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Weibliche Höhepunkte und männliches Einkommen

Wir erinnern uns an die wissenschaftliche Studie, die herausfand, dass die Frauen reicher Männer mehr Orgasmen hätten?

Wem damals diese Studie ebenfalls bereits sehr merkwürdig, wenn nicht gar unglaubwürdig vorkam, der wird hiermit von Torsten Hothorn und Esther Herberich vom Institut für Statistik der Ludwig-Maximilians-Universität München bestätigt. Wie Telepolis berichtet, hatten die ursprünglichen Studienautoren ihre Daten mit einem fehlerhaften Statistikprogramm ausgewertet.

In Wirklichkeit zeige sich nämlich, dass die Orgasmushäufigkeit der Frauen am stärksten mit ihrem Bildungsniveau, aber auch mit ihrem Gesundheitszustand und dem Alter zusammenhänge. „Jüngere und gesündere Frauen berichteten über häufigere sexuelle Höhepunkte als ältere und wenig gesunde“, zitiert Telepolis die Münchner Statistiker.

Das klingt a) doch sehr viel logischer und sollte b) vielleicht dazu führen, dass man seine Ergebnisse, wenn sie doch etwas zu kurios erscheinen, noch einmal überprüft.

Ob jetzt Minderverdiener sofort wieder die Wochenendarbeit einstellen?

Gefunden von Felix.

 

Machen Pornos impotent?

Vielleicht war’s damals bei der Erfindung des Automobils ja ähnlich. Die einen hielten es für das Transportmittel in die Hölle, die anderen meinten, man werde sich schon dran gewöhnen. Oder bei der Entdeckung der Röntgenstrahlung für die Medizin. Die ersten Warner wurden vielleicht als Miesunken beschimpft, die immer alles bekritteln müssen.

Wie schön wäre es, jetzt kurz ins Jahr 2030 vorspulen zu können. Dann wären jene Kinder-, Jugendlichen- und Erwachsenengenerationen, die erstmals so gut wie unbeschränkten Zugang zu Pornografie hatten, 30, 40, 50 Jahre alt und man könnte wohl mit einiger Sicherheit sagen, wie sich dieser Konsum auf sie ausgewirkt hat.

Derzeit versuchen sich kluge Leute an Vermutungen, die Wissenschaft versucht sich an Studien, und Berater und Therapeuten, die sozusagen „an der Front“ arbeiten, versuchen sich als leise Warner, weil sie tatsächlich Verhaltensänderungen und damit einhergehende Probleme an ihren Klienten beobachten.

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Wie Frauen schneller kommen – und Männer langsamer

Ralf Hirschberger/dpa

Frauen dürfen seit neuestem nicht nur nicht keine Lust haben, sie sollen – wenn die folgende Meldung stimmt – auch möglichst schnell zum Orgasmus kommen. Weil Männer nämlich oft zu schnell kommen. Und weil Sex nach Ansicht gewisser Forscher offensichtlich etwas ist, das man lieber schnell hinter sich bringt. Oder weil irgendwelche Idioten immer noch glauben, sie müssten die Legende vom möglichst gleichzeitigen Höhepunkt als Erfüllung wahrer Liebe nähren?

Diese Meldung hier fügt sich jedenfalls in ein Puzzle ein, an dem leider auch (hiesige) seriöse Medien mitbasteln.

„Im normalen Geschlechtsakt gebe es eine Lücke von zwölf Minuten, sagen Experten. Der Mann erreiche einen Höhepunkt nach zwei Minuten, während eine Frau 14 Minuten dafür bräuchte. Ein Forschungsprojekt bemüht sich nun, ein Medikament zu finden, das den weiblichen Orgasmus beschleunigt. (…) Am Rande einer internationalen Konferenz über Sexualforschung berichtete Dr. T Kamaraj, Organisator der Konferenz, dass Forscher in den USA an einer psychoaktiven Substanz arbeiten würden, die im Gehirn wirken und auf diese Weise Frauen einen schnelleren Höhepunkt ermöglichen würde.“

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Smells like weenie spirit

Was heutzutage zum Thema Sex und Fortpflanzung alles erforscht wird – man kann nur staunen. (Und sich wundern, was alles an Naheliegendem, Dringlichem nicht erforscht wird. Aber dazu später.)

Nun also: Eier und Erektionen. Naheliegend, werden Sie sagen. Mitnichten. Es geht um faulende (Hühner)Eier, die einen Stoff ausströmen, der auch mit der Erektion in Zusammenhang gebracht wird.

Der italienische Forscher Giuseppe Cirino von der Universität Neapel hat herausgefunden, dass Schwefelwasserstoff nicht nur von zu alten Eiern freigesetzt wird, sondern auch von Nervenzellen im Penis, die damit (irgendwie) den Blutzufluss steuern.

Wie er das herausgefunden hat? Nun, mittels Experimenten an nicht mehr an ihren jeweiligen Trägern befestigten Schwellkörpern, oder kurz: am Gewebe von acht Männern, die sich zu einer Geschlechtsumwandlung entschlossen haben.

