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Politik im Karton

KinderZEIT© Steffen Roth

Vier Jahre lang haben die Mitglieder einer Bundesregierung Zeit, etwas für das Land zu tun. Wenn die Wähler dann eine andere Regierung bestimmen, heißt es: Ausziehen!

Von Peter Dausend

Michael Müller zieht um. Er muss. Ihm bleiben zwar noch ein paar Tage Zeit, weil der Nachmieter noch nicht gleich einzieht, doch die Umzugskartons stehen bereits in seinem Büro im Berliner Bundesumweltministerium, zusammengefaltet lehnen sie an der Wand. Herr Müller steht aus seinem Stuhl auf, geht um den Schreibtisch herum, schnappt sich einen Karton, faltet vier Streifen Wellpappe zum Boden zusammen, richtet die Seitenwände auf, stellt die entstandene Pappkiste auf seinen Besuchertisch und fängt an, Bücher einzupacken. Das ist ein ziemlich trauriger Anblick. Es sieht ein wenig so aus, als packe Herr Müller sein ganzes Leben zusammen. Dabei, sagt er, »wusste ich schon länger, dass es so kommen würde«. Weiter„Politik im Karton“

 

Walfischtraum

cbj Verlag
© cbj Verlag

Viele Menschen können nicht einschlafen. Ihnen helfen Gutenachtgeschichten: wie die vom Großvater, der das Wort »Jodok« in jedem Satz sagt. Jodok grüßt, Jodok findet, Jodok-jodok-jodok. So heißt ein Onkel, behauptet der Großvater. Aber gibt es diesen Onkel überhaupt? In einer anderen Erzählung schwimmt ein Wal im Meer. Auf dem Rücken des Wals steht ein Palast, in dem ein Märchenschreiber lebt. Dem fallen aber keine Märchen mehr ein. Und da ist noch die Geschichte von der kranken Prinzessin. Gesund wird sie nur, wenn ihr jemand den Mond bringt. Das könnte schwierig werden, denn der Mond ist weit weg. Man müsste ihn sich nah heranträumen …

Von Anne-Katrin Schade

Amelie Fried und Uwe-Michael Gutzschhahn:
Ein Platz auf dem Walfisch

cbj 2009;
21,95 Euro
Ab 6 Jahren

 

Abenteuer Untergrund

© Happe
© Happel

In der Tiefe unter Berlin, zwischen Bürgersteig und U-Bahn-Schacht, existiert eine eigene Welt: Unzählige Bunker, Gänge und Schächte bilden dort ein weitverzweigtes Tunnelsystem. Die KinderZEIT unternahm einen Ausflug in die Finsternis

Von Katrin Brinkmann

Dietmar Arnold ist 14 Jahre alt, als er von einem geheimnisvollen unterirdischen Gebäude hört. Mitten in Berlin soll es liegen, im Volkspark Humboldthain, der Zugang versteckt unter einem Berg Erde. Es ist ein Bunker. Darin suchten die Menschen Unterschlupf, als Berlin im Zweiten Weltkrieg bombardiert wurde. Für Dietmar Arnold ist klar: Ich muss diesen Bunker sehen! Weiter„Abenteuer Untergrund“

 

Expeditionen in die Unterwelt

© Happel
© Happel

Wer weiß schon, dass sich unter dem Pflaster vieler deutscher Städte noch eine ganze andere Stadt verbirgt? Uralte Gewölbe, geheimnisvolle Tunnel und dunkle Gänge durchziehen den Untergrund wie ein riesiges,  unterirdisches Spinnennetz. Berlin, Hamburg, Nürnberg und Köln sind unter der Erde mindestens so aufregend wie an der Oberfläche! Weiter„Expeditionen in die Unterwelt“

 

Unterirdische Buchtipps

Zwei Bücher mit Geschichten aus dem Untergrund

Von Katrin Brinkmann

Carlsen Verlag
© Carlsen Verlag

Dagmar ist sauer. Weil ihr Vater arbeiten muss, fällt der geplante Sommerurlaub aus. Jetzt sitzt sie bei einer Affenhitze in Berlin fest und muss sich auch noch um ihre Cousine Gudrun kümmern. Durch Zufall lernen die Mädchen den jungen Kaufhausdieb Olaf kennen. Und geraten plötzlich mitten hinein in ein spannendes Abenteuer. Bei einer gespielten Verfolgungsjagd beobachten die drei, wie ein Mann in ein Auto gezerrt wird. Kurz vorher lässt er noch einen Zettel fallen. Darauf steht: KEM 5018 und eine Zickzack-Linie. Als die Polizei ihnen nicht glaubt, beschließen die Kinder, selbst zu ermitteln. Ihre Nachforschungen führen sie quer durch die Stadt und in die geheimnisvolle Berliner Unterwelt. Dabei kommen sie einem riesigen Verbrechen auf die Spur…
Ab 10 Jahren

