Lesezeichen
 

Was soll ich lesen?

Beste Freunde

Buchtipp
© Gerstenberg Verlag

Diese beiden Jungen sind schon ein sehr ungleiches Paar! Jan ist klein und schmächtig, Josh dagegen groß und etwas dick. Jan hat ein krankes und schwaches Herz, an dem er immer wieder operiert werden muss. Schnell Fahrradfahren oder wild toben soll er besser nicht. Josh ist stark und gesund, aber er stottert, wenn er aufgeregt ist. Und Josh ist viel allein, denn seine Mutter verschwindet oft ganze Tage lang, seinen Vater kennt Josh nicht. Ihre Freundschaft hilft beiden Jungen, wenn sie sich sorgen oder traurig sind. Dann planschen sie zum Beispiel im Bach und fangen Regenwürmer. Eines Tages findet Josh dort ein altes Messer. Als es damit zu einem Unglück kommt, müssen die Freunde umso mehr für einander einstehen.

Sigrid Zeevaert
Jan und Josh oder wie man Regenwürmer zähmt
Gerstenberg 2008
11,90 €

 

Gartenbuch

Gartenbuch
© Callwey

Im Herbst und Winter kann man im Garten nichts machen? Von wegen! Wie wäre es mit einem Erdnussknabberherz für Vögel oder einer Kürbislaterne mit Rübennase? Ihr könnt auch statt einer Weihnachtskrippe ein Elfenhaus in den Apfelbaum basteln. Die Anleitungen dafür stehen in Gartenzwerg und Gänseblümchen – das Buch ist zwar eher für eure Eltern geschrieben, aber die bekommen dort tolle Ideen für euch junge Gärtner. Zugegeben, den meisten Spaß hat man mit dem Buch im Frühjahr und Sommer. Aber eben nicht nur! Auch für Leute ohne Garten ist etwas dabei: Sie können auf der Fensterbank Eierköpfe mit Kressehaaren züchten oder ein Vogelbad für den Balkon basteln.

Catherine Woram/Martyn Cox:
Gartenzwerg und Gänseblümchen
Callwey 2008
19,95 Euro

 

Was soll ich lesen?

Lebenswerk

Buchtipp
© Beltz & Gelberg

Mit knapp 500 Seiten ist Romane für Kinder ein ganz schöner Wälzer. Dafür stecken aber auch fünf Bücher zwischen den Deckeln. Zum 75. Geburtstag des Autors Peter Härtling an diesem Donnerstag gibt es den Sammelband. Ihr könnt lesen, wie Ben sich in Anna verliebt, und mit Kalle erleben, wie er bei seiner Oma aufwächst. Ihr versteht vielleicht, warum Theo von zu Hause abhaut, als sich seine Eltern schier unerträglich aufführen. Ihr könnt mit Laura und Jakob über die Eigenarten des alten John lachen. Und vielleicht versteht ihr ein bisschen, was in dem behinderten Jungen Hirbel vorgeht. Oft kann man lachen, manchmal machen die Erzählungen aber auch traurig – wie im echten Leben. So jedenfalls wollte Peter Härtling immer schreiben.

Peter Härtling
Romane für Kinder
Beltz & Gelberg 2008
15 €

 

Was soll ich lesen?

Lesefutter

Buchtipp
© Sauerländer 2008

Wahrscheinlich gibt es nur wenige Menschen, die sich nicht für’s Essen interessieren. Und wir haben zudem das Glück, in einem Land zu leben, in dem es für die meisten Leute genug Nahrungsmittel gibt. Wir könnten also wählerisch sein: frisches Gemüse statt eines dicken Hamburgers, getrocknete Aprikosen knabbern statt der ewigen Gummibärchen, Wasser trinken und nicht überzuckerte Brause. Warum tun wir es nicht? Das erklären die Autoren des Buches Schmeckt’s?. Sie beschreiben, wie Werbung uns dazu verführt, Dinge zu essen, die nicht gut für uns sind. Und sie erzählen aufregende Geschichten rund ums Essen, über berühmte Tafelrunden, russische Vorratskeller und »Ameisen süß-sauer« in Afrika. Dazu gibt es viele Tipps und ein kleines Lexikon der Lebensmittel. Ein leckeres Buch!

