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Ich schenk Dir was!

Bekommen auch Weihnachtsgeschenke: Meerkatzen im Zoo/ Foto: Getty Images

Als nette Geste, aus Berechnung oder weil man jemandem eine Freude machen will: Es gibt viele Gründe, warum Menschen (und auch Tiere) einander beschenken

Von Iris Mainka

Schon im Herbst ist in den Geschäften Weihnachten: Die Verkäuferinnen packen den Spekulatius und die Zimtsterne auf Extratische, daneben stapeln sich die Marzipankartoffeln. Von der Decke hängen Glitzersterne, Kugeln, bunte Päckchen. Und aus den Lautsprechern tönt Morgen, Kinder, wird’s was geben. Auch wer nicht auf den Kalender schaut, merkt schon Monate vorher: Jetzt geht es wieder ums Schenken. Weiter„Ich schenk Dir was!“

 

Wir sind ein Quartett

Geschwister im Uhrzeigersinn: Berfin, Lukas, Adrian, Max/ Foto: Silke Weinsheimer

Schon ein Geschwisterkind kann anstrengend sein. Wie lebt es sich da erst zu viert, wenn alle am gleichen Tag geboren sind?

Von Katrin Hörnlein

Auf dem Schulhof sind wir gefürchtet«, sagt Max. Wenn sich ein Mitschüler mit dem Jungen anlegt, dann hat der nicht nur Max, sondern gleich noch drei weitere Kinder gegen sich. Denn Max ist ein Vierling – und wenn es drauf ankommt, halten er und seine Geschwister fest zusammen. Am 10. November 1999 kamen sie zur Welt: drei Jungen und ein Mädchen. Zuerst Lukas, als Zweiter Maximilian, dann das Mädchen, Berfin, und zum Schluss Adrian. Weiter„Wir sind ein Quartett“

 

Ein Fest für die Toten

© Daniel Mihailescu/ Getty Images

Wer nach Halloween weiterfeiern will, kann das zwei Tage später beim mexikanischen »Día de los Muertos« tun – mit Geistern und auf Friedhöfen

Von Claudia Kniess

Totenköpfe naschen und auf dem Friedhof tanzen? Was die elfjährige Daniela vom mexikanischen Tag der Toten erzählt, hört sich nach einem merkwürdigen Fest an, fast wie aus einem Gruselfilm. El Día de los Muertos heißt der Totentag auf Spanisch und wird immer am 2. November begangen. »Wir feiern, dass die Seelen der Toten zu uns zurückkommen «, sagt Daniela. »Am besten gefällt mir das Essen, Totenköpfe aus weißer Schokolade schmecken gut!« Weiter„Ein Fest für die Toten“

 

Wrongschreibmistake?!

Bin ein Baby, Kind, Kid oder auch Kitz/ Foto: Landesjagdverband NRW

Manche Rechtschreibfehler sind so lustig, dass man sie nicht für sich behalten kann. Manchmal sind es Hörfehler, die zu einer falschen Reihenfolge der Buchstaben führen. Oder aber auch falsche Buchstaben, die den Worten einen ganz neuen Sinn geben. Bei manchen vermischen sich im Kopf verschiedene Wörter und Ausdrücke aus unterschiedlichen Sprachen. Weiter„Wrongschreibmistake?!“

 

Tschüss, Walkman!

Ab jetzt eine Antiquität: Der Walkman/ Foto: afp

Fragt mal Eure Eltern, was sie sich vor 25 Jahren sehnsüchtig gewünscht haben. Vermutlich einen Walkman. Ein Gerät, das batteriebetrieben Kassetten abspielt, die man über Kopfhörer oder kleine „Stöpsel“ im Ohr hören kann. So klein, dass es in die Jackentasche passt. Ohne Kabel. Zum überall hin mitnehmen. Der Walkman, abgeleitet vom englischen Wort to walk = gehen. Weiter„Tschüss, Walkman!“

 

Die machen Wirbel!

© Getty Images

Hubschrauber sind ungemein wendige Fluggeräte. Wofür sie heute schon eingesetzt werden und wie die Helis der Zukunft aussehen könnten

Von Claudia Kniess

Probier mal aus, ob Du eine Murmel auf einem Buch balancieren und damit kreuz und quer, vorwärts und rückwärts durchs Zimmer laufen kannst, ohne dass sie herunterfällt. Falls das klappt, hast Du gute Voraussetzungen, um Hubschrauberpilot zu werden – ungefähr so schwierig ist es nämlich, einen Helikopter zu steuern. Weiter„Die machen Wirbel!“

 

Die Vogelretterin

Die elfjährige Olivia Bouler war entsetzt über die Umweltkatastrophe im Golf von Mexiko. Sie fand einen ungewöhnlichen Weg, um ölverseuchten Tieren zu helfen

