Am heutigen Mittwoch ging das Oberlandesgericht München der Frage nach, woher die Tatwaffe kam, mit der die neun fremdenfeindlichen Morde begannen wurden. Eine wichtige Spur führt zu Peter G., der als Zeuge geladen war, aber nicht erschien.
Bis 2012 hatte G. in mehreren Vernehmungen gegenüber der Polizei bestritten, dass er die tschechische Pistole des Typs Ceska CZ 83, Kaliber 7,65 Millimeter jemals bestellt oder erhalten hat. Allerdings erhielt er kurz vor der mutmaßlichen Bestellung von den schweizerischen Behörden zwei Waffenerwerbsscheine.
Anfang 2012 gab Peter G. bei der Polizei zu, dass er damals für einen Bekannten aus der Militärzeit die Waffenerwerbsscheine bestellt habe. Er erinnerte sich auch, mindestens ein Päckchen erhalten und an den Bekannten weiter gegeben zu haben.
Da Peter G. nicht vor Gericht erschien, erwog Richter Mafred Götzl Rechtsbeihilfe in der Schweiz zu ersuchen.
Vor Gericht sagte heute lediglich Franz S. aus Bern aus, einer der beiden Inhaber der damaligen Waffenhandlung, welche die beiden tschechischen Pistolen des Typs Ceska CZ 83, Kaliber 7,65 Millimeter von einer tschechischen Firma erworben und dann weiterverkauft hatte.
Laut den Prozessbeobachtern des NSU Watch-Blogs wird die Verhandlungswoche wohl kürzer als erwartet.
#NSU Prozess endet. Manche Schweizer Zeugen in den nächsten Tagen wollen nicht kommen. Donnerstag fällt ganz aus.
— NSU Watch (@nsuwatch) October 15, 2013
Hier ein ausführlicher Prozessbericht von unserem Autor Tom Sundermann. Weitere Berichte über den Verhandlungstag fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.