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Für alle Clown-Phobiker (oder die, die es noch werden wollen)

Von wegen Verstehenwollen:

Den hier, ähm, das hier

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werde ich definitiv nie verstehen. Ein Clown als Dom? Pardon, ein „Clown-Dom“?

Der sich noch dazu (ich hoffe, Sie sitzen) Ouchy nennt? Ist nicht eigentlich der erste Schritt zu einer erfüllenden SM-Beziehung, dass man seinen Dom ernst nehmen kann? Sollte? Ok, muss? Oder sucht sich der seine Kunden speziell in Coulrophobie-Selbsthilfegruppen?

Ouchy ist sich über seine Marktchancen offensichtlich auch nicht so ganz sicher und hat bereits diversifiziert: Er organisiert auch Meetings und ist ein „erfahrener und respektloser“ DJ.

Auf seiner Homepage (nix für Jugendliche!) gibt’s die untere Hälfte auch zu sehen, die bei mir jedenfalls – mit Verlaub – nicht so wahnsinnig viel Respekt hervorrufen würde …

Gefunden bei der grandiosen Frau Popbitch.

 

Und der Wahnsinn geht weiter

Verzeihung für die Pause, ab sofort gibt es wieder regelmäßiger Stoff.

Hoffentlich nicht immer solchen wie diesen hier:

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Dieses Bild von Stephanie Sinclair stammt aus einer Diashow bei der New York Times (Registrierung vermutlich notwendig). Es zeigt Frauen in einer Grundschule im indonesischen Bandung, die auf ihre … Patientinnen warten.

Mädchen von 9 Monaten aufwärts, deren Mütter den jährlichen Termin nutzen (man könnte bei jedem dieser Wörter kotzen), um sie beschneiden zu lassen.

Der Vorsitzende der veranstaltenden islamischen Foundation sagt, nach den „Vorteilen“ gefragt, die eine Beschneidung für ein Mädchen hat:

“One, it will stabilize her libido,” he said through an interpreter. “Two, it will make a woman look more beautiful in the eyes of her husband. And three, it will balance her psychology.”

Wenn das schon unfassbar klingt, dann darf man sich gar nicht erst vor Augen halten, dass es nicht nur Frauen sind, die diese Prozedur durchführen, sondern auch Frauen (Mütter), die ihre Töchter zu diesem Wahnsinn bringen – einem Wahnsinn, den sie selber als Kinder oder Mädchen ertragen mussten. (Zeitgleich werden übrigens in der Nähe auch kleine Jungen beschnitten. Und wenn man sich das immerhin mit gesundheitlichen Vorteilen wie einer geringeren Ansteckungsgefahr mit HIV schönreden kann, bleibt trotzdem die Frage, ob die wenigstens eine Betäubung bekommen.)

Wir leben im 21. Jahrhundert. Dies ist ein Ritual, von dem die ganze Welt weiß. Und das immer noch – in unterschiedlichen Grausamkeitsstufen – in großen Teilen der Welt durchgeführt wird. Es macht einen jedes Mal fassungslos.

Laura Guarenti, eine WHO-Mitarbeiterin, sagt in dem NYT-Artikel:

“These mothers believe they are doing something good for their children,” Guarenti, a native of Italy, told me. “For our culture that is not easily understandable. To judge them harshly is to isolate them. You cannot make change that way.”

Das mag ja stimmen. Aber manchmal ändern sich die Dinge schneller, sobald man nicht mehr höflich „Bitte“ sagt.

 

Und wenn wir schon beim Strippen sind …

In Sydney gibt es jetzt Fitnesskurse mit Pole-Dancing (diese mehr oder weniger akrobatischen Bewegungen an einer senkrechten Stange, siehe Demi Moore, Britney Spears, Frau Müller von gegenüber).

Allerdings: für Kinder.

Bereits siebenjährige Mädchen können im „Pole Fitness Studio“ Muskelaufbau und Beweglichkeit fördern – schreibt der Daily Telegraph. Und die Besitzerin des Studios ist ganz erbost, dass jetzt alle erbost sind. Schließlich würde sie keine einschlägigen Tanzfiguren lehren, sondern Übungen aus den Bereichen Kampfsport, Gymnastik und … Zirkus.

