Das Deutsche Reich hatte den Ersten Weltkrieg verloren – die alliierten Kriegsgegner Frankreich, England, Italien und die USA, machten es bei Kriegsende im Jahr 1918 zur Bedingung für die Friedensverhandlungen, dass Deutschland gleichzeitig demokratische Reformen durchführte. Außerdem hatte die durch den Kieler Matrosenaufstand ausgelöste Novemberrevolution das ganze Reich erfasst. Weiter„Weimarer Republik 1919 – 1933“
Die Weltmachtbestrebungen des deutschen Kaiserreichs im frühen 20. Jahrhundert wirken auf die anderen europäischen Mächte bedrohlich. Gleichzeitig beunruhigt es deutsche Politiker, dass die Armeen der Verbündeten Russland, Frankreich und Großbritannien der eigenen überlegen sind. England fürchtet die stärker werdende deutsche Flotte. Frankreich will die deutsche Vormachtstellung auf dem Kontinent nicht länger hinnehmen. Italien plant die territoriale Expansion. Diese komplexe Konstellation und die Anspannung, die zwischen den Mächten herrscht, sind die Wegbereiter für eine militärische Konfrontation, die als Erster Weltkrieg in die Geschichte eingeht.
Das Attentat von Sarajewo auf Franz Ferdinand, den Thronfolger Österreich-Ungarns, und seine Ehefrau Sophie gilt heute als Auslöser für den Krieg: Am 28. Juni werden beide in der bosnischen Hauptstadt beschossen und sterben kurz darauf an ihren Verwundungen. Exakt einen Monat darauf, am 28. Juli 1914, erklärt Österreich-Ungarn Serbien den Krieg. Als Russland nur zwei Tage später die Generalmobilmachung seiner Armee zur Unterstützung Serbiens befiehlt, überschlagen sich die Ereignisse. Das Deutsche Reich erklärt als Bündnispartner Österreich-Ungarns am 1. August Russland den Krieg. Noch am selben Tag marschieren russische Truppen über die ostpreußische Grenze.
Der Erste Weltkrieg war nicht nur ein Krieg um Europa
Im Ersten Weltkrieg kämpfen auf der einen Seite die sogenannten Mittelmächte Deutschland, Österreich-Ungarn, Bulgarien und das Osmanische Reich, auf der anderen die Triple Entente, zu der Großbritannien, Frankreich und Russland gehören, später unterstützt durch die USA und weitere. Kriegsschauplatz ist dabei nicht nur Europa. Auch die deutschen Kolonien werden umkämpft. Da die Kolonialstreitkräfte nicht für die Verteidigung ausgerüstet sind, erlangen die Gegner des Kaiserreichs schnell die Kontrolle über die deutschen Kolonien.
Diese Karte zeigt die am Ersten Weltkrieg beteiligten Parteien. Grün: Triple Entente und Verbündete. Orange: Mittelmächte. Grau: Unbeteiligte Staaten. CC 3.0: Aivazovsky at the English language Wikipedia
Im Deutschen Kaiserreich herrscht bei Ausbruch des Krieges noch die Auffassung vor, der Krieg diene bloß der Verteidigung. Bald jedoch, angefacht durch die schnellen Erfolge im Westfeldzug, werden zum Teil bizarre Annexionsprojekte formuliert. Das überwiegend wirtschaftliche Ziel der Ausweitung der deutschen Kolonien verliert zunehmend an Bedeutung. Ins Zentrum tritt stattdessen die allgemeine Machterweiterung in Europa. Das Deutsche Reich strebt nach Vergrößerung, um die gefährdete Hegemonialstellung auf dem europäischen Festland zu sichern. Diese Ziele finden in der deutschen Bevölkerung, bei den politischen Parteien und Personen des öffentlichen Lebens eine breite Unterstützung.
Im Ersten Weltkrieg kommen neue Kriegsgeräte wie Panzer, Flugzeuge und Luftschiffe sowie Massenvernichtungswaffen wie Giftgas zum ersten Mal zum Einsatz. „Alles Fürchterliche ist entfesselt“, notiert Erich Mühsam in seinem Tagebuch. Da die Kriegsparteien weder die Waffentechnik noch die taktischen und strategischen Voraussetzungen für einen Bewegungskrieg besitzen, entwickelt sich bald an fast allen Fronten ein zermürbender Stellungskrieg. Auf beiden Seiten kämpfen Millionen Soldaten, ohne dass sie die militärische Lage kriegsentscheidend beeinflussen können.
17 Millionen Menschen sterben im Ersten Weltkrieg
Aufgrund der festgefahrenen Situation sinkt die Hoffnung der Deutschen auf einen Sieg. Vor allem, weil man im Deutschen Reich einsehen muss, dass die eigenen Kapazitäten nicht ausreichen, um die umkämpften Stellungen dauerhaft aufrechterhalten zu können. Durch die britische Blockade der Nordseehäfen wird der Rohstoffmangel verstärkt.
Paul von Hindenburg, Chef der Obersten Heeresleitung, und sein Stellvertreter Erich Ludendorff legen im Jahr 1916 ein Programm vor, das die Fokussierung der gesamten Wirtschaft auf die Produktion von Munition und Waffen vorsieht, um den Krieg im Sinne des Deutschen Kaiserreichs zu entscheiden. Das „Hindenburg-Programm“ scheitert jedoch, – nicht zuletzt, weil es an Arbeitskräften mangelt und keine ausreichenden Transportmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Anders als zu Beginn des Krieges geglaubt, war dieser zu einer mehrjährigen Materialschlacht geworden, die insgesamt mehr als 17 Millionen Menschen das Leben kostet. 1918 muss das Kaiserreich die Niederlage anerkennen.
