Die Familie Klapperzahn hat nicht nur einen lustigen Namen, sie ist auch ziemlich außergewöhnlich: Vater und Mutter Klapperzahn sind reichlich arm, haben aber elf hungrige Söhne – und so macht der Papa aus ihnen eine Fußballmannschaft. Eisern und hart trainieren die Brüder. Es soll sich auszahlen: Zunächst besiegen sie alle Vereine in der Heimat, dann reisen sie durch Europa und gewinnen sogar gegen die fußballverrückten Briten. Aber mit dem Erfolg kommen den Jungen Zweifel: Geht es nur noch um Ruhm und Geld? So wollten sie nie werden! Doch es lockt die Weltmeisterschaft in Sydney …
Eduard Bass schrieb dieses fantastische Fußballmärchen vor knapp 90 Jahren. Im WM-Sommer 2010 neu zu entdecken!
Eduard Bass: Klapperzahns Wunderelf
Gelesen von Henning Venske
Audiolino 2010, 3 CDs, 16,90 €, ab 8 Jahren
Eine lustige Vorstellung: Ein kleines Pandababy, das von seiner Mutter verstoßen wurde, findet in Kängurudame Kylie eine Ersatzmama. Die stopft den kleinen Bären einfach in ihren Beutel und hopst mit dem Adoptivkind fröhlich durch den Zoo. Doch Babypanda kann das Geschaukel gar nicht gut vertragen. Ganz übel wird ihm in dem kuscheligen Beutel!
Bevor nun ein unschönes Malheur geschieht, das wir uns nicht weiter ausmalen wollen, naht Rettung für den kleinen Panda. Die Retterin heißt Liliane Susewind, Heldin der gleichnamigen Buchreihe und eine echte Tierversteherin. Liliane übersetzt die Sprache der Tiere und erklärt der strengen, aber gerechten Zoodirektorin „Oberst Essig“ und den Tierpflegern die Sorgen und Nöte der Zoobewohner. Nun ist es Lillis Aufgabe, für den kleinen Panda ein zu Hause zu finden, in dem die tapsigen kleinen Bärenpfoten auf festem Boden stehen dürfen. Weiter„Pandababy seekrank“
Dorothy wollte niemanden töten, aber ein Wirbelsturm hat ihr Haus aus Kansas davongeweht, fort ins ferne Land Oz. Dort fällt es auf die böse Hexe des Westens, der das ganz recht geschieht. In der Gesellschaft einer klugen Vogelscheuche, eines gefühlvollen Blechholzfällers und eines feigen Löwen macht sich Dorothy auf die komplizierte Suche nach einem Heimweg. Andrea Sawatzki liest dieses berühmte Kinderbuch so gut, dass man nur die Augen zu schließen braucht – und schon ist man selbst in Oz.
L. Frank Baum:
Der Zauberer von Oz
Oetinger Audio 2010, 4 CDs,
19,95 Euro, ab 8 Jahre
Hoch im Norden Schwedens gibt es für ein Stadtkind wie Misa noch echte Abenteuer zu erleben
Von Iris Mainka
Manchmal sagt jemand etwas, aber schon am Tonfall erkennt man, dass das, was er sagt, nicht stimmen kann – kennt Ihr das? Mit einer solchen Situation beginnt der schwedische Film „Misa Mi – Freundin der Wölfe“. Die zehnjährige Misa kauert im Nachthemd am Fenster und spielt mit ihrem Handy. Als Zuschauer hört man ihre Stimme von irgendwo aus dem Hintergrund, so als ob sie laut denken würde. „Ich fühl mich ganz gut, wirklich“, behauptet Misa. Aber ihr trauriger Tonfall straft sie Lügen. „Ich kann zwar nicht schlafen, aber jedenfalls bin ich nicht krank, das ist es nicht. Irgendwie ist das nicht so schlimm, wie ich dachte, bevor … Ich dachte, dass alles vorbei wäre, dass die ganze Welt untergehen würde, aber so ist es dann eben doch nicht, alles geht einfach weiter, als ob nichts geschehen wäre.“
Misas Mama ist gestorben. Warum? Was ist passiert? Das erfahren wir Zuschauer nicht. Es gibt keine Vorreden, keine Erklärungen. Es ist eben so. Der Film springt mitten hinein in Misas Gedankenwelt – und die ist sehr durcheinandergeraten. Weiter„Film: Freundin der Wölfe“
Wölfe leben im Rudel und helfen sich gegenseitig, zum Beispiel bei der Jagd. Von uns Menschen halten sich die Tiere aber lieber fern
Dass Wölfe Großmütter verschlingen, ist extrem unwahrscheinlich. Menschen greifen sie nur an, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlen und Angst haben. Dass Wölfe mit Menschen Freundschaft schließen, wie die Wolfsmutter in dem Film mit Misa oder das Wolfsrudel in Rudyard Kiplings Dschungelbuch mit dem Waisenkind Mogli, ist aber auch nicht üblich. Wölfe sind scheu und brauchen lange, um sich an die Gegenwart von Menschen zu gewöhnen – Forscher, die sie beobachten wollen, dulden sie irgendwann in der Nähe des Rudels, aber begeistert sind die Tiere von ihnen nicht. In diesem Punkt ist der Film über die Freundschaft zwischen Misa und ihrer Wölfin ein wenig märchenhaft. Weiter„Das Detail zum Film: Scheue Räuber“
Blada, Culebra, Hanafuda, Para, Surakarta, Tohunga, Woaley und Yut Nori – diese fremd klingenden Namen tragen acht Spiele einer neuen Reihe. Es sind Spiele, die Kinder in verschiedenen Ländern, etwa in Mexiko, Rumänien oder Korea, besonders mögen. Und die sind ganz unterschiedlich: Bei einigen Spielen müsst Ihr geschickt sein, bei anderen ein gutes Gedächtnis haben oder vorausdenken.
