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Und wie intelligent sind Sie? Sexmäßig?

Und falls Ihnen an den bevorstehenden langen Winterabenden nicht nach ein wenig körperlicher Betätigung ist, können Sie ja Ihren Sex-IQ auffrischen.

Jedenfalls würde Ihnen das gern ein Herr McCaulay einreden, damit er Ihnen sein Buch Sex IQ Tests for Increasing Sexual Intelligence and Becoming a Sex Expert verscherbeln kann.

Was Herr McC. als „Intelligenz“ zu verkaufen sucht, ist in Wirklichkeit „angestrebertes Wissen“. Nichts anderes hat er getan, um seine „Intelligenztests“ zusammenzustellen. Zu den Fragen zählen beispielsweise fürs Bett überlebensnotwendige Kenntnisse wie „Wie viele Spermien enthält eine Portion Ejakulat“ oder „Wie oft haben Männer und Frauen gleichzeitige Orgasmen?“ oder aber auch (bitte festhalten!) „Wieviele Prozent der sexuell aktiven Highschool-Besucher benützten im Jahr 2005 vor ihrem letzten Geschlechtsverkehr die Pille?“

Ihr IQ ergibt sich dann übrigens aus dem Prozentsatz der richtig beantworteten Fragen, multipliziert mit 200.

Hatte ich vergessen zu erwähnen, dass der Typ Mathematiker ist?

 

Ohne Worte 389

Und wenn man jetzt zu diesem Waschbecken das sagen würde, was sich geradezu aufdrängt, hat man vermutlich wieder einmal die asiatische Lebensweise nicht verstanden, gell? Oder ist humorlos.

Nun, besser humorlos als geschmacklos.

Mehr über dieses … Ding sowie ähnlich orginelle Ideen, was Urinale anbelangt, lesen Sie im Blog von Foreign Policy.

 

Sex, Fantasie – und ganz schlechtes Marketing

Das mag jetzt gleich nach Jammern auf hohem Niveau klingen, aber es kann einem doch ganz gut die Laune – vorübergehend – verderben.

Das Thema Presseverteiler. Offensichtlich gilt eine bestätigte Journalisten-Email-Adresse in Deutschland immer noch als was to-tal Wertvolles, das man hüten und ausbeuten muss. Wenn man einmal auf so einem Verteiler landet, ist es schwer, wieder runterzukommen. Denn blöderweise ist das Niveau bei div. Presse- und PR-Arbeitern im deutschsprachigen Raum oft nicht sooo hoch. (Sobald jemand einen PC zuhause hat, nennt er sich entweder Journalist, PR-Berater oder Werbeagentur.)

So kommt es, dass man plötzlich Pressemitteilungen über eine Art Wohnprojekt (womit man null anfangen kann) gemailt bekommt, gern ungefragt gleich mit 3 MB großen Attachments, weil da der gleiche Mensch PR macht wie früher mal für ein erotisches Festival (womit man durchaus was anfangen konnte). Gießkannenprinzip mit geschlossenen Augen.

Ja, klar kann man die Mail einfach löschen (nachdem man den Anschiss von der EDV gelöscht hat, dass man seine Postfachgröße schon wieder überzogen hat).

Weniger leicht ist das mit unaufgefordert eingesandten Warenproben, die derzeit offensichtlich ganz Deutschland überschwemmen. Kollege Knüwer beim Handelsblatt drüben hat da heute sehr launig drüber berichtet. Derzeit werden nämlich Redaktionen mit großen Paketen voll Sexspielzeug zugemüllt. Sie stammen von einem Internet-Versand, der sich als Robin Hood der nicht-preisabgesprochenen Internet-Versandhäuser sieht und altruistisch gegen große Firmen wie Orion und Beate Uhse kämpft.

Das mögen ja alles gute und wahre Gründe sein. Aber so aufgeschlossen, unverkrampft, weltoffen und weitsichtig, wie Journalisten selbstverständlich von Haus aus sind (ironie /off), kann es vielleicht doch den einen oder die andere geben, die das nicht so lustig findet, plötzlich – und vor den Augen aller Kollegen – eine Plastikpuppe oder ein Set Vibratoren aus der Post zu ziehen.

Apropos: Die Plastikpuppe wird vom Absender als „bebilderte Luftmatratze“ bezeichnet, und die Vibratoren als „vibrierendes Stück Plastik“. Vielleicht zahlt man bei der Konkurrenz so viel mehr, weil die wissen, dass ihre Kunden nicht Plastik mit Batterien kaufen wollen, sondern ein erotisches Spielzeug, das der Erfüllung diverser Fantasien dienen soll.

Stimmt, Selbstbetrug. Das gehört beim Sex oft einfach dazu. Und das sollte man, will man in diesem Marktsegment vibrierendes Plastik verkaufen, besser durchschaut haben.