Der Erste Weltkrieg:
Ausgewählte Artikel und Materialien zum Thema:
Das Kaiserreich und der Krieg – „Der erste totale Krieg“ (DIE ZEIT Nr. 35/1998) Im August 1914 rief Kaiser Wilhelm II. den abziehenden Truppen zu: „Ehe noch die Blätter fallen, seid Ihr wieder zu Hause.“ Stattdessen folgte ein vierjähriger Weltkrieg, dessen Zentrum in Europa lag. Woran das deutsche Kaiserreich zugrunde ging – und was daraus folgte.
Chronologie – Der Erste Weltkrieg 1914–1918 (arte.tv) Von der Ermordung des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand bis zur Unterzeichnung des Waffenstillstands – der Erste Weltkrieg im Überblick.
Archiv zeigt Fotos aus Schützengräben mit 3D-Effekt (ZEIT ONLINE/AFP-TV) Hundert Jahre nach Beginn des Ersten Weltkrieges zeigt das Europeana-Online-Archiv Fotografien, Tagebücher und Dokumente von Soldaten und ihren Angehörigen.
Historische Bildpostkartensammlung Prof. Dr. S. Giesbrecht (Universität Osnabrück) Die Postkartensammlung Prof. Dr. S. Giesbrechts enthält über Eintausend Exemplare aus dem Ersten Weltkrieg, die hier betrachtet werden können. Die Zeitzeugendokumente erlauben eindrucksvolle Einblicke in die Alltäglichkeit deutscher Kriegspropaganda zu Zeiten von Wilhelm I.
Theodor Eschenburg – Zeugen des Jahrhunderts (ZDF) Theodor Eschenburg erlebte den Kriegsausbruch 1914 als zehnjähriger Junge, später wurde er Politikprofessor in der Bundesrepublik. Sein Vater war Kapitän der Marine im Ersten Weltkrieg. Aus der Doppelperspektive eines Zeitzeugen und eines Politikwissenschaftlers schildert Eschenburg die politische Situation vor dem Krieg und die Rolle des Kaisers, seine Erinnerungen an den Kriegsausbruch und spricht über die militärische Führung und das Kriegsende.
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„14 – Tagebücher des Ersten Weltrkriegs“: In acht Episoden erzählt die dokumentarische Drama-Serie vom größten und verheerendsten Krieg, den die Menschheit bis dahin erlebt hatte — und zwar aus Sicht derer, die ihn unmittelbar am eigenen Leib zu spüren bekamen. Teil 2/4 – Teil 3/4 – Teil 4/4
Exzess auf Zelluloid (DIE ZEIT, 32/2004) Josef Goebbels gilt als Meister der moderner Kriegspropaganda. Doch bereits im Ersten Weltkrieg kämpften Propagandisten mit Bildern und Filmen um die Unterstützung der Bevölkerung für den Krieg.
Der Erste Weltkrieg – Ursachen und Wirkung (MDR, LexiTV, 8.1.2010) Mehr als 17 Millionen Tote gehören zur schrecklichen Bilanz des Ersten Weltkrieges, der in der Militärgeschichte als erster „industrieller“ Massenkrieg gilt.
„Wann wird das Morden ein Ende nehmen?“ (Landeszentrale für politische Bildung, Thüringen) Soldaten schrieben von der Front in die Heimat. Was sie in den Briefen über das Töten, den Alltag in den besetzte Gebieten, ihre Kameraden und Festivitäten berichteten und wie sie an die Familien in der Heimat dachten, haben Thüringer Historiker analysiert.
Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg (Deutsches Historisches Museum, LeMO) Der Erste Weltkrieg war eine Materialschlacht – auch in der Propaganda. Auf Plakaten, Geschirr oder Alltagsgegenständen spielte sie bei der Mobilisierung der Bevölkerung eine entscheidende Rolle. Alle Kriegsparteien setzten erstmals moderne Medien wie Film und Fotografie gezielt ein, um Menschen – Freund und Feind gleichermaßen – zu beeinflussen.
Die Schlacht bei Tannenberg – Erst Dampfwalze … (DIE ZEIT Nr. 35/1994) Die Schlacht bei Tannenberg im August 1914 belegt eine alte Weisheit: Ein falsch verstandener Sieg verleitet die Völker zum Übermut und zum Irrtum und trägt in sich schon den Keim künftiger Niederlagen.
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Der Untergang des alten Europa (Dokumentarfilm, Arte, YouTube) Der Film beschreibt die Katastrophe des Ersten Weltkrieges aus einem gesamteuropäischen Blickwinkel. Er zeigt, dass die Stimmungslage und die ungelösten Spannungen vor 1914 in Europa längst auf Krieg deuteten. Das Attentat von Sarajewo war nicht mehr als ein willkommener Anlass für die Auslösung.
Erster Weltkrieg – Sieg oder Untergang (DIE ZEIT Nr. 34/2006) Dass der Erste Weltkrieg die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts war, die den Keim für weitere, noch größere Katastrophen in sich barg, wird immer deutlicher. Der britische Historiker David Stevenson hat eine große Geschichte des Ersten Weltkrieges geschrieben, die nationale Perspektiven überwindet.
Thomas Mann – Krieg veredelt den Menschen (DIE ZEIT Nr. 10/2010) Alles nur ein Spiel mit Worten? Unter den Großdichtern, die vom Schreibtisch aus zu den Waffen riefen, gehörte auch der für seine Empfindsamkeit gerühmte Thomas Mann.
Wissenstest: Der Erste Weltkrieg (Geo Epoche Nr. 14/04) Wie genau kennen Sie die Fakten des Ersten Weltkriegs? Wissenstest mit 15 Fragen.
Menschen im Ersten Weltkrieg
Franz Ferdinand (DIE ZEIT Nº 11/2014)
Kein Hoffnungsträger wurde 1914 in Sarajevo ermordet, sondern ein autokratischer Falke. Ein Gespräch mit der Franz-Ferdinand-Biografin Alma Hannig über die Legenden rund um einen schwierigen Charakter.