Nun soll diese Entdeckung – wir raten drei Mal – zur Entwicklung eines neuen Medikaments zur Behebung von Erektionsstörungen führen. Wenn die den Geruch von Schwefelwasserstoff allerdings nicht in den Griff kriegen, können sich die Patienten ihre tolle Erektion jedoch wohl sonstwohin stecken.

Wie Cirino genau auf den Trick mit dem Schwefelwasserstoff gekommen ist? Ich glaube, das will ich gar nicht erst wissen.

 

Nächtliche Klitoris-Erektionen?

Dieses Buch wird demnächst auf meinem Nochzulesen-Stapel ganz oben liegen:

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Die Autorin Mary Roach (zuvor u.a. an etwas unbelebterem Material zugange) hat sich einfach einmal angesehen, was im Bereich Sex schon alles erforscht worden ist.

Wussten Sie zum Beispiel, dass Frauen nächtliche Klitoris-Erektionen haben (können)?

Etwas mehr über teilweise etwas eigenartige Studien erzählt Mary Roach bei Wired.

 

Und schon wieder kein Viagra für Frauen

Was wird nicht überall nach einem Viagra für Frauen gesucht. Was wurde nicht alles schon als „boah, jetzt aber endlich gefunden!“ verkauft. Was hat man nicht schon alles über PT-141 von Palatin Technologies gelesen, einen Nasenspray mit dem Inhaltsstoff Bremelanotid. Irgendwo habe ich sicher noch die Geschichte aus einem seriösen englischsprachigen Magazin liegen, die mir eine Kollegin mit den Worten zugesteckt hat: „Darüber sollten wir doch jetzt echt was machen. Das scheint ja wirklich zu funktionieren!“

Nun, gerade bei angeblichen Durchbrüchen in der Pharmazie/Medizin/Wissenschaft hilft es oft, noch ein wenig abzuwarten, Tee zu trinken und zu beobachten. Denn, siehe da. Oft knallt so ein Durchbruch dann doch voll gegen die Wand.

Forbes berichtet jedenfalls soeben, dass eine bevorstehende Studie zu PT-141 von Palatin zurückgestellt wurde, nachdem die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA schwere Bedenken wegen der Nebenwirkungen angemeldet hatte.

Die klingen jetzt auch wirklich nicht besonders antörnend: erhöhter Blutdruck, Schwindelgefühle, Kotzerei, Kopfschmerzen. Ganz abgesehen davon habe die FDA auch ganz generell die Wirksamkeit des Mittels in Frage gestellt.

Mal schauen, welches Mittel sie als nächstes durchs Dorf treiben. Noch jemand eine Tasse Tee?

 

Einen hoch auf die Spinne!

Ob das die Spinnenphobie von Frauen wirklich bekämpfen könnte? Wie die BBC berichtet, erforschen brasilianische und amerikanische Wissenschaftler derzeit das Gift der brasilianischen Wanderspinne. Zu dessen Wirkungen zählt nämlich auch „vermehrte Urin/Spermaabgabe, Erektion/Priapismus“, wie das Klinikum Rechts der Isar schon längst weiß.

Nicht, dass Priapismus etwas so Erstrebenswertes wäre, aber wie schon Paracelsus so richtig sagte: Allein die Dosis macht das Gift …

 

Dünne geile Weiber

BBC online berichtet von einem neuen Medikament, das in zehn Jahren die zwei wichtigsten Probleme lösen könnte, unter denen Frauen (zu) leiden (glauben): zu viele Kilos und zu wenig Lust. Bislang wird die Substanz an Affen und (ausgerechnet) Spitzmäusen getestet, die daraufhin alles angebaggert haben, was ihnen untergekommen ist – und um ein Drittel weniger gefressen haben. (Hatten vermutlich keine Zeit mehr dafür.)

Wie meint feminist.com so richtig? „Juhu, dünne geile Weiber!“

Wir treffen uns einfach in zehn Jahren wieder hier und schauen, was daraus geworden ist.

 

Danke, Mami!

Woran arme Schwangere nicht so alles denken müssen:

Hormone im Rindfleisch verringern Spermienzahl
Männer, deren Mütter während der Schwangerschaft viel Rindfleisch gegessen haben, tragen ein deutlich erhöhtes Risiko für eine schlechte Qualität ihrer Spermien.

Mehr darüber bei science.orf.at.

 

Alle Spinnenmänner sind Schweine

Gerade bei idw gefunden:

Dass weibliche Wespenspinnen zahlreiche Sexualkontakte haben, können ihre männlichen Artgenossen nicht verhindern. Wohl aber, dass aus diesen Tête-à-têtes mit den Rivalen Kinder hervorgehen: Die Spinnenmänner legen ihrer Partnerin bei der Begattung einfach einen Keuschheitsgürtel an. Die Spitze ihres Genitals bricht nämlich beim Verkehr ab und verstopft die Geschlechtsöffnung der Spinnen-Dame.

Auch schön:

Ob die Tasterspitze abbrach oder nicht, hatte keine signifikante Auswirkung auf die Überlebenschance des Männchens – sehr wohl aber auf die Dauer einer nachfolgenden Paarung mit einem anderen Männchen: Bei blockierter Geschlechtsöffnung war schon nach 8 Sekunden Schluss; ansonsten kopulieren Spinnenmänner doppelt so lang.

So hört sich übrigens Spinnensex an.