Sabine Jaeger/Hermann Schulz:
Schmeckt’s? Alles übers Essen
Sauerländer 2008
12,90 Euro

 

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Kinderzeit
© Jacoby & Stuart

Der kleine Drache erzählt eine »Geschichte von Freundschaft und chinesischen Schriftzeichen«. In dem Bilderbuch geht es um die Suche eines kleinen chinesischen Mädchens nach ihrem Drachenfreund, den ihre hartherzigen Eltern in die Verbannung geschickt haben, weil er zu viel kaputt machte. Das Außergewöhnliche an dem Buch sind die Illustrationen, die uns die chinesische Schrift erklären – zum Nachschreiben! Für »Mensch« etwa steht ein Strich mit zwei gehenden Beinen, für »Mitte« ein mittig durchgestrichenes Rechteck. Besonders schön sind die Zeichen für »über« und »unter«: gezeigt an der Heldin, die unter Wasser gehen muss, während sie über sich eine Hexe trägt, die mit ihrer Hilfe den Fluss überquert. Natürlich hilft die Hexe danach bei der Drachensuche!

Christoph Niemann
Der kleine Drache
Jacoby & Stuart 2008,
13,30 €

 

Ab in den Urwald

Was soll ich hören
© Hörcompany 2008

1894 schrieb Rudyard Kipling die Dschungelbücher. Sie erzählen nicht nur von Mogli, der bei den Wölfen aufwächst und gegen den grausamen Tiger Shir-Khan kämpfen muss, sondern auch von Rikki-Tikki-Tavi, dem tapferen Mungo, der eine ganze Menschenfamilie vor den Kobras in ihrem Garten rettet. Und von Tumai, dem kleinen Jungen, der zum Liebling der großen Urwaldelefanten wird. Wer sich in die Ferne entführen lassen will; wer mit den wilden Affen von Ast zu Ast schwingen möchte; wer bereit ist, ein fremdes Land aus der Sicht eines Autors kennenzulernen, dessen Worte die Blätter rascheln und die heiße Luft flimmern lassen, der sollte sich mit Rudyard Kipling auf die Reise nach Indien machen. Martin Baltscheit liest die Geschichten, wie sie gelesen werden müssen.

Rudyard Kipling
Die Dschungelbücher
8 CDs, Hörcompany 2008
29,90 Euro

Unsere Vorlesegeschichten von Rudyard Kipling könnt ihr hier herunterladen oder anhören

 

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Lesetipp
© Carlsen Verlag

Prinzessin Knöpfchen hat ein sterbenslangweiliges Leben. Ihre Eltern sitzen am liebsten von früh bis spät an einem kleinen Tischchen und schlürfen Brombeertee, und obwohl Knöpfchen jeden Morgen ein dickes Leberwurstbrot in den Schlossgraben tunkt, lässt sich weit und breit kein Ungeheuer blicken. Gerade als es der Prinzessin wirklich reicht, bebt die Erde; das ganze Schloss wackelt, und Knöpfchen wird auf einem roten Sofakissen hinauskatapultiert in einen höchst verdächtigen Urwald aus dicken grünen Flechten. Nachdem sie einem verzweifelten Drachen die Zunge entknotet hat, und sich ein sentimentaler Werwolf ihrer kleinen Reisegruppe angeschlossen hat, fühlt sich Knöpfchen gerüstet für alle weiteren Abenteuer: auch für den Streit mit einer Hexe, die ein Geheimnis zu haben scheint. Die Prinzessin, der Drache und der Werwolf müssen feststellen, dass sie sich völlig falsche Vorstellungen davon gemacht haben, wo sie eigentlich leben. Im hinteren Teil des Buches gibt es 13 wunderbare Hexen-, Räuber-, Riesen-, Drachen-, Werwolf- und Prinzessinnen-Lieder auf CD.