Wilhelm II. (DIE ZEIT Nº 08/2014)
1914 steht der Monarch längst nicht mehr im Zentrum der Macht. Doch dem Volk gegenüber muss der Nimbus gewahrt werden.
Thea Sternheim (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Ihr Tagebuch ist eine große Chronik des 20. Jahrhunderts. Die ersten Kriegsmonate schildert sie darin hellsichtig und illusionslos.
Fritz Haber und Clara Immerwahr (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Gas sei eine humane Waffe, behauptet der Chemiker, und entwickelt Verfahren, um es an der Front einzusetzen. Seine Frau protestiert vergeblich dagegen.
Anita Augspurg (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Die Feministin kämpft für eine europäische Friedenspolitik. Ihre Versammlungen tarnt sie als Teestündchen.
Thomas und Heinrich Mann (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Der Krieg entzweit die Brüder. Thomas sieht einen kulturellen Aufbruch, bei Heinrich ist „nichts als Trauer“ zu spüren.
Elsbeth Schragmüller (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Als einzige Frau leitet sie im Krieg eine Abteilung des deutschen Nachrichtendienstes. Ihre bekannteste Agentin ist Mata Hari.
Max Weber (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Zeit der Bewährung! Der Kriegsbeginn verspricht dem Heidelberger Soziologen eine willkommene Abwechslung vom Professorenleben.
Franc Marc (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Wie viele Künstler und Intellektuelle verspricht er sich vom Fronterlebnis „Reinigung“ und Erneuerung. Zu spät erkennt er seinen Irrtum.
Erich Mühsam (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Der Pazifist erkennt sich selbst nicht wieder: Für einen kurzen Augenblick verfällt auch er im August 1914 dem nationalen Taumel.
Friedrich Ebert (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Unter seinem Vorsitz stimmt die SPD 1914 geschlossen für die Kriegskredite. Auf lange Sicht wird sich die Partei darüber spalten.
Martin Buber (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Bis 1916 feiert der jüdische Religionsphilosoph den Krieg. Dann denkt er um – und datiert die Wende vor: Ins Jahr 1914.
Rosa Luxemburg (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Als Reaktion auf die Haltung der SPD gründet sie im August 1914 eine Anti-Kriegs-Gruppe. Und sie bleibt ihrem Pazifismus bis zum Ende treu.
Therese von Bayern (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Auch in politischen Fragen hat die Naturkundlerin einen scharfen Blick: Anders als ihre fürstlichen Verwandten kann sie Uniformen und Hurra-Gebrüll nichts abgewinnen.
Harry Graf Kessler (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Er liebt die russische Musik und die französische Literatur. Doch als der Krieg beginnt, eilt auch der Kosmopolit Kessler bereitwillig an die Front.
Theobald von Bethmann Hollweg (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Als „Flaumacher“ und „Zauderer“ wird er verspottet. Doch gerade durch seine Verzögerungstaktik fördert er im Juli 1914 die Eskalation der Krise.
Paul von Lettow-Vorbeck (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Sein sinnloser Kampf in Deutsch-Ostafrika wird zum mörderischen Egotrip. Trotzdem ehrt ihn die Bundeswehr noch heute als Kriegshelden.
Wilhelm Muehlon (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Er arbeitet im Herzen der Rüstungsindustrie und wird zu einem der schärfsten Kritiker der deutschen Politik.
Bruno Doehring (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Der Berliner Domprediger ruft den „heiligen Krieg“ aus und erklärt die Deutschen zum Erlöservolk.
Albert Ballin (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Bis zuletzt hofft der Hamburger Reedereidirektor, zwischen London und Berlin vermitteln zu können. Sein Freund, der Bankier Max Warburg, unterstützt ihn dabei nach Kräften.
Graf Zeppelin (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Bombenangriffe auf London – davon träumt er, als der Krieg beginnt. Doch viele seiner Luftkriegsfantasien sind der Reichsleitung zu radikal.
Fritz Niebergall (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Von einem, der auszog, das Kämpfen zu lernen: Die Geschichte eines jungen Rekruten aus Heidelberg.
Albert Einstein (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Voller „Mitleid und Abscheu“ betrachtet er den Krieg. Die meiste Zeit aber ist er mit anderen Dingen beschäftigt: Mit seiner Geliebten – und der Physik.
Helmuth von Moltke (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Am liebsten hätte er Frankreich, Russland und Großbritannien schon 1912 angegriffen. Doch als es 1914 ernst wird, versagen ihm die Nerven.
Überblick: Mit der Gründung des Deutschen Kaiserreichs war am 18. Januar 1871 der erste deutsche Nationalstaat entstanden, im Spiegelsaal von Versailles wurde der preußische König Wilhelm I. zum Deutschen Kaiser ernannt. Das Kaiserreich war eine konstitutionelle Monarchie: Kaiser Wilhelm I. setzte den ersten Reichskanzler ein, Otto von Bismarck, der wiederum der Regierung vorstand. Weiter„Das Deutsche Kaiserreich 1871 – 1918“
Überblick: Sie schaffen Arbeitsplätze, stellen innovative Produkte her und sorgen für Wachstum und Wohlstand: erfolgreiche Unternehmer. Der Ökonom Joseph Schumpeter bezeichnete sie einst als die „schöpferischen Zerstörer“ der Wirtschaft. Denn: Unternehmer stehen im gegenseitigen Wettbewerb. Nur wer sich im Kampf um niedrige Preise und gute Qualität mit seinen Produkten gegen die Konkurrenz behauptet, kann überleben. Wer dauerhaft Verluste macht, verschwindet vom Markt – das ist die zerstörerische Seite, die neuen Produkte und Technologien die schöpferische. Weiter„Unternehmen & Gründer“
Überblick: Die Frühe Neuzeit ist die Epoche zwischen dem Mittelalter und der Moderne. Die genauen Anfangs- und Endpunkte der Frühen Neuzeit sind, wie bei vielen Geschichtsepochen, umstritten. Historiker stimmen jedoch darin überein, dass einige entscheidende Ereignisse den Beginn der Frühen Neuzeit markieren: Die Kolonialisierung Amerikas begann, wodurch die Kolonialmächte England, Spanien, Frankreich und die Niederlande ihr Herrschaftsgebiet vergrößern und wirtschaftlichen Reichtum erlangen konnten. Waren, Ideen und Menschen gelangten aus der sogenannten Neuen Welt in die Alte Welt, das heutige Europa. Die Erfindung des Buchdrucks, wodurch Wissen und Informationen erstmals massenhaft reproduziert und verbreitet werden konnte. Die Reformation, wodurch aus dem Christentum mehrere Glaubensrichtungen hervorgingen. Luthers Reformationsschrift An den christlichen Adel deutscher Nation von des christlichen Standes Besserung enthält die wichtigsten Grundsätze der Reformationsbewegung.