Andreas Steinhöfel:
Der Beschützer der Diebe
Carlsen Verlag, 2007
5,95 Euro

Arena Verlag
© Arena Verlag

Will und sein Vater, ein Archäologe, sind begeisterte Schatzgräber. Gemeinsam suchen sie in alten Kellern, Schächten und Tunneln unter London nach Gegenständen aus der Vergangenheit. Doch plötzlich ist Wills Vater verschwunden! Während seine Mutter und sein Schwester sich wenig Sorgen machen, glaubt Will, dass ihm etwas passiert ist. Denn kurz vor seinem Verschwinden hatte ihm der Vater eine seltsame Kugel gezeigt, die im Dunkeln glüht. Seitdem wird Will von dunkel gekleideten Gestalten verfolgt. Mit seinem Freund Chester macht Will sich auf die Suche nach dem Vater. Dabei stoßen sie auf einen geheimnisvollen Zugang und landen in einer unterirdischen Stadt. Und Will muss erfahren dass er enger mit diesem Ort verbunden ist, als er dachte.
Ab 12 Jahren

Roderick Gordon/Brian J. Williams:
Tunnel – Das Licht der Finsternis
Arena Verlag, 2008
17,95 Euro

 

Depression

© Hulton Archive/Getty Images
© Hulton Archive/Getty Images

Eine Depression ist eine Krankheit, die einen traurig macht. Manchmal sagt man auch, dass ein Land in eine Depression fällt. Dann geht es der Wirtschaft schlecht. Vor 80 Jahren geriet Amerika in einen so schlimmen Zustand, dass man sogar von der »Großen Depression« sprach. Sie begann am 24. Oktober 1929, dem »Schwarzen Donnerstag«, an dem viele Menschen arm wurden. Sie hatten Aktien an der Börse gekauft. Aktien sind Urkunden, die belegen, dass jemand einem Unternehmen Geld gegeben hat. Dafür bekommt er etwas vom Gewinn ab. Als die Firmen plötzlich keinen Gewinn mehr machten, verkauften viele Menschen ihre Aktien wieder. Dafür bekamen sie jetzt aber viel weniger Geld, als sie ausgegeben hatten. Sie gerieten in Not, sie hungerten und froren. Geschäfte und Fabriken schlossen. Fast jeder vierte Amerikaner verlor seine Arbeit. Andere Menschen bekamen weniger Lohn. Erst über zwanzig Jahre später erholte sich die amerikanische Wirtschaft von der Großen Depression.

Von Anne-Katrin Schade

 

Problemlöser

Hanser Verlag
© Hanser Verlag

Von Anne-Katrin Schade

Geschwister können richtige Monster sein. Jüngere klauen einem Gummibärchen und brüllen bei jeder Gelegenheit »Mama, Mama!«. Ältere halten sich für so schlau, dass einem schlecht wird. Vor allem, wenn die Eltern sie auch noch loben. Mit Comics zeigt dieser Ratgeber, welche Probleme Kinder haben können – von Streit über Mobbing bis zur Trennung der Eltern – und wie man aus mancher verzwickten Lage wieder herauskommt. Kleineren Geschwistern kann man zum Beispiel etwas schenken. Mit der großzügigen Gabe verblüfft man sie so sehr, dass sie ruhig sind. Bei größeren Brüdern und Schwestern hilft es, mit den Eltern zu reden. So kann man klären, ob sie die Älteren wirklich bevorzugen.

Anke M. Leitzgen/Angela Schuh:
Freunde, Eltern, Lehrer und andere Probleme
dtv 2009; 7,95 €

 

Wer sind die Taliban?

© Ulrich Ladurner
© Ulrich Ladurner

In Afghanistan sollen Soldaten aus Deutschland und anderen Ländern die „Taliban“ am Kämpfen hindern. Das Wort bedeutet ursprünglich nicht „Krieger“ oder „Terrorist“, sondern „Schüler“
Von Ulrich Ladurner

In Pakistan gibt es einen Ort, der heißt Akora Khatak. Er ist mit seinen paar Zehntausend Einwohnern nicht besonders groß, doch er ist sehr laut, sehr staubig, und im Sommer wird es dort brütend heiß. Die Schule des Ortes hat ungefähr 7000 Schüler. Es ist also eine große Schule, und keine gewöhnliche, sondern eine Religionsschule, eine sogenannte Madrassa. Sie steht auf einem weitläufigen Gelände, direkt neben einer viel befahrenen Straße, die zur Grenze des Nachbarlandes Afghanistan führt. Weiter„Wer sind die Taliban?“