Als einzige Zeugin ist am heutigen Dienstag Brigitte Böhnhardt, die Mutter von Uwe Böhnhardt geladen. Das sei unter anderem eine Reaktion des Senats auf die vergangenen zähen Verhandlungstage, erklärt ARD-Terrorismusexperte Holger Schmidt in seinem Blog. Richter Manfred Götzl habe zahlreiche Veränderungen in der Prozessplanung vorgenommen.
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Für „schwierige“ Zeugen im NSU-Prozess will sich das Gericht mehr Zeit nehmen, schreibt der ARD-Journalist Holger Schmidt. Dadurch werde das Verfahren weiter verzögert werden – zum Problem könne dies werden, „wenn bei den regelmäßigen Haftprüfungen von Beate Zschäpe und Ralf Wohlleben den Richtern mangelnde Beschleunigung auffallen und (im Extremfall) die Untersuchungshaft in Frage gestellt würde“. Dazu gebe es bislang jedoch keine Anhaltspunkte.
Für Mittwoch und Donnerstag ist ebenfalls jeweils ein Zeuge geladen. Auf dem Blog der Nebenklage gehen die Rechtsanwälte Alexander Hoffmann und Björn Eberling auf die Brüder André und Christian K. ein, die diese Woche aussagen sollen: André K. sei ein gewaltbereiter Nazikader, sein jüngerer Bruder Christian ein früher Vertrauter des Angeklagten Carsten S. und bei „extrem rechten“ Burschenschaften sowie einer rechtsextremen Band aktiv gewesen. „Bei allen Nazi-Zeugen stellt sich natürlich die Frage, ob sie die Aussage verweigern werden – insbesondere bei André K. liegt ein Verdacht, dass er ‚die Drei‘ tatkräftig unterstützt hat, durchaus nahe“, schreiben die Autoren.
NSU-Prozess: Zeugen, Mitwisser oder Täter? titelt die Deutsche Welle: Marcel Fürstenau erläutert in seinem Text, warum vielen Prozessbeobachtern die Zeugen der vergangenen Woche unglaubwürdig erscheinen, und kritisiert: „Ob der Waffenverkäufer Andreas S. aus dem „Madley“ mehr ahnte oder gar wusste als sein Kunde, diese Frage spielte im Sinne der Anklage bislang keine Rolle.“ Zahlreiche Prozessbeobachter fragten sich außerdem, warum Andreas S. nicht längst ebenfalls auf der Anklagebank sitzt.
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Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 20. November 2013.