent gestaltetes Gebäude verhilft der Gemeinde zu Identität und Selbstbewusstsein.
Rückblickend lässt sich sagen, dass der Vorstand klug und vorausschauend gehandelt hat. Die Befürchtungen der Bevölkerung wurden von allen ernst genommen und in vielen gemeinsamen Gesprächen entkräftet. Insgesamt wurde ein Projekt realisiert, das Leuchtturm-Qualität besitzt und hoffentlich auch andere Städte und Gemeinden inspiriert.“