Von Magdalena Hamm

Seit mehr als zwei Monaten sprudeln nun schon Millionen Liter Erdöl aus einem Loch im Meeresboden vor der Küste der USA. Am 20. April gab es dort eine Explosion auf einer Ölplattform, die weit draußen im Golf von Mexiko auf Stelzen stand und von der aus in über tausend Meter Tiefe nach Erdöl gebohrt wurde. Solche Bohrungen sind sehr gefährlich und aufwendig, sie werden aber trotzdem gemacht, weil Öl sehr wertvoll ist. Man nennt es auch das schwarze Gold, viele Dinge, die wir täglich brauchen, werden daraus gemacht: Plastik für Spielzeug, Flaschen oder Tüten, Dünger für Getreidefelder und Benzin für Autos. Zwei Tage lang hat es auf der Plattform gebrannt, dann ist sie im Meer versunken, elf Menschen sind dabei gestorben. Zuerst hat die Firma BP, der die Plattform gehörte, gesagt, es würde nur ganz wenig Öl ausströmen – und dass keine Gefahr für die Umwelt bestehe. Aber schon bald konnte man im Fernsehen riesige Ölteppiche sehen: Öl ist leichter als Wasser und treibt deshalb an die Oberfläche. Mittlerweile ist es an den Küsten von mehreren amerikanischen Bundesstaaten angekommen, als klebrige braune Masse. Die Fischer dürfen keine Fische mehr fangen, weil diese vergiftet sein könnten und dann nicht mehr essbar wären. Auch viele andere Tiere sind bedroht, darunter Schildkröten, Delfine, Wale.

Das Erste, woran die elfjährige Olivia Bouler dachte, als sie die schrecklichen Bilder von der Ölpest im Fernsehen sah, waren die Vögel, die dort an der Küste leben: »Es ist Brutzeit, sie werden alle sterben!« Olivia lebt mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder Jackson in Islip, einer Stadt im amerikanischen Bundesstaat New York, Hunderte Kilometer vom Ort der Katastrophe entfernt. Doch Olivia hat mit ihrer Familie oft Urlaub an der Südküste gemacht, stundenlang hat sie dort die Vögel beobachtet: Braunpelikane, Rötelreiher und Königsseeschwalben. All diese schönen Tiere sollten nun in der schmierigen Ölpampe verenden? Olivia setzte sich in ihrem Kinderzimmer an den Schreibtisch und schrieb einen Brief an eine große amerikanische Vogelschutzorganisation. »Liebe Audubon Society, meine Mama hat schon Geld gespendet, aber ich will auch etwas tun«, erklärte sie darin. »Ich bin eine ganz gute Zeichnerin, ich könnte doch Vogelbilder malen und für euch verkaufen.« Unter den Brief setzte sie noch die Zeichnung eines Roten Kardinals, eines hübschen Vogels, dessen Lebensraum vom Öl bedroht wird. Bald darauf bekam Olivias Familie Besuch von den Vogelschützern, sie waren sehr beeindruckt von Olivias Bildern. Also schickte das Mädchen von da an jedem, der Geld für den Vogelschutz spendete, zum Dank ein farbenfrohes Gemälde. Zuerst waren es nur ein paar, dann aber wurden Olivia und ihre Bilder in den Nachrichten gezeigt, große Zeitungen berichteten über sie, Olivia war sogar schon mehrmals im Fernsehen. Immer mehr Menschen hörten von der Geschichte des kleinen blonden Mädchens, das sich für die Vögel einsetzt. Und immer mehr Menschen wollten ihre Bilder haben und spendeten Geld. So sind schon mehr als 100000 Euro zusammengekommen, eine große Summe, die sich Olivia kaum vorstellen kann: »Ich bin ganz verblüfft darüber, wie viel Geld die Menschen gespendet haben, und hoffe, dass wir damit ganz viele Vögel retten können!«

