Am 15. Prozesstag befasste sich das Gericht mit dem Brand, den Beate Zschäpe vor ihrer Flucht im November 2011 gelegt haben soll. Das Wohnhaus in Zwickau, in dem die drei mutmaßlichen Rechtsterroristen wohnten, war dabei schwer beschädigt worden, es musste später abgerissen werden. Weil sich zum Zeitpunkt der Brandlegung eine ältere Nachbarin im Haus befand, ist Zschäpe auch wegen versuchten Mordes angeklagt. Vor Gericht wurden dazu mehrere Sachverständige gehört. Keiner bezweifelt, dass das Feuer in der gemeinsamen Wohnung der mutmaßlichen Terroristen gelegt wurde. Es habe dort nach Benzin gerochen, sagte ein Kriminalbeamter. Zschäpe verfolgte die Aussagen ohne sichtbare Regung.
Sie heißen Sturm, Heer und Stahl und fahren eine knallharte Verteidigungsstrategie für die Hauptangeklagte im NSU-Prozess. Mit ihren Anträgen schafften sie es bereits, die Verhandlung um einige Tage zu verschieben. Am Dienstag geht es in München weiter. Höchste Zeit also für ein paar Fakten über Beate Zschäpes Anwälte.
Es gibt für Journalisten wirklich komfortableres, als über Strafverfahren zu berichten. Oft ziehen sich die Prozesse über Tage zäh hin, die spannenden Details kommen plötzlich und unvorhersehbar, aus dem Nichts. Dann müssen Reporter auch nach stundenlanger Verhandlung noch aufmerksam gewesen sein.
Das wird ihnen nicht gerade erleichtert durch die Arbeitsbedingungen in den Gerichten. Computer sind im Verhandlungssaal oft nicht erlaubt. Gerade bei Prozessen mit strengen Sicherheitsvorkehrungen müssen Reporter auch in der Pause im abgesicherten Bereich bleiben und dort schreiben, wenn sie sich nicht nochmals den Eingangskontrollen unterziehen wollen, bei denen sie wertvolle Zeit verlieren.