Die Frühe Neuzeit umfasst die Jahrhunderte vom Ende des Mittelalters bis zur Französischen Revolution. Historiker haben diesen Zeitraum in mehrere Unterepochen gegliedert, die teilweise miteinander konkurrieren oder sich überschneiden. Unter anderem fallen in die 300 Jahre zwischen 1500 und 1800 die Renaissance und das Barock. Außerdem war die Frühe Neuzeit die Hochphase des Absolutismus – zunächst des höfischen und später des aufgeklärten Absolutismus. Weiter„Frühe Neuzeit“
Überblick: Sie sollen möglichst großen Wohlstand schaffen, Menschen in Arbeit bringen und mit genügend Lebensmitteln versorgen. Im Laufe der Jahrhunderte haben die Menschen unterschiedliche Wirtschaftssysteme entwickelt und erprobt. Alle haben das gleiche Ziel – doch sie unterscheiden sich fundamental. In marktwirtschaftlichen Systemen gehören Unternehmen, Fabriken und Maschinen Privateigentümern. Wie teuer die produzierten Waren sind, regelt der Markt, also Angebot und Nachfrage. Weiter„Wirtschaftssysteme“
Überblick: Das Mittelalter liegt zwischen den Epochen der Antike und der Neuzeit. Wann das Mittelalter aber beginnt und endet, darüber sind Historiker unterschiedlicher Ansicht. Denn im Osten gab es das Byzantinische Reich, in dem bis ins 15. Jahrhundert antike Traditionen weiter existierten. Im Norden aber hatten sich die Germanen bereits im 7. Jahrhundert vom antiken Rom losgesagt. Wir können die Epoche daher nur ungefähr zwischen dem 6. und 15. Jahrhundert verorten.
Im Mittelalter spielte der griechisch-römisch geprägte Mittelmeerraum keine so dominante Rolle mehr wie in der Antike. Stattdessen entstanden auf dem Gebiet des heutigen Europas viele große und kleine christlich geprägte Feudalstaaten, deren Gesellschaft nach Ständen geordnet war: der Klerus, der Adel, die Bürger (Kaufleute und Handwerker) und Bauern. Die Bauern waren meist Unfreie. Von adeligen Lehnsherren erhielten sie Land zur Bewirtschaftung, für das sie Abgaben entrichten mussten. Der Lehnsherr selbst hatte wiederum sein Land von einem höher gestellten Adeligen erhalten, für den er im Gegenzug Kriegsdienst leisten musste. Er konnte entweder selbst als Ritter in den Krieg ziehen oder Krieger ausbilden lassen und in das Heer des übergeordneten Fürsten entsenden.
Die Epoche lässt sich in Früh-, Hoch- und Spätmittelalter unterteilen – vor allem im Hoch- und Spätmittelalter wurden wichtige Erfindungen gemacht, beispielsweise der Buchdruck. Aufgrund der Landflucht wuchsen die Städte, Bürger, Kaufleute und Handwerker lebten vermehrt in Städten. Neben wissenschaftlichen Entwicklungen und den damit verbundenen Erfindungen war das Mittelalter vor allem von Kriegen geprägt. Die Kriegsherren wollten ihre politische Macht wahren oder ausweiten, das Christentum verbreiten, Reichtum und Territorien erobern, familiäre Streitigkeiten klären oder schlicht die Streitkräfte beschäftigen und ernähren. Denn in Friedenszeiten hatten Ritter und Söldner kein Einkommen und zogen häufig plündernd und brandschatzend durch das heutige Europa.
Doch die Welt des Mittelalters bestand nicht nur aus den Staaten des heutigen Europas. Die Länder Afrikas waren wichtige Handelspartner und verhalfen den Kaufleuten und Handelsstädten zu Wohlstand und Macht. Genua, Venedig, Marseille und die Hansestädte, wuchsen daher im Mittelalter zu großen und bedeutenden Städten heran. Im Mittelalter zogen außerdem die Kreuzritter aus, um die christliche Religion zu verbreiten. Als ihr Gegenspieler trat im Mittelalter das muslimische Osmanische Reich auf den Plan und stieg zu einem mächtigen Gegner auf. Mit dem Sieg über das Byzantinische Reich im Jahr 1453 erlangte das Osmanische Reich einen zentralen Machtzuwachs.
Einführung in die Geschichte des Mittelalters (Universität Bonn, Prof. Dr. Ingrid Heidrich) Das Mittelalter erstreckte sich über viele Jahrhunderte. Um einen Überblick über Ereignisse, Personen und soziale, politische und ökonomische Veränderungen zu bekommen, empfiehlt sich die Einführung der Bonner Historikerin. Sie beginnt im 4. und endet im 15. Jahrhundert. Ein eigenes Kapitel beschreibt die Kreuzzüge und es gibt mehrere Kapitel zu den gesellschaftlichen Strukturen, die starken Veränderungen unterlagen.
Zwischen Himmel und Hölle (ZEIT Geschichte Nr. 01/2010) Das Mittelalter war eine Zeit voller Widersprüche: Der Historiker Johannes Fried über die Zumutungen des Alltags, den Aufstieg der Städte und die Geburt der Wissenschaft aus dem Geist der Apokalypse.