Doch den Vögeln zu helfen ist gar nicht so einfach, man muss sie erst einmal finden. Viele Meeresvögel ernähren sich von Fisch, sie fliegen weit hinaus aufs Meer, um zu jagen. Geraten sie dabei in den Ölteppich, kommen sie nicht mehr los. Wenn nicht rechtzeitig ein Boot vorbeikommt, verhungern oder ertrinken sie. An Land angeschwemmtes Öl verklebt den brütenden Vögeln das wärmende Gefieder, sie können sich dann nicht mehr bewegen und erfrieren schnell. Die Vögel, die von den Tierschützern lebend eingesammelt werden, kommen in eine Rettungsstation. Die ölverschmierten Tiere zu reinigen ist sehr mühselig. Um einen Braunpelikan zu waschen, müssen drei oder vier Menschen anpacken. Der Pelikan schlägt nämlich wild um sich und versucht zu beißen, er weiß ja nicht, dass man ihm nur helfen will. Mit Zahnbürsten und Spülmittel muss er mindestens eine Stunde lang geschrubbt werden, das ist sehr stressig für ein wildes Tier. Und wenn ein Vogel sauber ist, heißt das noch lange nicht , dass er auch überlebt. Wenn er zuvor große Mengen Öl verschluckt hat, kann er sich auch vergiftet haben. Schließlich besteht die Gefahr, dass die freigelassenen Vögel nach kurzer Zeit wieder mit Öl in Berührung kommen. Auch Olivia weiß über all diese Schwierigkeiten Bescheid. Aber sie gibt nicht auf, 500 Bilder hat sie schon gemalt. Als Vorbild dienen ihr die Zeichnungen, die der Vogelkundler James Audubon vor über 150 Jahren in dem Buch Die Vögel Amerikas zusammengetragen hat. »Ich war schon immer von Vögeln fasziniert, und James Audubon ist ein Held für mich«, erzählt sie. Wenn Olivia mit der Schule fertig ist, möchte sie selbst Ornithologin, also Vogelkundlerin werden.

Wie lange das Öl noch sprudeln wird, kann niemand sagen. Die Ölfirma BP hat versucht, es mit einer riesigen Glocke aufzufangen oder das Loch im Meeresboden mit Zement zu stopfen. Bisher hat nichts geklappt. Und selbst wenn es in einigen Monaten gelingen sollte, das Öl zu stoppen, bleibt die Ölförderung eine große Gefahr für die Umwelt: Überall auf der Welt stehen Plattformen, von denen aus in der Tiefsee nach dem schwarzen Gold gebohrt wird.

Die Zeichnungen der Vögel stammen von Olivia Bouler

 

Nicht nur traurig

Ein Hospiz ist ein Ort, an den Menschen kommen, um zu sterben. Das klingt zunächst ganz furchtbar. Im Kinderhospiz »Arche Noah« geht es aber auch fröhlich zu

Von Monika Klutzny mit Fotos von Joanna Nottebrock

Die meisten Menschen, denen ich vom Besuch im Kinderhospiz »Arche Noah« in Gelsenkirchen erzähle, schauen erst einmal ungläubig und skeptisch. Das wundert mich nicht. Auf dem Weg dorthin war es auch in meinem Kopf ganz grau und dunkel, er war voller trauriger Gedanken an den Tod und das Sterben. Nach meinem Besuch hatten sich lauter bunte und helle Bilder zu den grauen und dunklen gesellt und einige sogar verdrängt. In einem Kinderhospiz geht es nämlich oft auch fröhlich zu.

Das Wort Hospiz kommt vom lateinischen Wort hospitium und heißt Herberge. Seit rund 50 Jahren gibt es eine weitere Bedeutung des Wortes: Hospiz nennt man einen Ort, an den man zum Sterben geht. Die Idee, Häuser zu errichten, wo Menschen in den Tod begleitet werden, stammt aus England. Ein Kinderhospiz will aber mehr sein, vor allem eine »echte« Herberge. Die Gäste sind schwerstkranke Kinder. Sie werden dort nicht – wie in Hospizen für Erwachsene – erst in ihren letzten Lebenswochen aufgenommen, sondern kommen immer wieder für ein paar Tage oder auch Monate. Manchmal brauchen die Eltern der Kinder eine Ruhepause oder müssen Urlaub machen. Die Pflege eines schwerstkranken Kindes ist nämlich eine Aufgabe, die sehr viel Kraft kostet und eine Familie Tag und Nacht fordert. Oft sind auch noch gesunde Geschwister da. »Schattenkinder« nennt man sie, weil sie hinter ihren kranken Geschwistern zurückstehen müssen. Weiter„Nicht nur traurig“

 

Jetzt ist es weg


Wie wir versuchten, ein mutterloses Lamm zu retten, und es nicht geschafft haben: ZEIT-Reporterin Sabine Rückert berichtet über einen der traurigsten Tage in ihrem Leben

Später haben wir uns gedacht, dass es vielleicht besser gewesen wäre, wir hätten ihn gar nicht erst bei uns aufgenommen. Später als er uns so viel Kummer gebracht hat, besonders den Kindern. Aber was will man machen, wenn einem ein neugeborenes Schafsböcklein auf der Weide Mäh rufend entgegenstakst und all seine Hoffnung auf die Menschen wirft, weil die eigenen Artgenossen es verlassen haben? Weiter„Jetzt ist es weg“