Also alles ganz harmlos, nicht? So etwas muss man schließlich zwangsläufig an Stangen trainieren, das geht ja gar nicht anders.

Was vermutlich weder die Trainerin noch die im Artikel zitierte Mutter entkräften können, ist die Tatsache, dass diese Stangen heutzutage eindeutig mit Rotlicht und Strip verbunden werden. Und das kriegen die Mädels auch mit, wenn sie sich Musikvideos reinziehen, in denen das aktuelle Rollenvorbild für emanzipierte Frauen, die ihren Kram beisammen haben, also Britney Spears, in Unterwäsche daran herumzutanzen versucht.

Solche Stangen als harmlose Fitnessgeräte zu bezeichnen, ist Augenauswischerei. Genauso gut könnte man Pornos als Liebesfilme titulieren.

Ja, wir haben damals in den frühen Fünfzigern auch Kletterstangen in unserem Turnsaal gehabt. Aber wir sind maximal rauf- und vor allem wieder runtergeklettert. Und haben jedenfalls nicht solche Übungen gemacht, wie Angela Perry sie in dem Telegraph-Artikel vorführt.

Wenn wir uns darüber aufregen, dass unsere Jugend zunehmend verroht, immer früher Sex hat und nur noch halb bekleidet das Haus verlässt (verdammt, klinge ich schon wie Eva Herman?!) – das sind die ersten, unauffälligen, sanften Schritte in diese Richtung.

Es gibt genügend andere Arten, Kinder und Jugendliche zu mehr Bewegung zu animieren. Wer absichtlich ein Gerät mit einem zweifelhaften Ruf dafür auswählt, tut dies wohl nicht in erster Linie zum Wohle seiner Kundinnen.

 

Haarmarkt der Eitelkeiten

Ich weiß, dieser Eintrag verhält sich kontraproduktiv zu meiner Intention (weil er der Guten erst recht Leute auf ihre Homepage treibt), aber es muss sein. Eine anonym bleiben wollende Britin verkauft übers Netz ihre Schamhaare.

Einzeln.

Für 200 US-Dollar pro Stück.

Dafür bekommt man ein 10 mal 10 Pixel großes Werbeblöckchen auf ihrer Homepage.

Und das Schamhaar.

Weil sie Geld für eine permanente Haarentfernung mittels Laser zusammenbekommen will.

Ich kann der Kollegin von Shinyshiny nur lebhaft beipflichten: Manchmal wünscht man sich, man hätte so einen Schwachsinn einfach nur erfunden.

 

Hängt sie höher!

Eigentlich wollen Sie nicht wissen, was das ist. Na gut, ich sag’s Ihnen trotzdem. Ein (würgt kurz) „interner Büstenhalter“. Den entwickelt gerade ein ehemaliger israelischer Luftwaffen-Kapitän mit einem Mikrochirurgen, der das Ding derzeit an Schweinen testet. (Deren Kampf gegen Hängebrüste ist ja ein ebenfalls nicht enden wollender.)

Diese Vorrichtung wird mit zwei Halterungen aus Silikon an die Rippen (würgt erneut kurz) geschraubt, was viel weniger invasiv sein soll als herkömmliche Brustvergrößerungen und außerdem auch noch späteres Hängen verhindern soll. Da zieht man vermutlich einfach die Schrauben nach.

Wenn Sie überhaupt noch wollen, bei Israel21c steht die komplette Geschichte.

Gefunden bei shinyshiny.

 

Der Arzt, dem die Vaginae vertrauen

So, das wird jetzt ein Homerun.

Dieser Herr

obs/Sensualmedics AG
obs/Sensualmedics AG

ist Prof. Dr. Stefan Gress, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, und hat bereits „über 1000 genitalchirurgische Eingriffe
durchgeführt“.

Woher ich das weiß? Herr Prof. Dr. Gress hat das heute per Pressemitteilung veröffentlicht.

In einer Pressemitteilung, übrigens, die wieder einmal Frauen einzureden versucht, wenn sie sich untenrum ein wenig stutzen, straffen, verengen und aufspritzen lassen, hätten sie besseren Sex.

Falsch, pardon, dann seien sie nicht mehr „sexuell dysfunktional“.