Zum Beispiel bei Woaley aus Sierra Leone, das auf einem Filzstück mit Halbedelsteinen gespielt wird. Jeder Spieler besitzt Felder mit Steinen, die er auf andere Felder verteilen muss – auch auf die des Gegners, der sie ernten kann. Es verliert, wer zuerst keine Steine mehr hat.
Ganz günstig sind die Spiele nicht, aber man unterstützt damit die SOS-Kinderdörfer.
SOS-Kinderdörfer – Spiele aus aller Welt
Grubbe Media 2010, je 14,95 Euro
von 4 bis 8 Jahren
Tiuri ist noch gar kein Ritter, dennoch soll er eine geheimnisvolle Nachricht überbringen. Ein lebensgefährlicher Auftrag
Von Christian Staas
Und was jetzt? Tiuri blickt zur Seite, doch seine Freunde tun, als hätten sie nichts gehört. Dabei war das Geräusch laut und deutlich: ein Klopfen, mitten in der Nacht – am Tor der Kapelle, in der die fünf Jungen Wache halten müssen. Es ist ihre letzte Prüfung, bevor sie am nächsten Morgen zum Ritter geschlagen werden sollen. Kein Auge dürfen sie zutun. Kein Wort darf über ihre Lippen kommen. Und vor allem: Sie dürfen niemanden einlassen. Das Kerzenlicht zuckt über ihre angespannten Gesichter. Jetzt ist auch eine Stimme zu hören: »Im Namen Gottes, macht auf!« Würde jemand so verzweifelt klingen, wenn er den Jungen nur einen Streich spielen, sie auf die Probe stellen wollte? Das Klopfen wird lauter. Tiuri gibt sich einen Ruck, geht durch die nächtliche Kirche, blickt sich noch einmal um. Dann öffnet er das Tor. Weiter„Film: Briefträger im Kettenhemd“
Ist es möglich, dass ein Mensch sich langsam auflöst? Dass sein Körper die Farbe verliert, seine Haare blasser und blasser werden? So fühlt sich Finn in „Der letzte unsichtbare Junge“. Im Leben des Zwölfjährigen ist plötzlich alles anders. Finns Vater ist gestorben. Und an genau diesem „schrecklichen Tag, der alles veränderte“, entdeckt Finn im Spiegel, dass eine Strähne seiner eigentlich schwarzen Haare weiß geworden ist. Löse ich mich auf? Werde ich ein Geist und kann als solcher wieder mit meinem Dad zusammen sein? Diese Fragen schreibt Finn in sein Tagebuch, durch das er diese Geschichte erzählt – in Gedanken, Erinnerungen und Comics. Eine Geschichte über einen großen Verlust, über unendliche Trauer – aber auch darüber, wie die Farbe ins Leben zurückkehren kann.
Evan Kuhlman: Der letzte unsichtbare Junge
dtv Junior 2010; 14,95 Euro
ab 11 Jahren
Ihr habt unserer Geschichte über Kindesmissbrauch gelesen, wenn das Unbeschreibliche passiert, das nicht passieren darf. Wenn Kinder zu etwas benutzt werden, was sie nicht wollen und was man Kindern nicht antun darf.
Sprecht Ihr auch in der Schule mit Euren Lehreren über die vielen Fälle von Kindesmissbrauch, die in den letzten Wochen in den Zeitungen standen? Haben Euch Eure Eltern erklärt, was diesen Kindern passiert ist und wie Ihr Euch wehren könnt?
Die Konstanzer Puppenbühne hat eigens für Kinder ein Theaterstück mit Puppen entwickelt, dass Euch stark gegen sexuelle Übergriffe machen soll. „Pfoten weg“ heißt es. Und Pfoten haben auch die Hauptdarsteller des Stückes: eine Katzenfamilie, die plötzlich Besuch von Tante Herzi und Onkel Burschi bekommt. Doch die beiden Verwandten sind gar nicht nett, sondern rücken den Katzenkindern mit feuchten Schlabberküssen und Umarmungen viel zu nahe.
Neben der DVD mit dem Theaterstück gibt es ein Heft mit vielen Arbeitsblättern rund um das Theaterstück. Alle Informationen findet Ihr, Eure Eltern oder Eure Lehrer auf der Seite der Konstanzer Puppenbühne.
Paula und ihr Mitschüler Tobi sind grundverschieden. Im Kampf gegen eine diebische Kinderbande aber halten sie zusammen
Von Susanne Gaschke
„Das Hotel ist wunderschön, Mama“, sagt Paula. „Es, äh, sieht aus wie im Prospekt.“ Während sie diese beruhigenden Worte in ihr Handy spricht, wandert Paulas Blick über zerschlissene Matratzen, überquellende Müllcontainer und trostlose Hochhausfassaden. Paula ist nämlich mitnichten in dem teuren Ferienclub auf Sylt, wo ihre Architekten-Mutter sie vermutet. Sie ist immer noch in Hamburg und zusammen mit ihrem Beinahefreund Tobi gerade dabei, eine rumänische Diebesbande zu verfolgen. Sie erlebt also nicht ganz die Ferien, die sich die reichen Steinmanns für ihr Töchterchen wünschen. Weiter„Film: Gangsterjagd und Vokabeltraining“