Bei dem Namen Kirsten Boie denken viele an die Autorin fröhlicher Kinderbücher. „Der kleine Ritter Trenk“ ist eine ihrer beliebtesten Figuren, und natürlich die Bande aus dem Mövenweg. Doch dass sie auch viel ernster, für Jugendliche und Erwachsene schreiben kann, hat sie schon mit ihrem Buch über die Flutkatastrophe in Hamburg „Ringel Rangel Rosen“ gezeigt. Nun ist beim Oetinger Verlag ein Erzählband mit Geschichten über Kinder in Swasiland erschienen, deren Leben vor allem von Armut und dem Verlust der Eltern durch die Krankheit AIDS geprägt ist. Das Buch ist unendlich traurig, gerade weil es so wahr ist. Weiter„Geschichten, fast zu traurig um sie zu erzählen“
Micah und Taha können spielend zwischen zwei Sprachen wechseln. Sie sind mit beiden gleichzeitig groß geworden. Kommt man da nicht durcheinander?
Von Silke Fokken
„Ich brauche noch meinen cartable!“ Wenn die elfjährige Micah in die Schule muss, fällt ihr manchmal nicht das deutsche Wort für Schultasche ein. Dann nimmt sie einfach das französische – cartable. Denn Französisch spricht sie genauso gut wie Deutsch. Hin und wieder mixt sie die Sprachen, aber meistens hält sie sie in ihrem Kopf sorgfältig auseinander. Ähnlich geht es Taha. Er ist neun und spricht Deutsch und Türkisch. Blitzschnell kann er von einer Sprache in die andere umschalten, je nachdem, wer ihn verstehen soll. Weiter„Günaydın, Madame!“
Der achtjährige Jason wohnt da, wo andere Urlaub machen – im Hotel
Von Claudia Knieß
Wenn seine Freunde Jason besuchen wollen, müssen sie zunächst durch eine gläserne Schiebetür in eine große Eingangshalle treten und sich an der Rezeption anmelden. Denn Jason wohnt im Hotel. Nicht nur in den Sommerferien, sondern immer. Seine Eltern leiten das Haus in der bayerischen Stadt Augsburg. Es hat 100 Zimmer und beherbergt 250 Gäste, wenn es ausgebucht ist. Weiter„Zimmer frei“
Wer kann besser Mathe, Englisch, Weitsprung? In der Schule messen wir uns ständig mit anderen. Wofür ist das gut? Und wann ist es auch mal genug?
Von Ines Schipperges
Ätsch, ich hab ’ne Eins!«, diesen Satz hat Antonia schon öfter in der Schule gehört. Und jedes Mal ärgert sie sich. Schon mit dem Ätsch fängt’s an – ätsch ist ein fieses und hämisches Wort. Aber wenn Antonia es hört, macht es sie nicht traurig, es spornt sie an. »Der zeig ich’s«, denkt sie sich. »Beim nächsten Mal hab ich ’ne Eins.« Weiter„Toll, super, am besten“
Wie Chibley das Land hinter sich ließ und auf einem Dreimaster anheuerte
Von Ruth Helmling
An einem winterlichen Tag im November 2011 schrieb Kapitän Dan Moreland den letzten Eintrag zu Misses Chibley Bits in sein Logbuch: »Gestern Nacht, an einem dunklen und stürmischen Abend in Lunenburg in Kanada, wurde Chibley, die Katze, von einem Auto angefahren und starb. Zweifellos war sie auf dem Weg zurück zum Schiff, um ein zweites Abendessen zu fangen oder einfach um die Lage zu kontrollieren. Man könnte leicht sagen, dass sie nicht draußen hätte rumlaufen sollen. Aber wer das sagt, der kannte Chibley schlecht – Chibley tat, was ihr beliebte, und ihr Wunsch war uns Befehl.« Weiter„Käpt’n Katze“
In der Türkei demonstrieren seit Wochen Menschen gegen die Regierung. Viele Kinder in Deutschland haben Verwandte dort. Wie erleben diese Kinder die Proteste?