Zu diesem Zweck wartet das von Herrn Prof. Dr. Gress beauftragte Medienbüro mit ein paar Zahlen auf:

Laut einer Studie aus dem Jahr 1999 von Edward Laumann, Soziologe an der University of Chicago, litten 43 Prozent der befragten 1749 Frauen an einer sexuellen Dysfunktion. In einer Umfrage der Charité von 2004 gaben 90 Prozent der Befragten an, ihren Partnern schon mindestens einmal einen Orgasmus vorgetäuscht zu haben, nur mit der Hälfte ihrer Partner hatten sie überhaupt einen. Und in der »Cologne 20 000 Community Survey«, einer Umfrage der Urologischen Klinik Köln von 2003, gaben knapp 60 Prozent der befragten Frauen eine sexuelle Störung an. (Die ZEIT Wissen 02/2006)

Dass das Medienbüro das mit der korrekten Quellenangabe nicht schafft, ist verständlich. Ist ja auch wirklich kompliziert: Da gibt es „DIE ZEIT“, eine Wochenzeitung, und „ZEIT WISSEN“, ein zweimonatlich erscheinendes Magazin. Und jetzt halten Sie die beiden mal auseinander!

Ein klein bisschen unsauberer ist allerdings die Verwendung des Zitates, beziehungsweise dessen absichtsvolle Kürzung. In dem zitierten Artikel geht es dann nämlich wie folgt weiter:

Die Zahl stellt nicht nur der Stadt kein gutes Zeugnis aus, sondern erschütterte selbst die Studienautoren und veranlasste sie dazu, den Standardfragebogen FSFI (Female Sexual Function Index) zu hinterfragen. Dieser wurde unter anderem mit Unterstützung der Bayer AG entwickelt und gilt international als Messlatte für »gestört« oder »nicht gestört«.

Es gehört schon eine ordentliche Portion Chuzpe (oder nennen Sie es gern anders) dazu, ausgerechnet aus einem Artikel zu zitieren, der gerade diese Gehirnwäsche anprangert, Frauen, die nicht andauernd, auf der Stelle und mit jedem zum Orgasmus kommen, seien sexuell dysfunktional. Darum, und ausschließlich darum ging es nämlich in dem Text. Was mich besonders aufregt, weil ich ihn geschrieben habe und nach wie vor der Überzeugung bin, dass es tiefste Schublade ist, wenn man die Unsicherheiten von wem auch immer ausnutzt, um damit Kohle zu machen.

Ach ja, und das ganze noch als Akt der Nächstenliebe („wir wollen doch nur euer Bestes“) tarnen.

Übrigens, hatten wir nicht vor kurzem den G-Shot? Dann frohlocket – der Irrsinn ist nun auch in Deutschland angekommen! Ich zitiere noch einmal aus Herrn Prof. Dr. Gress‘ Pressemitteilung:

Erregungsstörungen des G-Punkts: Die Bedeutung des G-Punkts für die sexuelle Stimulation wird von Frauen sehr unterschiedlich empfunden. Wird sein Volumen erweitert, so kann das zu einer beträchtlichen Steigerung der sexuellen Erregbarkeit führen und die Orgasmusfähigkeit steigern. Eine G-Punkt-Intensivierung wird durchgeführt, indem der G-Punkt durch behutsame Unterspritzung vergrößert und aufgewölbt wird.

Aber weil ich ja nicht nachtragend sein will, verlinke ich natürlich ganz brav auf Herrn Prof. Dr. Gress‘ Homepage. Und zwar exakt (copy/paste) so, wie es sein Medienbüro in der Pressemitteilung angegeben hat: www.sensulamedics.com

 

Und jetzt mal schnell auf Knopfdruck!

Regelmäßige Besucher dieses Blogs sind ja der Meinung, hier kämen nur Kuriositäten rein.

Deshalb hätte ich Ihnen ja den G-Shot, den ich vor über einem Jahr in der „New York Post“ entdeckt hatte, vorenthalten (elegant für: „ist auf meiner „Noch zu bloggen“-Liste so weit runtergerutscht, dass er außer Sichtweite geraten war), aber jetzt taucht er wieder massiv auf, also gibts keine Ausrede mehr

Der G-Shot. Ja, gibt es auch als alkoholisches Getränk, aber gemeint ist eine Unterspritzung des G-Punktes mittels Collagen. Damit man/n nicht immer so viel Mühe mit Finden und Stimulieren und dem ganzen Krempel hat.