Mittelalterquiz (Universität Tübingen) Hier können Schüler prüfen, wie viel sie über das Mittelalter wissen. Ist eine Frage richtig beantwortet, flattert die Fahne über der Burg, war die Antwort falsch, fällt die Fahne in den Burggraben – und es geht weiter.
Studium Generale: Einführung in die Geschichte (Zeit Online) Hier können Schüler, Erwachsene und Studenten ihr Grundlagenwissen im Fach Geschichte auf die Probe stellen. Die korrekten Antworten finden sich am Ende des Quiz.
Staat und Gesellschaftliche Ordnung
Freiheit fällt nicht vom Himmel (DIE ZEIT Nr. 47/2003) Bereits im Mittelalter begann der Wandel von einer feudalen Gesellschaft zur bürgerlichen Gesellschaft, meint der Historiker Peter Blickle.
Mentalitätsgeschichte (Universität Augsburg) Das Verhalten der Menschen im Mittelalter ist für uns im Rückblick oft fremd und unverständlich. So war auch im Mittelalter eine schlanke Frau ein Schönheitsideal – aber aus religiösen Gründen. Das uns das eigenartig erscheint, liegt daran, dass die Menschen des Mittelalters eine andere Mentatlität hatten als wir heute. Was der Begriff Mentalität bedeutet und das wir andere Mentalitäten verstehen lernen müssen, wenn wir über vergangene Zeiten sprechen, erklärt der Historiker Knut Görich in diesem Video.
Philosophie des Mittelalters (BR alpha) Im Mittelalter ging es drunter und drüber: Kreuzzüge, Hungersnöte, Verfolgungen… Wie wirkte sich all das auf die Philosophie aus? Darüber diskutieren Harald Lesch und Wilhelm Vossenkuhl in dieser Folge der Sendung Denker des Abendlandes. Ein spannender Rückblick!
Thüringen um 1200 (Landeszentrale für politische Bildung, Thüringen) Im Mittelalter war das Gebiet des heutigen Deutschlands in viele Fürstentümer geteilt. Ein großes und reiches Land war Thüringen. In dieser Publikation geht die Autorin der Frage nach, wie die Menschen im 12. Jahrhundert dachten: Wie sahen sie ihre Welt und sich selbst? Welchen Einfluss hatten die Kirche und Frömmigkeit auf ihr Weltbild? Wie prägten Kriege ihr Leben?
Von der Lebenswirklichkeit im Mittelalter (DIE ZEIT Nr. 29/1986) Auf welchen Musikinstrumenten hat Walther von der Vogelweide gespielt? Wie sah der Schulunterricht von Kriemhild und Isolde aus und wie der Alltag von Parzival? Die neuere Forschung bringt es ans Licht.
Von Klerikern, Kriegern und Knechten – Gesellschaft im Mittelalter (ZDF.de) Beten, kämpfen, arbeiten – diese drei Prinzipien sind charakteristisch für die gesellschaftliche Struktur des Mittelalters. Durch das Prinzip der Grundherrschaft und das Lehenswesen verband die Menschen des Mittelalters ein Netz persönlicher Abhängigkeiten. Ein Film über die gesellschaftlichen Gruppen des Mittelalters.
Alltagsleben und Kultur
Unser täglich Brot gib uns heute – Landwirtschaftliche Revolution im Mittelalter (ZDF.de) Früher wie heute ist die Landwirtschaft der Nahrungsmittelproduzent unserer Gesellschaft. Während des Hochmittelalters wurden in Europa neue Anbaumethoden und zahlreiche Innovationen im Bereich der Ackergeräte entwickelt. Diese waren eine der Voraussetzungen für die rapide Entwicklung des Städtewesens im Hochmittelalter.
Burg-Leben: Hauen und Rechnen (DIE ZEIT Nr. 27/2010) Eine große Doppelausstellung in Nürnberg und Berlin zeigt, wie das Burg-Leben im Mittelalter war.
Ernährung im Mittelalter: Die Kirche als Koch (DIE ZEIT Nr. 21/2010) Verbot macht erfinderisch. Im Mittelalter war ein Drittel des Jahres strenge Fastenzeit. Historische Rezepte zeugen davon, wie man die strengen Regeln zu umgehen wusste.
http://www.youtube.com/watch?v=Y3iGl6RvAgY&feature=related Bäuerliches Leben im Mittelalter (rbb, YouTube) Im Mittelalter gab es keine Industrie, die meisten Menschen lebten in Dörfern und Natur und Jahreszeiten bestimmten das Leben. In diesem zweiteiligen Film wird das bäuerliche Leben des Mittelalters beschrieben.
Die Magie des Wallfahrtortes und der Zwang zur Verewigung (edoc, Humboldt Universität) Schon im Mittelalter gab es Graffiti. Urheber der Wandbilder waren allerdings Adelige und Bürgerliche, die sie auf ihren Pilgerreisen hinterließen. Warum sie die kunstvollen Bilder zurückließen und was diese uns erzählen, erläutert Detlev Kraack.
Die neuen Dinge: Erfindungen im Mittelalter (ZEIT Geschichte Nr. 1/2010) Steigbügel, Kompass, Brille, Uhr und Nockenwelle – Fünf technische Neuerungen, die das Mittelalter geprägt haben und uns bis heute den Alltag erleichtern.
Kirche und Kreuzzüge
Kreuzzüge – Jerusalem wird fallen! (DIE ZEIT Nr. 29/1999) Zwischen Mordrausch und frommer Ekstase: Am 15. Juli 1099 erobern die Kreuzritter unter Führung des Gottfried von Bouillon die allerheiligste der Städte.
