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Das Detail zum Film: Geschäfte mit Kindern

© Pedro Armestre/ Getty Images

Brutale Menschenhändler zwingen Kinder zu rauben und zu stehlen – auch bei uns in Deutschland

Ioanna und Radu heißen die beiden Kinder, die in dem Film Paulas Geheimnis in Hamburg auf Raubzüge gehen und dabei auch Paulas Tagebuch erbeuten. Wenn sie gerade nicht stehlen, hausen sie in einem verrotteten Lagergebäude – und werden von ihren Bewachern jeden Tag mit Gewalt zum Klauen gezwungen. Kann so etwas wirklich passieren, in Deutschland, wo alle Kinder die Schule besuchen müssen, bis sie 14 Jahre alt sind? Wo es aufmerksame Polizisten gibt und Jugendämter, die verloren gegangenen oder von zu Hause ausgerissenen Kindern helfen? In Deutschland, wo es nicht einmal erlaubt ist, einem Kind eine Ohrfeige zu geben, und natürlich erst recht nicht, es brutal zu misshandeln? Weiter„Das Detail zum Film: Geschäfte mit Kindern“

 

Was soll ich lesen? Anton taucht ab

© Beltz & Gelberg

Anton ist der Held dieser Geschichte, er erzählt sie auch gleich selbst – und ist ein elender Angeber! Der Junge macht mit Oma und Opa Urlaub im Wohnwagen. Eigentlich ziemlich cool, denkt Anton. Bis er merkt, dass der Campingplatz keinen Pool hat, sondern dass er zum Baden in den See soll. Den aber findet Anton reichlich unheimlich. Dass er Angst davor hat, ins schwarz glänzende Wasser zu steigen, sagt er natürlich nicht. Wie uncool wäre das denn! Stattdessen erfindet Anton immer neue Ausreden und ist bald ziemlich allein und gelangweilt. Die anderen Kinder am See machen derweil Arschbomben und haben offensichtlich einen Riesenspaß. Ob Anton sich überwinden soll? Am Ende jedenfalls benimmt er sich doch noch richtig heldenhaft – und nett!

Milena Baisch:
Anton taucht ab
Beltz & Gelberg 2010; 9,95 Euro
ab 9 Jahren

 

Erinnerung an Mark Twain

© HörVerlag

Die Romane von Tom Sawyer und Huckleberry Finn als Klassiker zu bezeichnen, ist fast untertrieben. Seit mehr als hundert Jahren lesen Kinder auf der ganzen Welt die abenteuerlichen Geschichten der beiden Freunde, die nahezu alles zusammen machen und teilen – auch einen Kaugummi.
Ausgedacht hat sich die Erzählungen, die einen Teil seiner Kindheitserinnerungen in den Südstaaten der USA widerspiegeln, der amerikanische Autor Mark Twain. Weiter„Erinnerung an Mark Twain“

 

Was soll ich lesen? Mark Twain!


Die Abenteuer des Tom Sawyer haben sicher schon Eure Eltern und Großeltern gelesen. Ausgedacht hat sich die spannende und manchmal unheimliche Geschichte der Autor Mark Twain. Er starb am 21. April 1910, also vor einhundert Jahren. Die Geschichte von Tom und seinem Freund Huckleberry Finn aber bleibt zeitlos gut. Für alle die sie noch nicht kennen, so geht es los: Tante Polly ist eine echte Plage! Ständig meckert sie an Tom herum, der, zugegeben, ein ziemlicher Lausebengel ist. Am liebsten streunt er mit seinem Freund Huck umher. Allerdings leben in ihrem Städtchen nicht nur freundliche Gestalten, sondern auch reichlich finstere Gesellen wie der Schurke Indianer Joe. Ausgerechnet dem kommen die Jungen in die Quere.

Mark Twain:
Die Abenteuer des Tom Sawyer
Dressler Verlag 1999; 7,50 Euro
ab 10 Jahren

 

Film: Zauberei auf dem Fußballplatz

© Filmszene

Unser Film der Woche: Jimmy ist nur Ersatzspieler seiner Mannschaft – bis er uralte und sehr besondere Schuhe bekommt

Von Henning Sußebach

Manchmal will einfach gar nichts klappen. So ist das auch bei Jimmy Grimble. Jimmy ist 15 Jahre alt, hat Segelohren und steckt in den Wirren der Pubertät. Er liegt oft auf seinem Bett und grübelt. Er hat Angst, auf die Ritzen im Bürgersteig zu treten. Und er ist auch noch der Kleinste in seiner Klasse. Die anderen Jungen rauchen schon und küssen Mädchen – und wenn sie nicht rauchen oder küssen, verprügeln sie Jimmy.
Doch das ist längst nicht alles: Es ist nicht schön, wo Jimmy wohnt. Das Wetter ist schlecht. Und seine Mutter hat wenig Zeit für ihn, weil sie sich lieber um ihre wechselnden Freunde als um ihren Sohn kümmert. Aus traurigen, fast ein wenig erschrockenen Augen schaut Jimmy ins Leben – und den Mädchen hinterher.
Es gibt einen klugen Satz, den ein Fußballspieler einmal zu so viel Mist gesagt hat: „Erst hatten wir kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu.“ Weiter„Film: Zauberei auf dem Fußballplatz“

 

Film: Mondscheinkinder

© Filmszene

Für Paul ist Sonnenschein tödlich. Nur seine Schwester Lisa versteht, wie schlimm es ist, wenn man nie nach draußen darf