Massives Urgs, wenn ich das mal so sagen darf.

Die Prozedur wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt, dauert 20 Minuten (kann man als Amerikanerinnen also praktisch im „Lunch-Break“ erledigen) und hält vier Monate. Und für läppische 1800 US-Dollar befindet man sich dann entweder in einem konstanten leichten Erregungszustand oder hat, wenn alles gut geht, viel schnellere und öftere Orgasmen.

Auf der Homepage der „G-Spot Amplification“ wird dann auch eine lange Liste von möglichen Nebenwirkungen veröffentlicht, für deren originellste ich

• konstantes Fühlen des G-Punktes
• konstantes Feuchtsein
• Veränderung der Funktion des G-Punktes
• schmerzhafter Geschlechtsverkehr
• Beziehungsprobleme
• konstantes Taubheitsgefühl
• Depressionen oder
• gar kein Effekt

halte. (Die volle Liste auf der nächsten Seite – ich habe mir aufgrund der Länge die Übersetzung gespart.) Zugegeben, in den USA muss man schon auf mögliche Nebenwirkungen hinweisen, wenn man jemandem nur ein Taschentuch verkauft, aber wirklich aufbauend klingt das ja auch nicht.

Selbstverständlich hat auch NBC4 ein paar Patientinnen gefunden, deren Sexualleben sich dank des G-Shots dramatisch verbessert hat. Eine davon meint sogar, ihr Selbstwertgefühl sei dadurch gestiegen – Hilfe!!

Aber: Will man das wirklich? Andauernd geil sein? Auf Knopfdruck kommen? Binnen Sekunden kommen? Nur, weil man zu faul ist (oder gern auch: was Besseres zu tun hat), den G-Punkt zu suchen und dann eben die nötige Zeit zu stimulieren, bis er „anspringt“?

Also irgendwie … nein.

Weiter„Und jetzt mal schnell auf Knopfdruck!“

 

… (= nicht einmal mehr ohne Worte)

Wie gestern versprochen:

Männer mit tiefer hängendem linken Hodensack neigen z.B. eher zu psychischen Problemen.

Ist das Glied im erregierten (sic!) Zustand allerdings besonders groß, können Blutpenisse ein noch ausgeprägteres Selbstbewusstsein entwickeln als Fleischpenisse.

Auch die Aderführung auf Penis und Scrotum ist sehr wichtig. Sind viele Adern Vertreten, deutet dies auf einen impulsiven, leidenschaftlichen Charakter hin, während Männer mit wenigen sichtbaren Adern eher mit kühlem Kopf und überlegt agieren.

Der Verlauf und die Ausprägung der Raphe, im Volksmund auch Hodennaht genannt, sagt viel über die berufliche Laufbahn des Mannes aus.

Gibts allerdings auch für Frauen:

Ist die Vorhaut eher kurz, und verdeckt die Klitoris kaum bis wenig, sind sie schneller anfällig für kleine und große Krankheiten. Ebenso gehen ihnen Schicksalsschläge und Probleme bedeutend näher als Frauen mit ausgeprägter Klitorisvorhaut.

(…) Während die Härte des Perineums oder der Dammes, die Region zwischen Anus und dem unteren Ende der großen Schamlippen, unter anderem beispielsweise ein Indikator für Herzlichkeit und Wärme einer Frau ist.

Das Wichtigste:

Aber wie beim Penislesen kann auch beim Vaginallesen nur eine fachkundige Person die Vielfältigen Merkmale und ihre Ausprägungen in den richtigen Zusammenhang bringen, aus dem sich endgültige Aussagen über Persönlichkeit und Zukunft treffen lassen.

Und jetzt sagen Sie nur noch, dass Sie noch nie was von Penislesen oder Vaginallesen gehört haben!

Allergrößten Dank an Falko, der sich hiermit den neugeschaffenen Titel „Beiträger des Monats“ verdient hat.

 

Ohne Worte, Nr. 386

Ähm.

(Irgendwas liegt grad in der Luft. Derzeit bekomme ich andauernd Links geschickt, wo sogar ich nicht mehr weiß, was ich sagen soll. Morgen kommt dann einer, bei dem ich jetzt schon seit Sonntag nach Worten suche. Der hier kommt übrigens von Hannes M., öh, vielen Dank!)