Papst- und Kirchengeschichte (Universität Augsburg) Die Historikerin Claudia Zey erklärt in diesem Video, warum das Papsttum im Mittelalter so einen großen Einfluss hatte. Das besondere an der Papstgeschichte ist: Sie endet nicht an nationalen Grenzen, da der Papst im Mittelalter über Staatsgrenzen hinweg Macht ausübte.
Benedikt von Nursia gab es nicht (DIE ZEIT Nr. 16/2010) Der „Vater des Abendlandes“ ist nur eine Kunstfigur des Mittelalters. Das behauptet der Frankfurter Historiker Johannes Fried.
Thomas von Aquin – Die Zeit gehört Gott (DIE ZEIT Nr. 41/1993) Thomas von Aquin entwickelte die Lehre vom gerechten Preis. Er beeinflusst die katholische Soziallehre bis heute.
Vorstoß der deutschen Hanse (ZDF Terra X, 1.1.2010) Als sich norddeutsche Kaufleute im frühen Mittelalter zusammenschlossen, schufen sie eines der erfolgreichsten Wirtschaftsbündnisse: die Hanse. Ihr Ziel war gewinnbringender Fernhandel.
Das Netzwerk der Hanse (Europäische Geschichte Online) Die Autorin dieses Textes definiert die Hanse als ein Netzwerk. Sie beschreibt, wie die Organisation der Hanse die verschiedenen Regionen Europas vernetzte und worauf das Handelsnetzwerk basierte.
Eine neue Welt – Jakob Fugger (DIE ZEIT Nr. 47/2009) Man muss die neueste Technik, man muss die Erfindungen der Zeit nutzen. Der große Fugger hat gezeigt, wie man das macht. Der Fugger-Clan kontrollierte zeitweise an die zehn Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Sie waren weit und breit die größten Grundbesitzer, wichtigsten Bankiers, vernetztesten Händler, einflussreichsten Bergbauer.
Es begann in Italien (DIE ZEIT, 35/2011) Staatsanleigen sind Wertpapiere, mit denen sich Staaten Geld besorgen. Erfunden wurden Sie im Mittelalter. Von den Italiener.
Ritter
http://www.youtube.com/watch?v=C93bRpPk8Tg Europa im Mittelalter – von Rittern und Turnieren (terraX, YouTube) In der Regel erbte der älteste Sohn eines Grundherrn Haus und Land. Die anderen Söhne gingen ins Kloster – oder wurden Ritter. In diesem Film erfahren Schüler mehr über eine gesellschaftliche Gruppe: Sie waren Elitekämpfer, Söldner, Turnierreiter und prägten den Begriff der Ritterlichkeit. Schüler erfahren auch, wie eine Ritterburg entstand.
Das Fechtbuch (Universität Stuttgart) Wie lernte ein Ritter das Fechten mit Schwert und Nahkampfwaffen? Durch Übungen und aus dem sogenannten Fechtbuch. Die Kunsthistorikerin Heidemarie Bodemer hat für ihre Doktorarbeit verschiedene Fechtbücher untersucht. Für Schüler sind besonders die einführenden Kapitel lesenswert. In ihnen beschreibt die Autorin, welche mittelalterlichen Waffen es gab, wie Ritter mit ihnen umgehen sollten und welche Regeln für die Kämpfe galten.
http://www.youtube.com/watch?v=QlER3t0UFAE&feature=related Das Ende der eisernen Männer (BR, YouTube) Im Spätmittelalter verändert sich die Welt rasant: Ein Drittel der Bevölkerung stirbt im 14. Jahrhundert an der Pest, ein Viertel aller Siedlungen verschwindet. Außerdem entwickeln Handwerker neue Waffen und Kampftaktiken ändern sich. Was hat das alles mit den Rittern zu tun? Warum bedeuten diese Entwicklungen „das Ende der eisernen Männer“? Dieser Film gibt Antworten.
Entdecker und Forschungsreisende
Kolumbus – Auf hoher See mit Gott (DIE ZEIT Nr. 26/2006) Was Admiral Christoph Kolumbus in sein Bordbuch schrieb, als er nach Amerika segelte.
Überblick: Das 18. und 19. Jahrhundert waren das Zeitalter der Revolutionen. In Amerika und in europäischen Staaten lehnten sich die Menschen gegen ihre Herrscher auf. Auf dieser Themenseite finden Schüler Texte, Quellen und Filme zu den drei wichtigsten, großen Revolutionsbewegungen.
Die Amerikanische Revolution begann am 16. Dezember 1773 in Nordamerika, das damals zur Kolonialmacht Großbritannien gehörte. Die Bürger der Stadt Boston waren wütend darüber, dass sie Steuern an die britische Krone zahlen mussten und trotzdem nicht im britischen Parlament vertreten waren. Sie hielten ein britisches Handelsschiff im Hafen fest und kippten dessen Ladung ins Wasser. Da es sich bei der Ladung um kistenweise Tee der East India Trading Company handelte, heißt das Ereignis Boston Tea Party. Was 1773 im Boston begann, führte am 4. Juli 1776 schließlich zur amerikanischen Unabhängigkeitserklärung. Die Amerikaner schrieben darin fest, dass jedem Menschen die gleichen Rechte zustehen. Sie beschlossen auch die Trennung von Staat und Kirche und bestimmten, wann das Volk eine bestehende Regierungsform durch eine neue ersetzen darf.
Die Französische Revolution begann im Jahr 1789. Die Vertreter der Bauern wollten die Macht der Grundherren beseitigen, die bürgerlichen Politiker wollten die absolutistische Monarchie abschaffen. Sie schlossen sich mit einigen Geistlichen zur Nationalversammlung zusammen und erklärten diese zur gültigen Volksvertretung. Am 26. August 1789 verabschiedete die Nationalversammlung die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte. In 17 Artikeln schrieben die Abgeordneten Religions-, Meinungs- und Pressefreiheit fest sowie Volkssouveränität und Gewaltenteilung. Ihr Ende fand die französische Revolution jedoch erst im Jahr 1799. Bis dahin zogen sich die Konflikte zwischen Bürgertum und Arbeitern auf der einen Seite und Adel und Restaurationsbewegung auf der anderen Seite hin.