Von Sarah Schascheck
In den letzten Wochen sah man oft Fernsehbilder aus der Türkei von Menschen, die sich versammelten und riefen: »Wir wollen mitbestimmen!« Auf den ersten Blick scheint das ungewöhnlich: Klar dürfen die Menschen mitbestimmen! Schließlich ist die Türkei ein demokratisches Land. Das heißt, die Bürger haben ihren Regierungschef, Recep Tayyip Erdoğan, frei gewählt. Im Grunde darf hier jeder seine Meinung sagen. Vielen Leuten geht es gut, sie haben Arbeit, die Kinder bekommen eine Ausbildung. Weiter„Ist das auch Dein Protest?“
Vor einem Monat gab es in vielen Städten schlimmes Hochwasser. Das ist inzwischen abgeflossen. Jetzt heißt es zu Hause und in der Schule Matsch wegschaufeln. Zu Besuch in einer vierten Klasse
Von Angelika Dietrich
Wenn man die Tür zur Grundschule St. Nikola in Passau öffnet, stinkt es. Es ist ein leicht modriger Geruch, als würde man in einen alten Keller hinabsteigen. Es ist der Geruch, den das Hochwasser in dem Gebäude zurückgelassen hat.
Nur einen Monat ist es her, dass große Teile Deutschlands von einer Flut überspült worden sind. Vor allem Städte, die an den großen Flüssen Inn, Donau und Elbe liegen, waren betroffen. In Passau war auch die St.-Nikola-Schule voll Wasser gelaufen. Sie liegt direkt am Fluss. In der Turnhalle stand die braune Brühe meterhoch. Jetzt, wo das Wasser wieder weg ist, sind die Wände noch fast bis zur Decke gelblich verfärbt. Die Werkräume nebenan sind leer, weil das Wasser hier Feilen, Sägen, Farben und Holz mit sich fortgerissen hat. »Die Sachen sind wahrscheinlich bis nach Wien geschwommen«, sagt die Rektorin der Schule, Petra Seibert. In einer Ecke des Gebäudes stehen Schaufeln, damit haben die Lehrer zwei Tage lang den Schlamm weggeschippt. Jetzt stehen brummende Geräte überall herum, sie sollen die Räume trocknen. Weiter„Nach der Flut“
Lamas leben in Südamerika – und in der Pfalz. Für die Kinder ZEIT hat Nicole Diehlmann eine Lama-Familie besucht
Der Garten von Cora und Lena sieht ziemlich normal aus: Es gibt eine Terrasse, eine Rutsche, eine Schaukel. Aber die Tiere, die da zwischen Gartenhäuschen und Blumenbeet grasen, die sind außergewöhnlich: Es sind Lamas.
Cora und Lena sind Schwestern, und sie haben diese besonderen Haustiere – oder eher Hinterm-Haus-Tiere. Denn an den Garten der Familie grenzen das Gehege und die Weiden der Lama-Herde, und manchmal dürfen die Tiere sogar in den Garten der Familie. 14 Lamas hält die Familie in Ungestein, das ist ein Ortsteil von Bad Dürkheim und liegt in einem pfälzischen Weinbaugebiet. Direkt hinterm Haus steht eine Hengst-Bande, die Stuten und ihre Fohlen wohnen in einem Gehege ein paar Hundert Meter weiter. Weiter„Leisetreter unterwegs“
Mitten in der türkischen Großstadt Istanbul leben Delfine. Eine Biologin erforscht den Lebensraum der Tiere, um sie zu schützen. Luisa Seeling hat sie für die KinderZEIT begleitet
Es fahren immer mehr Schiffe durch den Bosporus«, sagt die türkische Meeresbiologin Aylin. »Das ist das Problem.« Mehr als 50000 Schiffe, zum Teil riesige Frachter, durchqueren die Meerenge jedes Jahr. Viele Einwohner der türkischen Stadt wissen gar nicht, dass direkt vor ihrer Haustür Delfine leben. Aylin will das ändern. Sie nimmt regelmäßig Kinder und Jugendliche mit zu Bootsfahrten, um sie ihnen zu zeigen. Außerdem will sie die türkische Regierung davon überzeugen, strengere Regeln für die Schiffe im Bosporus durchzusetzen. Weiter„Tümmler in Sicht!“
Aya und Aiwan sind mit ihren Eltern vor dem Krieg in Syrien nach Deutschland geflohen. Hier sind sie sicher, gehen wieder zur Schule und haben große Pläne. Für die KinderZEIT sprach Frauke König mit den Geschwistern
KinderZEIT: Vor fünf Monaten seid Ihr aus Syrien nach Deutschland gekommen. Wie habt Ihr davor in Syrien gelebt?
Aya: Vor dem Krieg sind wir jeden Morgen mit dem Bus zur Schule gefahren. Nachdem der Krieg vor zwei Jahren begonnen hat, mussten wir uns in unserem Haus verstecken. Alle hatten seitdem Angst rauszugehen, weil überall gekämpft wurde.