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Jedem seine Tage

Aaaalso. Zuerst war da der Valentinstag, 14. Februar, vermutlich erfunden von der Grußkarten-, Blumen- und Schokopralinen-Industrie.

Daraufhin dachten sich die Männer, sie wollen nach all dem Grußkarten-, Blumen- und Schokopralinen-Verschenken gefälligst auch einen Tag, an dem sie betüdelt werden. Und erfanden den „Steak & Blowjob“-Tag, logischerweise am 14. März. Da wollen sie genau diese beiden Dinge.

Worauf sich nun wiederum ein paar Frauen, die offensichtlich den Valentinstag schon wieder aus den Augen verloren haben, dachten, sie wollen gefälligst auch einen Tag, an dem sie … und so weiter. Somit ist heute also der offizielle Cake & Cunnilingus-Tag (definitiv nicht jugendfreier Link!).

Mal schaun, wem als erster was für den 14. Mai einfällt …

 

Gefährliches Trinken in Großbritannien

In Großbritannien scheint es im Moment nicht ratsam oder gar lustig, (als Frau) allein auszugehen. Der Guardian schreibt heute über zwei „Date-Rape-Drogen“, eigentlich industrielle Lösungs- und Reinigungsmittel, deren Verbot derzeit diskutiert wird. In einen Drink gemixt, führen sie zu erhöhter Libido, Euphorie, Beeinflussbarkeit Passivität und Amnesie.

Ein Experte des Innenministeriums meint gar, die Fälle solcher drogenunterstützten Vergewaltigungen seien mittlerweile so zahlreich geworden, dass junge Menschen offiziell davor gewarnt werden sollten, allen in Clubs oder Pubs zu gehen und ihre Getränke unbeaufsichtigt zu lassen. Sie sollten sie sogar mit auf die Toilette nehmen, damit in ihrer Abwesenheit niemand etwas hineinschütten könne.

Cheers Mahlzeit.

 

Und ewig lockt der Härtegrad

Das Thema hatten wir schon einmal. Und ich bin mir auch gerade nicht sicher, ob ich Pfizers Versuch, Viagra an noch mehr Männer zu verticken, hiermit nicht auch noch unterstütze.

Aber jetzt gibt es – laut einer Pfizer-Pressemitteilung – sogar einen „internationalen Konsens“, dass Männer, die keine hammerharten Erektionen zustande kriegen, ein Problem haben.

Aber lesen Sie selbst:

Internationaler wissenschaftlicher Konsens: Erektionshärte ist Behandlungsziel

Berlin (ots) – Ein aktueller Konsens unter führenden Sexualmedizinern legt Erektionshärte als Leitfaktor in der Behandlung von Potenzproblemen fest. Am Freitag stellte Pfizer im Rahmen des Europäischen Urologen Kongresses (EAU) in Berlin eine entsprechende, praxisnahe Messmethodik vor.

Das Tool zur Messung der Erektionshärte, der Erection Hardness Score (EHS), basiert auf einer vierstufigen Erektionshärteskala, in der Grad 4 als optimales Behandlungsziel festgelegt ist. Durch seine Gliederung bietet das Tool den Männern mehr Kontrolle und macht den Behandlungserfolg messbar. Der EHS ermöglicht damit die direkte Umsetzung des neuen Konsenses. Diese gemeinsame Stellungnahme führender Sexualmediziner, veröffentlicht im Journal of Sexual Medicine, identifiziert als Schlüssel für befriedigenden Sex die Erektionshärte. Die unkomplizierte Methodik des EHS konzentriert sich auf diese Zielgröße und stellt damit einen Paradigmenwechsel in der weltweiten Behandlung von Potenzproblemen dar.

„… identifiziert als Schlüssel für befriedigenden Sex die Erektionshärte“: So, jetzt bitte ich um Handzeichen. Ist ein 3er-Ständer wirklich der Anfang vom Ende für Männer? Was ist daran so schlimm? Ist dann das sexuelle Erlebnis nicht so toll wie mit einem Vierer?

Ah, Moment, Pfizer will auch dazu etwas sagen:

Harte Erektionen: ein Schlüssel zur erfüllten Sexualität?

Professor Mike Kirby, britischer Allgemeinmediziner und Mitglied der Konsenskommission, erklärt dazu: „Wir wissen, dass für Männer die Erektionshärte ein sehr wichtiger Faktor für guten Sex ist und stark mit einer Steigerung des emotionalen Wohlergehens und des Selbstvertrauens korreliert. Der EHS bedeutet einen Paradigmenwechsel in der Behandlung von Potenzproblemen, da er Männern eine einfache Einschätzung ihrer Erektionshärte ermöglicht und ihnen und ihren Partnerinnen dadurch hilft, eine optimale sexuelle Befriedigung zu erreichen.“

Durch die einfache Skalendarstellung wird die Kommunikation zwischen Arzt und Anwender beim komplexen Thema Potenzprobleme wesentlich erleichtert. Der Patient lernt, seine Erektionsfähigkeit auf neutrale Weise einzuschätzen, erkennt Möglichkeiten der Verbesserung und kann gemeinsam mit dem Arzt ein realistisches Behandlungsziel formulieren. Er hat erstmals auch eine einfache Handhabe, die Erfolgsschritte der Behandlung selbst nachzuprüfen.