Im Jahr 1848 lehnten sich Menschen in mehreren europäischen Ländern gegen die Herrschaftsverhältnisse auf. In Frankreich und Italien, in den deutschsprachigen Ländern und in der Habsburgermonarchie gingen die Menschen auf die Barrikaden. In Deutschland scheiterte die Revolution. Den Abgeordneten in der Frankfurter Paulskirche gelang es nicht, eine Verfassung zu verabschieden, denn die Könige und Fürsten wollten ihr nicht zustimmen.
Alle drei Revolutionsbewegungen waren von den Ideen der Aufklärung beeinflusst. Philosophen und Staatstheoretiker entwickelten und vertraten diese Ideen: Immanuel Kant und Johann Gottfried Herder kamen aus dem deutschen Sprachraum, Jean-Jacques Rousseau, Charles-Louis de Montesquieu und Alexis de Tocqueville aus Frankreich und John Locke, Thomas Hobbes und Thomas Jefferson aus dem englischen Sprachraum.
Ausgewählte Artikel und Materialien zum Thema:
Die Aufklärung in Europa
Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? (Universität Potsdam) Was ist Aufklärung?, fragte 1783 der Pfarrer Johann Friedrich Zöllner. Immanuel Kant hat ihm diese Frage 1784 in der Berlinischen Monatsschrift beantwortet und auch Schüler erfahren aus diesem Artikel, was die Aufklärer wollten.
Der Weg zur Aufklärung (BR alpha) Auf dem Weg zur Aufklärung gab es drei wichtige Männer: Michel Eyquem de Montaigne, Blaise Pascal und Voltaire. Harald Lesch und Wilhelm Vossenkuhl stellen diese spannenden Persönlichkeiten in einer Folge der Sendung Denker des Abendlandes vor.
Chronik der Aufklärung (ZEIT Geschichte Nr. 2/2010) Die wichtigen Etappen der Aufklärungsepoche im Überblick
Wir Europäer – das 18. Jahrhundert (Dokumentarfilm arte) Europa erkämpft die Freiheit – Im 18. Jahrhundert fechten die Europäer im Namen der Freiheit heftige Kämpfe aus. Es geht sowohl um die Freiheit des Einzelnen, als auch um die des Volkes. Eine Dokumentation in mehreren Teilen.
Das Ende der Aufklärung? Rein ins Handgemenge! (ZEIT Geschichte Nr. 2/2010) Sind die Ideen der Aufklärung Geschichte? Nicht, solange wir uns über sie streiten. Ein Disput zwischen dem Philosophen Rüdiger Safranski und dem Publizisten Mathias Greffrath.
Zur Geschichte der Menschenrechte (Deutsches Historisches Museum) Thomas Hobbes legte mit seiner Idee vom Naturzustand des Menschen die Grundlage für die Menschenrechte. Was hat Hobbes damit gemeint? Und wie wurde aus seiner Idee die Grundlage der Revolutionen? Der Rechtswissenschaftler Uwe Wesel erklärt es.
Johann Gottfried Herder – Prediger der Humanität (Landeszentrale für politische Bildung Thüringen) Herder war nicht nur der Vordenker des „Sturm und Drang“. Der Kulturphilosoph und Theologe schrieb über den Zusammenhang von Sprache und Bildung und bereitete mit seinen humanistischen Schriften den Weg der Aufklärung in Deutschland.
Amerikanische Revolution und Unabhängigkeit
Die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika (Deutsches Historisches Museum) Der Historiker Willi Paul Adams erläutert in diesem mehrteiligen Text warum es zur Unabhängigkeitserklärung kam und zeigt auf, dass die Ideen der Aufklärung darin zu finden sind. Außerdem finden Schüler eine Übersetzung des Originals.
Amerikanische Unabhängigkeitserklärung – Die Welt neu beginnen (DIE ZEIT Nr. 24/2009) Mit den Werken „Common Sense“ und „Die Rechte des Menschen“ schrieb Thomas Paine Weltgeschichte – vor 200 Jahren starb der radikale Denker der Freiheit in New York. Die Unabhängigkeitserklärung der USA wäre ohne Paine nicht denkbar.
http://www.youtube.com/watch?v=S96PcdMaid4&feature=related Die amerikanische Revolution (History Channel, YouTube) In einer dreiteiligen Dokumentation erzählt der History Channel die Geschichte der Amerikanischen Revolution. Nachgestellte Szenen und Erklärungen von Historikern fügen sich zur Geschichte der Unabhängigkeit: Von der Kolonialpolitik der Briten und die Boston Tea Party, über die Protagonisten der Revolution, den Unabhängigkeitskrieg und die -erklärung bis hin zum Sieg der amerikanischen Soldaten.
Der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg (Informationen zur politischen Bildung, Heft 297) Eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Fakten zur Unabhängigkeitserklärung.
The Papers of George Washington George Washington war Mitverfasser der Unabhängigkeitserklärung, der erste Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika und Oberbefehlshaber der Kontinentalarmee im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. The Papers of George Washington sammelt und digitalisiert Briefe von und an Washington und Texte des Mitbegründers der ersten modernen Demokratie.
Französische Revolution
Montesquieu war neben Rousseau und Tocqueville der gedankliche Vater der französischen Aufklärung und der Revolution. Er veröffentliche mit Der Geist der Gesetze eine revolutionäre Schrift, die eine neue Staatstheorie beinhaltete. Auszüge aus der übersetzten Fassung findet ihr hier.
Die Französische Revolution – Alles war so möglich! (Die ZEIT Nr. 29/2002) Paris, Dienstag, der 14. Juli 1789. Ein angenehmer Tag, 22 Grad, Sonne, Wolken, frischer Wind aus Westen. An der Bastille, einer maroden Festung am Rand der Innenstadt, kommt es zu einem Aufruhr: Schüsse fallen, Blut fließt. Was daraus wurde, das wissen wir heute: Es war der Geburtstag des modernen Europa.