 

Aufgewärmter Sex

Wieso Sie hier nichts über die weltbewegende Umfrage, dass zu wenig Sex zu Stress durch Überarbeitung führt, lesen?

Weil das – für Medienverhältnisse – urkalter Kaffee ist. Wie man hier, hier oder hier bereits im Mai lesen konnte.

Und nur, weil’s jetzt in der Apotheken Umschau steht, berichten plötzlich alle darüber?

Versteh einer die Medien. Oder das Kurzzeitgedächtnis von manchen Kollegen, die sich offensichtlich pawlowsch auf alles stürzen, wo groß „Sex“ drüber steht.

 

Da bekommt der Ausdruck „riding a bike“ gleich eine ganz andere Bedeutung …

Wir hatten ja schon lang nix Kurioses mehr, also:

Ein 51jähriger Mann wurde im schottischen Ayr von zwei Zimmermädchen beim Sex mit einem Fahrrad erwischt. Nach Lektüre der Meldung in der Sunday Mail ist man sich irgendwie nicht sicher, ob er jetzt deswegen angezeigt wurde oder weil er fröhlich weitergemacht hat, als die beiden Damen in seinem Zimmer auftauchten.

Die wichtigste Frage bleibt aber selbstverständlich: Um alles in der Welt – WIE??

 

Jugend & Porno, Vol. III

Auch heute wieder ein Versuch, die pornografische Reizüberflutung von Kindern und deren Folgen zu ergründen. Diesmal in Frontal 21: „Nach der Schule Porno“. ZDF, 21 Uhr.

Sex-Filme auf dem Handy, drastische Rap-Texte und leicht zugängliche Pornos im Internet führen dazu, dass Jugendliche sexuell verrohen, warnen Jugendschützer. Behörden sind gegen die pornografische Reizüberflutung oft machtlos. So gehören sexuelle Gewalt und Pornografie für viele Minderjährige längst zum Alltag. Statt Fußballbildchen tauschen Schüler heutzutage Sexfilmchen. Lehrer erwischen schon Elfjährige mit Sex-Clips auf dem Handy. Die bekommen sie über das Internet, zum Beispiel bei Klingelton-Portalen, die sich auf jugendliche Kundschaft spezialisiert haben. Ob starker Pornokonsum Jugendliche zu sexuellen Übergriffen verführt, ist umstritten. Auffällig ist aber, dass sich minderjährige Sexualstraftäter überdurchschnittlich häufig Pornos anschauen. Und, Pornografie hat in Deutschland längst den Weg aus den Hinterzimmern schmuddeliger Sex-Shops in den Mainstream geschafft. Die neuen deutschen Rapper heißen Sido, Bushido oder King Orgasmus One. Ihre Songs stürmen die Hitparaden.

Dem nächsten, der genüsslich Textzeilen von einem dieser „rappenden“ Gehirnspender zitiert, werde ich allerdings Berechnung und Mittäterschaft unterstellen. Jede Vervielfachung von diesem Scheiß eröffnet denen nur noch ein noch größeres Publikum. Und bei jeder erneuten öffentlichen Aufregung geht denen vermutlich einer ab – nicht nur bildlich gemeint.

 

Sowas Putziges! Und wo schiebt man sich das rein?

Nennen Sie mich Spielverderberin, aber ich finde, Sexspielzeug darf ruhig auch wie Sexspielzeug aussehen. (Wir erinnern uns an dieses geniale Bilderquiz, bei dem sogar so mancher Insider nicht zwischen Baby- und Sexspielzeug unterscheiden konnte.)

Und deshalb frage ich mich, wieso „Flexi Felix“ da oben ein putziges Insektengesicht haben muss und was das mit seiner Bestimmung zu tun hat, Menschen zum Zwecke des Lustgewinns in den Allerwertesten geschoben zu werden.

Ich meine – stellen Sie sich das mal vor, ob Sie Ihren Partner noch ernst nehmen können, wenn der erst lockend „Na, Schatz, wollen wir heute wieder was Besonderes ausprobieren?“ flötet und dann diese Analkette mit Kindchenschema hervorholt.

Text-Bild-Schere ist da vielleicht nicht ganz das passende Wort, vielleicht Design-Funktion-Schere?

Immerhin bin ich dank Felix bereit, meine Überzeugung zu überdenken, nur Frauen würden von Sex-, Mode- und Unnötigkeitenindustrie für kindische Idiotinnen gehalten. Ich sage nur: Bärchenanhänger an Rucksäcken. Und zählen Sie mal die Blümchen, Herzchen und süßen Comicfiguren auf Damenunterwäsche bei H&M. Und nicht zuletzt Vibratoren, die so aussehen:

und „Dinky Digger“ heißen.

Aber vielleicht verkörpert dieses Design ja den Versuch, Menschen, die Analspiele bislang für bäh gehalten haben, ein wenig an das Thema heranzuführen? Der Hersteller hat sich sicher etwas dabei gedacht – es würde mich rasend interessieren, was.