Lesezeichen
 

Bilder aus Buchstaben

KinderZEIT© Anja Maria Eisen
Am 23. April ist »Welttag des Buches und des Urheberrechts«. Gefeiert werden Leserinnen und Leser,
Autorinnen und Autoren – und ihre Geschichten

Von Susanne Gaschke
Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt« – so lautet ein arabisches Sprichwort. Das ist ein schönes sprachliches Bild (zum Angeben: eine Metapher) für die Dinge, die sich in unserem Kopf abspielen, wenn wir lesen. Eben sitzen wir noch an einem verregneten Sonntagnachmittag, an dem GAR NICHTS passiert, zu Hause herum und LANGWEILEN uns – vor uns ein Bündel Papierseiten mit Buchstaben drauf. Doch dann fangen wir an zu lesen, und plötzlich entsteht in unserem Kopf der Garten aus dem Sprichwort. Oder die schaurige Burg von Ritter Kato aus Mio, mein Mio. Der Nachtwald, wo Bilbo Beutlin, der kleine Hobbit, seine Freunde, die Zwerge, aus den Fängen der Riesenspinnen befreien muss. Wir sehen Harry Potter, der seinen unfreundlichen Onkel Vernon erstaunt beim Zunageln des Briefschlitzes beobachtet. Wir sehen das Magische Baumhaus. Oder die Schatzinsel.

Weiter„Bilder aus Buchstaben“

 

Fliegende Familie

© Hanser Verlag
© Hanser Verlag

In dieser Familie ist einiges verdreht: Lissie ist das Kind, doch sie steht morgens auf, macht Frühstück und ruft ihren Vater an den Tisch. Sie ermahnt ihn, ordentlich zu kauen und sich richtig anzuziehen. Allein scheint Lissies Vater nicht zurechtzukommen. Er träumt herum und isst sogar Regenwürmer. Tante Doreen sorgt sich sehr um Lissie – und ein bisschen auch um deren Papa. Zur Beruhigung macht sie Mehlklöße, die in dieser Geschichte oft zu Wurfgeschossen werden. Als Lissie und ihr Papa als Vogelmenschen bei einem Flugwettbewerb mitmachen wollen, dreht die Tante fast durch. Doch die beiden schweißt das Abenteuer eng zusammen. Ab 6 Jahren.

David Almond:
Mein Papa kann fliegen
Hanser Verlag 2009; 12,90 €

 

Dein Sprachrohr in die Welt

© Martin Oeser/ddp
© Martin Oeser/ddp

So machst Du eine eigene Schülerzeitung
Von Hauke Friederichs

Viele bekannte Journalisten haben bei „selbst gemachten“ Blättern begonnen. Eine Schülerzeitung zu produzieren klingt schwerer, als es ist. Du brauchst dafür lediglich einen Computer, einen Drucker und einen Fotokopierer. Diese Geräte sind in jeder Schule vorhanden. Wenn Du es ganz einfach magst, reichen auch eine Schere, Kleber und Papier. Damit kannst Du eine Wandzeitung machen. Professioneller wirkt aber eine mehrseitige Zeitung, die Du dann auf dem Schulhof verkaufen kannst.

Weiter„Dein Sprachrohr in die Welt“

 

Preisverdächtig – Wettbewerb für Schülermedien

KinderZEIT© linsen_monster/photocase

An Deiner Schule mitreden ist Dir wichtig? Und dafür machst Du zusammen mit anderen Schülern eine Zeitung, Hörfunkbeiträge, eine Schülerhomepage oder Fernsehbeiträge? Dann bewerbt Euch doch für den Deutschen Schülerzeitungspreis 2009. Der Verein Junge Presse e.V. sucht neben der besten Schülerzeitung Deutschlands auch das beste Schülermedium aus Hörfunk, Fernsehen und Onlineangeboten. Anmelden könnt Ihr Euch noch bis zum 24. April.

Weiter„Preisverdächtig – Wettbewerb für Schülermedien“

 

„Pinguin“ im Pausenhof

KinderZEIT© Arne Mayntz
Auf andere zugehen, Fragen stellen und Artikel schreiben: Für die Hochfeld-Schüler ist das Zeitungmachen eine ganz besondere Herausforderung

Von Hauke Friederichs

Sebastian steht aufgeregt vor der Tür des Klassenzimmers. Der 17-Jährige hat eine wichtige Aufgabe für seine Schülerzeitung Pinguin. Er soll ein Interview führen, also einer Lehrerin Fragen stellen und das Gespräch mit einem Diktiergerät aufnehmen. Für Sebastian ist das eine große Herausforderung. Ihm fällt es schwer, auf Menschen zuzugehen, sich vorzustellen, wie sie sich fühlen. Sebastian leidet an einer Krankheit, die Autismus heißt.
Weiter„„Pinguin“ im Pausenhof“

 

Winterschlaf

Hanser Verlag
© Hanser Verlag

Albert ist ein Murmeltier und Franz ein Menschenkind. Kein Wunder, dass es etwas dauert, bis die beiden sich anfreunden. Murmeltier Albert ist nämlich sehr menschenscheu. Doch schließlich teilen die beiden ungleichen Freunde Karotten und tollen auf der Wiese herum. Bis der Winter kommt und mit ihm der Schnee. Albert ist spurlos verschwunden. Franz’ Vater erklärt dem Jungen, das Murmeltier halte Winterschlaf. Es gehe ihm gut. »Das kann ich auch«, sagt Franz und zieht mit Bettdecken und Kissen in eine Kiste auf den Dach-boden. Doch so einfach ist es für einen Menschen nicht, Winterschlaf zu halten und nichts zu essen. Das muss Franz bald einsehen. Und ihn plagt eine andere Frage: Was, wenn es Albert genauso geht? Was, wenn er unter dem Schnee verhungert?

Hans Traxler:
Franz. Der Junge, der ein Murmeltier sein wollte
Hanser 2009, 14,90 €
Ab 5 Jahren

 

Zeitung mit Clown

© Werner Baum/dpa
© Werner Baum/dpa

Nicht nur Kinder haben Geburtstag, sondern auch Zeitungen. In Deutschland sind die meisten Zeitungen mindestens so alt wie Opas und Omas. Sehr jung ist natürlich die KinderZEIT. Dazwischen aber gibt es eine Zeitung, die in dieser Woche Geburtstag hat: die taz. Am 17. April wird sie 30 Jahre alt – und feiert in Berlin ein großes Fest. Von Anfang an war die taz etwas Besonderes: Am ersten Tag war auf der ersten Seite ein Clown zu sehen, der einen nassen Schwamm wirft – den Lesern mitten ins Gesicht. »Ab heute täglich«, stand darunter. Späße erlaubt sich die Zeitung bis heute. Manchmal bekommt sie dafür auch Ärger.

Weil sie jeden Tag erscheint, ist sie eine Tageszeitung und genau so nennt sie sich: taz, die tageszeitung. Weil die taz nie viel Geld hatte, bekamen lange Zeit alle tazzler (so nennen sich die Mitarbeiter) gleich wenig Gehalt. Dafür wollten alle tazzler aber auch immer, dass ihre Arbeit ihnen extra viel Spaß macht. Das gab manchmal Streit. Besonders gerne guckt die taz dorthin, wo andere Zeitungen nicht hinschauen. Als zum Beispiel der amerikanische Präsident Barack Obama in Deutschland war, hat die taz nur Fotos von Polizisten gezeigt. Weil das alles war, was die Leute auf der Straße von Obama zu sehen bekamen. Wenn sie nicht gerade Fernsehen geguckt haben.