Gut, sie sprechen immer von einer „Behandlung“, sprich, von Männern mit Erektionsproblemen, die Viagra/Sildenafil sozusagen aus medizinischen Gründen nehmen. Aber sehe ich Gespenster oder schwingt hier überall subkutan mit, dass auch „normale“ Männer mit ausreichender Erektionsfähigkeit was schlucken sollten?

Wie die internationale Studie GBSS (Global Better Sex Survey) im vergangenen Jahr zeigte, sind nur 29 Prozent der deutschen Männer voll zufrieden mit ihrer Erektionshärte, weniger als der internationale Durchschnitt von 43 Prozent. Viele Männer sind zudem aufgrund ihrer nicht optimalen Erektionshärte mit ihrem Sexualleben unzufrieden, obwohl sie Geschlechtsverkehr ausüben können. Und das spiegelt sich in der Regel auch in der sexuellen Zufriedenheit der Partnerin. Eine aktuelle GfK-Umfrage bestätigt, dass für über 90 Prozent der Frauen für befriedigenden Sex nicht die Länge des Penis, sondern die Qualität der Erektion zählt.

Diese GfK-Umfrage wurde freilich auch im Auftrag von Pfizer durchgeführt. Die Frage nach der Penislänge wurde im vergangenen Jahr so wiedergegeben:

Im Hinblick auf die körperlichen Faktoren gab es bei den Frauen eine eindeutige Aussage: Für befriedigenden Sex zählt nicht die Länge des Penis, sondern die Qualität der Erektion. 90 Prozent der Frauen antworteten, dass für sie die volle Erektion einen höheren Stellenwert habe als die Penislänge des Partners. Wie die Umfrage zeigt, ist eine komplett harte Erektion in erster Linie deshalb wichtig, weil sie nicht nur den Liebesakt erleichtert, sondern zudem das Empfinden für beide intensiviert. Dieser Aussage stimmen 63 Prozent der Frauen und Männer zu.

Boah, 90 Prozent! Schon immens, nicht? Außer, man überlegt, wie die Fragestellung wohl gelautet haben mag: „Was ist Ihnen beim Sex wichtiger? Dass der Penis lang ist oder dass er überhaupt steif wird?“ Na, wie hätten Sie geantwortet?

Weiter im Pressetext:

Konkretes Ziel mit einfacher Kontrolle

Somit ist die Erektionshärte ein wichtiger Faktor in der Behandlung von Potenzproblemen. Eine Untersuchung von Prof. Klaus-Peter Jünemann, Direktor der Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, zeigte, dass Männer mit einem Ausgangshärtegrad 3, also einer für den Geschlechtsverkehr ausreichenden, aber nicht vollständig harten Erektion, durch die Einnahme von 100 mg Sildenafil zu 76 Prozent den Härtegrad 4 erreichten. Dieser optimale Erektionshärtegrad kann sowohl für die betroffenen Männer selbst als auch für ihre Partnerinnen eine Steigerung der sexuellen Zufriedenheit bedeuten.

Noch einmal: „… Ausgangshärtegrad 3, also einer für den Geschlechtsverkehr
ausreichenden, aber nicht vollständig harten Erektion …“. Mir wird ja gern Schwarz-Weiß-Malerei vorgeworfen. Trotzdem bin ich nach wie vor der Meinung, dass das eine Geht-Gehtnicht-Situation ist. Wenns geht (= ausreichende Erektion), wieso dann noch ein Pulverchen hinterherwerfen? Weils dann angeblich besser geht?

Oder weil der Satz „Herr Müller, eine Dreier-Erektion ist vollkommen normal. Haben Sie und Ihre Partnerin Spaß am Sex? Fein, dann sehen wir uns in einem Jahr wieder“ kein Geld bringt.

 

Ja, klar.

Dänischen Hebammen sind der Meinung, dass viele Orgasmen während der Schwangerschaft zu leichteren Wehen verhelfen:

Orgasmen aktivierten bestimmte Rezeptoren sowohl im Gehirn als auch in der Gebärmutter, die für die Steuerung von Hormonen bei den Wehen zuständig seien, erklärte die dänische Hebamme. Ihr Fazit: „Man kann physiologisch eindeutig sagen, dass viele Orgasmen während der Schwangerschaft die Wehen leichter machen“ – wissenschaftlich bewiesen ist das allerdings nicht.