Von Katrin Hörnlein

Eine Warnung vorweg: Dieser Film ist traurig! So traurig, dass man es als Zuschauer manchmal kaum erträgt. Und es kann gut sein, dass Ihr beim Zuschauen Euren Eltern tröstend die Hand streicheln müsst. Denn Mondscheinkinder erzählt von einem todkranken kleinen Jungen – und vor allem für Eltern ist es schwer auszuhalten, wenn in einem Film Kinder sterben.
Auch die zwölfjährige Lisa in dieser Geschichte ist stärker als ihre Mutter. „Mir wird das alles zu viel!“, sagt diese oft, und so übernimmt Lisa mehr und mehr Verantwortung. Sie tröstet die Mutter, kümmert sich liebevoll um den kleinen Bruder und hält so die Familie zusammen. Lisa muss das tun, denn ihr Bruder Paul ist schwer krank. Er leidet an einer seltenen Hautkrankheit und darf nicht mit Sonnenlicht in Berührung kommen. Weiter„Film: Mondscheinkinder“

 

Was soll ich hören?

Würdet Ihr gern einmal auf der Bühne stehen? Dann ist dieses tolle Theaterbuch das Richtige für Euch! Es hat zwei „Eingänge“, das heißt, Ihr könnt es von vorn und von hinten lesen. Durch den „Bühneneingang“ gelangt Ihr in die Schreinerei, seht, wo Kulissen gebaut und Kostüme geschneidert werden. Der „Vordereingang“ führt Euch erst einmal zur Kasse und zur Garderobe. Dann erfahrt Ihr, wie Theatergeräusche entstehen und wer Licht auf die Bühne zaubert. Auf fast allen Fotos sieht man die Spannung, die im Theater herrscht, kurz bevor sich der Vorhang hebt. Und wenn Ihr erst mit den Schauspielern vor Lampenfieber gezittert habt, wünscht Ihr Euch demnächst sicher mal eine Theaterkarte statt einer DVD! Ab 7 Jahren

Bühne frei! Ein Tag am Theater
Veronika Baum & Geli Schmaus

Mit 2 Audio CDs; 24,95 Euro
Horncastle-Verlag 2010

 

Was soll ich lesen? Ach, Opa

© Beltz & Gelberg

Niemand darf erfahren, was bei uns los ist! Das muss Kenzie ihrer älteren Schwester Tahlia schwören. Die beiden Mädchen leben beim Opa, ihre Eltern sind tot. Doch seit Opa von der Leiter gefallen ist, benimmt er sich merkwürdig: Er spricht Kenzie mit Meredith an (so hieß die Mutter der Mädchen), macht wie ein Kind ins Bett und büxt nachts aus, zum Beispiel um schwimmen zu gehen. Wenn das herauskommt, muss Opa ins Heim. Davor wollen die Mädchen den geliebten Großvater schützen – und gleichzeitig ihr Zuhause. Doch den verwirrten Mann zu hüten ist schon in den Ferien kaum zu bewältigen. Wie soll es werden, wenn die Schule beginnt? Dass sie es nicht allein schaffen können, sehen die Schwestern erst ein, als es beinahe zu einem schlimmen Unfall kommt.

Marianne Musgrove:
Als Opa alles auf den Kopf stellte

Beltz & Gelberg 2010; 9,95 Euro
ab 8 Jahren

 

Film: Kästner gerappt

© Filmszene

Von Susanne Gaschke

Erich Kästner war ein wunderbarer Kinderbuchautor, und er konnte sich wunderbar aufregen: am meisten über Erwachsene, die Kinder für allzeit fröhliche, gedankenlos herumtollende, blöde grinsende kleine Vollidioten halten. »Wie kann ein erwachsener Mensch seine Jugend so vollkommen vergessen, dass er eines Tages überhaupt nicht mehr weiß, wie traurig und unglücklich Kinder zuweilen sein können?«, schrieb Kästner empört in dem Vorwort zu seinem Kinderroman Das Fliegende Klassenzimmer: »Es ist nämlich gleichgültig, ob man wegen einer zerbrochenen Puppe weint, oder weil man, später im Leben, einen Freund verliert. Es kommt im Leben nie darauf an, worüber man trauert, sondern nur darauf, wie sehr man trauert.« Mit der Neuverfilmung seines Fliegenden Klassenzimmers (1954 gab es schon einmal einen Film) wäre Erich Kästner sicher einverstanden gewesen, denn der Film ist zwar lustig, schnell und manchmal laut, aber er stellt Kinder keineswegs als Vollidioten dar, sondern nimmt ihre Sorgen ernst. Weiter„Film: Kästner gerappt“

 

Das Detail zum Film: Üben, üben, üben

Der Thomanerchor aus Leipzig ist weltberühmt, die Sänger geben Konzerte in der ganzen Welt. Das ist für die Jungen harte Arbeit

Ja, wenn nur die Wirklichkeit genauso vergnüglich wäre wie ein Film! Leider ist sie das selten. Ganz so nett, frei und fröhlich wie im Fliegenden Klassenzimmer geht es im Internat des Thomanerchors in Leipzig jedenfalls nicht zu, und das hat vor allem damit zu tun, dass Singen dort harte Arbeit ist. Dreimal in der Woche treten die Jungen in der Leipziger Thomaskirche auf, dazu kommen Tourneen nach Japan, China, Amerika. Für all diese Konzerte müssen die Sänger proben, proben, proben. Das ist ziemlich hart für Jungen zwischen acht und 18 Jahren, weil sie auch noch den normalen Schulstoff des Gymnasiums schaffen müssen. Manche Thomaner-Eltern haben sich schon darüber beschwert, dass ihren Kindern zu wenig Zeit für die Hausaufgaben bleibt – und erst recht zu wenig Zeit zum Spielen oder Lesen. Weiter„Das Detail zum Film: Üben, üben, üben“