Französische Revolution – „Zu den Waffen!“ (DIE ZEIT Nr. 32/2008) Die Französische Revolution von 1789 gilt als die Revolution schlechthin. Solche politischen Umstürze kommen nie aus heiterem Himmel. Und sie geschehen mit dem Anspruch, eine neue, gerechtere Ordnung zu schaffen.
Französische Revolution: Reform oder Revolution? (ZEIT Geschichte Nr. 2/2010) In Frankreich geriet die Bewegung der Aufklärung nach dem Versailler Ballhausschwur im Juni 1789 zur offenen Erhebung. Derweil hoffte man in Deutschlands Groß- und Kleinstaaten weiter auf gute, aufgeklärte Fürsten wie Friedrich II. und Joseph II. und ihr „verständiges“ Regiment.
Die deutsche Revolution von 1848
Europäisches Revolutionsjahr – Aufstand gegen die Bevormundung (ORF, 21.10.2008) 1848 gilt als das europäische Revolutionsjahr, erstmalig verbinden sich politisch-soziale Bewegungen mit nationalen und nationalistischen Bestrebungen und führen zu Aufständen: Bauernrevolten, bürgerliche Verfassungsbestrebungen, Protestaktionen der Armen und Deklassierten und nationale Emanzipationsversuche – all diese Bewegungen, eng verzahnt, bilden die verschiedenen Ebenen des Revolutionsjahres 1848.
Das Erbe von 1848 – Der Aufstand für Freiheit und Einheit (DIE ZEIT Nr. 5/1998) Dass die Revolution von 1848 in Deutschland gescheitert ist und die Deutschen keine Nation wurden, wird häufig dem deutschen Bürgertum und der Zurückhaltung der Arbeiterklasse angekreidet. Sie hätten versagt, meinen viele. Warum dieses Urteil nicht den historischen Realitäten gerecht wird, erklärt der Historiker Heinrich August Winkler.
1848 – Flugschriften im Netz (Goethe Universität Frankfurt)
Auf dieser Seite finden Schüler Plakate, Flugschriften, Protokolle und Aufrufe aus der Zeit der Revolution in digitalisierter Form. Sie können so erfahren, welche Ideen und Ziele die Revolutionäre äußerten, wie sie sich organisierten und wie die Revolution in Bildern und Karikaturen dargestellt wurde.
Artikel aus der Neuen Rheinischen Zeitung (Projekt Gutenberg) Karl Marx und Friedrich Engels hofften darauf, dass die Revolution von 1848 eine Revolution der Arbeiter werden würde. Sie sollten sich gegen Feudalismus und die reaktionäre preußische Regierung auflehnen. Die beiden gründeten eine eigene Zeitung, die Neue Rheinische Zeitung und nahmen darin aus kommunistischer Perspektive Stellung zum tagespolitischem Geschehen. Schüler können Karl Marx und Friedrich Engels Artikel von 1848 und 1849 hier nachlesen.
1848 – Die Revolution ist unser aller Erbe (DIE ZEIT Nr. 9/1998) Der Deutsche Bundestag hat gute Gründe, die Ereignisse von 1848 zu feiern, schreibt 1998 der damalige Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Rudolf Scharping.
Revolution von 1848 (Informationen zur politischen Bildung, Heft 265) In der Revolution von 1848 sollte ein national geeinter deutscher Staat mit einer freiheitlichen Verfassung entstehen. Das Unternehmen scheiterte schon nach eineinhalb Jahren, doch die Leitideen der 1848er und vor allem ihr Grundrechtskatalog zählen seitdem zu den bedeutendsten demokratischen Traditionen der Bundesrepublik Deutschland. Eine vielfältige Materialsammlung der Bundeszentrale für politische Bildung.
Deutschland 1848 – Quellensammlung (Österreichische Nationalbibliothek) Nach Städten gegliedert finden Schüler auf dieser Seite digitalisierte Flugblätter, Zeitungsartikel, Aushänge und weitere Dokumente aus den Zeiten der Revolution. Schüler können so nachlesen, was sich in den deutschen Städten ereignete, mit welchen Mitteilungen sich die Revolutionäre an die Stadtbewohner wendeten und wie die Ereignisse in der Frankfurter Paulskirche öffentlich diskutiert wurde.
Sieg oder Tod für die deutsche Republik (DIE ZEIT, 39/2011) Er war Radikaldemokrat, populärer Redner und gilt vielen heute als der badische Che Guevara. Im Porträt erfahren Schüler mehr über den deutschen Revolutionär Friedrich Hecker. Mehr über Heckers Leben im Exil nach der gescheiterten Revolution erfahren Schüler hier.
Die Themenseiten sind an die Lehrpläne der Oberstufe angelehnt und erleichtern Ihnen die themenübergreifende Recherche. Sie geben Ihnen mit einer kurzen Einleitung einen Überblick über das Thema, anschließend können Sie selbst auswählen, in welche Richtung es weitergeht. Wollen Sie zum Thema Deutsche Wiedervereinigung ein Video vom Mauerfall sehen? Oder lieber im interaktiven Zeitstrahl die wichtigsten Ereignisse nachverfolgen? Oder ein Interview mit einem politischen Gefangenen der DDR lesen? Sie entscheiden, was spannend ist! Weiter„Wie finde ich die richtige Themenseite?“
Wer ein richtig gutes Referat oder eine Klausur schreiben will, muss mehr als reine Fakten beisteuern: „Transferwissen“ ist gefragt. Die Lernziele in der Schule fordern von Ihnen stets, verschiedene Perspektiven zu beachten und Themen in einen gesellschaftlichen und historischen Zusammenhang zu stellen. Analysieren statt auswendig lernen, interpretieren statt nacherzählen. Weiter„Was nützt mir ZEIT für die Schule?“