Nennen Sie mich wissenschaftshörig, aber für solche medienwirksamen Behauptungen hätte ich doch immer gern wenigstens die Spur einer Untermauerung.

 

Bremen geht steil

Gestern ins Postkästchen geflattert:

Bei einem Kurztrip nach Bremen können Paare den Alltag hinter sich lassen. Die Zwei-Tages-Pauschale «Sex in the City»

schon einmal so ein origineller Titel! Und ein tolles Wortspiel, nur knapp zwei Jahre nach dem Ende der Serie! Da sind wir jetzt aber gespannt, was darin enthalten ist.

der Bremer Tourismuszentrale gibt ihnen Gelegenheit, eine Auszeit zu nehmen. Neben einer Hotelübernachtung und Frühstück im Bett

hui, super!

warten einige romantische Extras auf die Verliebten. Dies sind zum Beispiel ein Bett voller Rosenblätter,

Wahnsinn.

eine Flasche Sekt

scharf!

und ein Candle-Light-Snack.

Der Hammer!

Das Pauschalangebot kostet 69,50 Euro.

69,69 Euro war ihnen dann wohl doch zu gewagt.

Oder wie es auf der Homepage Willkommen in Bremen heißt:

2-Tage-Pauschale
Sex in the City

Ein mehr als romantisches Wochenende in Bremen! Erleben Sie 9 1/2 Wochen in einer Nacht. Unser unmoralisches Angebot für Sie: Einchecken inkognito bei Dämmerung, ein Gaumenkitzler bei Candle Light. Für das Prickeln im Bauchnabel eine Flasche Sekt mit etwas Süßem auf Ihrem Zimmer. Ein weiterer Höhepunkt wird das Rosenbett bei Kerzenschein sein. Zerwühlen Sie die Laken in der Hitze der Nacht, und stärken Sie sich für die nächste Runde mit einem üppigen Frühstück im Bett.

Und wieso soll ich dafür ausgerechnet nach Bremen fahren?

 

Alle nackt

Was ist das plötzlich mit dem Ausziehen? In letzter Zeit reißen sich die Menschen in Situationen, die bislang in angezogenem Zustand eigentlich ganz gut zu ertragen waren, die Kleider vom Leib.

Dieses Fitnessstudio im niederländischen Heteren, beispielsweise. Seit kurzem werden dort sonntags „Nudifit“-Stunden angeboten, in denen man komplett ohne trainieren kann. Wie CNN berichtet, werde die Belegschaft allerdings darauf achten, dass die Kunden „Geräte und Fahrräder mit einem Handtuch oder einem Wegwerf-Überzug bedecken.“

Hey, das ist mal ein Fitnessstudio, das ich sicher nie betreten werde!

Jaja, ich weiß, alles ganz harmlos und es kommt auch durch Kleidung genug durch und so weiter. Aber trotzdem: urgs! Ganz abgesehen von: Ist das nicht, ähm, unbequem?

Und zwei Minuten später stößt man auf Naked Comedy, eine Veranstaltungsreihe, die Andy Ofiesh seit rund drei Jahren in Boston organisiert und bei der sich nicht nur die auftretenden Comedians nackich machen, sondern gern auch das Publikum, wenn es denn will.

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Das hier unten ist übrigens Andy, ein Klick auf das Bild öffnet einen (kindersicheren WMV-) Videoclip aus einer seiner Shows und auf alle Gags von wegen, mit so einer Figur braucht man auf einer Comedy-Bühne überhaupt keine Witze mehr zu machen, wird hiermit wegen Billigkeit verzichtet. Und … sooo unwitzig ist er ja auch nicht. (Jedenfalls im Vergleich zu dem, was sich hierzulande die Bezeichnung „Comedian“ amtsanmaßt.)

 

Das Recht auf Porno?

In einer niederösterreichischen Haftanstalt darf ein Gefangener sich jetzt Porno-DVDs kaufen.

Das klingt noch nicht wahnsinnig spektakulär, wird allerdings schön absurd, wenn man die Geschichte dahinter kennt. Dem Mann wurde das nämlich erst von der Anstaltsleitung untersagt, worauf er seinen Anwalt einschaltete, um eine Beschwerde einzulegen, die laut Niederösterreichischen Nachrichten (bitte sich über den Tonfall dieses Blattes nicht allzu sehr aufregen) „durch alle Instanzen ging.“

Für eine Porno-DVD den Verwaltungsgerichtshof bemühen? Bemerkenswert.

Noch bemerkenswerter allerdings die Aussage des Anstaltsleiters Friedrich Nowak: „Kinderpornos und Gewaltpornos werden wir im Gefängnis auf keinen Fall zulassen.“

Österreich ist in Bezug auf SM-Filme etwas liberaler als Deutschland, aber Kinderpornos? Die sind auch dort verboten. Sogar außerhalb von Haftanstalten.