Sybille Hein: Prinzessin Knöpfchen
Carlsen Verlag 2008;79 S., 19,90 €

 

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Hörtipp
© Hörverlag

Also, dieses Hörbuch ist ehrlich gesagt etwas für Leute mit speziellen Vorlieben: Sie sollten sich für Spaten interessieren, von mir aus auch für Bagger; für Falltüren, Fahrstühle, U-Bahn-Schächte und für unterirdische Gänge. Dann werden sie Spaß haben an der Geschichte Tunnel – Das Licht der Finsternis, sehr unheimlich und kellerlich vorgelesen von Andreas Fröhlich. Nichts ist nämlich so, wie es scheint: Unter der normal aussehenden britischen Hauptstadt London erstreckt sich ein verborgenes Reich, dessen Bewohner nur sehr selten an die Oberfläche kommen (wenn sie es tun, ist das auch keine Freude). Der Held der Geschichte, der 14-jährige Will Burrows, entdeckt die Unterwelt eher zufällig, als er mal wieder zwanghaft einen Stollen aushebt. Letzteres hat seinen Grund: Will gehört selbst zu den tunnelfixierten Unterweltlern. Sein Leben bei der oberirdischen Adoptivfamilie hat ihn allerdings dem Alltag unterm Boden entfremdet. Weder kommt er gut mit den strengen Sitten seiner Erdverwandten zurecht, noch mag er es, wenn ihm das Essen vom Teller krabbelt…

Roderick Gordon/Brian Williams:
Tunnel – Das Licht der Finsternis
8 CDs, Hörverlag 2008
29,95 €

 

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Timm Thaler
© Oetinger

Auf Pferderennplätzen sollte man keine Geschäfte machen. Timm Thaler hat es leider getan und gleich richtig: Er hat sein Lachen an den Teufel verkauft. Als Gegenleistung gewinnt er jede noch so verrückte Wette. Er kann also reich und berühmt werden – aber Reichtum und Berühmtheit sind nichts, wenn man sich nie mehr freuen kann. Und zum Freuen ist das Lachen unverzichtbar. »Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen« ist ein deutscher Kinderbuch-Klassiker. James Krüss schrieb den Roman 1962. Auch wenn viele das Buch kennen werden, lohnt es sich, Sebastian Blomberg beim Vorlesen der Geschichte zuzuhören: Er beschwört herauf, was an dieser fantastischen Erzählung ein bisschen altmodisch und was an ihr ewig-unheimlich ist. Fast sieht man sie vor sich, die finsteren Gassen und Hintertreppen, durch die Timm Thaler fliehen muss – und den düsteren Baron Lefuet. (So macht der Teufel es gern mit seinem Namen: buchstabiert ihn zur Tarnung rückwärts.) Der teuflische Lefuet ist niemand, dem man im Dunkeln begegnen möchte. Umso besser, dass am Ende ein Lachen ihn hinwegfegt.

James Krüss
Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen

5 CDs Oetinger audio 2008
24,95 Euro

 

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Der faule Kater Josef
© Residenz Verlag 2008

Josef ist genial: Der Kater liegt den ganzen Tag feist auf dem Sofa und wechselt ab zwischen Körperpflege und kleinen Mahlzeiten. Abends ist er dann von der ganzen Plackerei total erschöpft. Josef hasst Krach. Besonders zuwider ist ihm das Gekläff des Nachbarshundes Rudi: »Ständig bellte dieser blöde Köter, lief wie ein Verrückter durch den Garten und spielt Fußball. Nicht selten erwog der faule Kater Josef, die Polizei zu alarmieren.«

Es kommt, wie es kommen muss: Josef wird aus seinem behaglichen Leben gerissen, nicht nur durch Rudi, sondern auch durch – einen Floh. Der zwickt und zwackt den Kater und zwingt ihn zu ganz außergewöhnlichen Aktivitäten. Josef frisiert ein Meerschweinchen – um den Floh loszuwerden. Er kuschelt mit Kindern – um den Floh loszuwerden. Er gibt den anderen Katzen nachts auf dem Dach Gesangsunterricht – alles vergeblich! Am Ende hat er sich so an sein hektisches neues Leben gewöhnt, dass er – ach, seht selbst! Das Buch enthält ein Poster mit Katzengymnastik, das als Anregung auch nützlich sein könnte für eure ohne Bewegung am Schreibtisch festgenagelten Eltern.

Franziska Biermann:
Der faule Kater Josef
Residenz Verlag 2008
14,90 Euro