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Es muss nicht immer Gleichberechtigung sein

Und Sie dachten, Sie wundern sich auch über nichts mehr? Na dann: Es gibt eine „Topfree Equal Rights Association“. Sie kämpft dafür, dass Frauen überall in den USA und Kanada oben ohne gehen können, wenn sie wollen.

Da ist auch ein bisschen öffentliches Stillen dabei, aber abgesehen davon fragt man sich da schon ein bissl: Wieso sollte man mitten am Times Square blankziehen wollen?

Zu diesem Thema gibt es übrigens auch ein Projekt des Fotografen Jordan Matter, der zwei Jahre lang Frauen oben ohne in New York fotografiert hat.

Das mit dem Kampf für Gleichberechtigung in allen Lebenslagen ist ja ganz okay, aber geht das in diesem Fall nicht ein wenig am Ziel vorbei …?

 

Schwul im Schnee

Gerade bei orf.at gefunden:

Sölden setzt auf homosexuelle Gäste
Auf der Suche nach neuen Gästeschichten geht Sölden eigene Wege. Ab Samstag findet in der Ötztaler Tourismushochburg eine Woche lang das „Gay Snowhappening“ statt – ein Programm für schwule Männer.

Positive Erfahrungen
Sölden veranstaltet das „Gay Snowhappening“ bereits zum achten Mal. „Wir haben mit homosexuellen Gästen sehr positive Erfahrungen gemacht. Sie sind äußerst qualitätsorientiert. Das führt automatisch auch zu höheren Tagesausgaben“, sagt Carmen Fender, Marketingleiterin des Ötztal Tourismus.

Interessante Entwicklung.

Müsste/Sollte man sich an dieser Stelle einmal überlegen, auf welchem Stand die gesellschaftliche Akzeptanz von Schwulen heutzutage wäre, wären sie nicht solch wunderbare Hedonisten? Und würden dadurch nicht manchen Geschäftsmann dazu bringen, seine Geldgier über seinen Schwulenhass gewinnen zu lassen?

 

Einen vom Pferd

Im Marketing gibt es den Begriff der „Unique Selling Proposition“, die das Alleinstellungsmerkmal eines Produkts beschreibt. Auf deutsch: Was hat dieses Produkt, was alle anderen nicht haben?

Nun also zu Femcon Fe, einer neuen, vor Kurzem in den USA eingeführten Pille, an der eigentlich nichts wirklich neu ist, außer dass man sie … kauen kann.

Jawoll, richtig gelesen. Das Tolle an Femcon Fe ist, dass man sie kauen kann. Das würde viel besser zum hektischen und unregelmäßigen Lebensstil junger Frauen passen, weil sie diese Pille jetzt überall nehmen können, wo sie gerade sind. Ach ja, und weil doch „so viele Frauen“ Probleme hätten, eine Pille, und sei sie auch noch so klein, zu schlucken.

Oh, und nach Pfefferminz schmeckt sie auch noch!

Nun gut, ein kleines Problemchen ist vielleicht, dass man, wo auch immer man ist, ein Glas Wasser dabei haben sollte. Das mit dem Kauen ist nämlich doch nicht sooo super, weil dann Teile des Medikaments irgendwo hintenunten im Mund hängenbleiben können. Man sollte also schon einen Viertelliter Wasser nachschütten, damit alles rechtzeitig dort landet, wo es hin soll.

Die normale, unzerkaute Pille geht da um einiges leichter runter.

Und jetzt ist mir schwindlig vor lauter Kopfschütteln.

 

Verhütung ins Museum?

In Wien gibt es jetzt ein Verhütungsmuseum. Leider etwas holprige Homepage, aber interessantes Projekt. Falls die österliche Faulheit nicht zuschlägt, kommt vielleicht später noch ein Lokalaugenschein.

Im Bild oben ist übrigens der Haut Spray Nestorone MDTS(R) zu sehen. Vielleicht wird’s auf der Homepage ja irgendwann ein bisschen mehr darüber zu lesen geben.

 

Wer mit wem wie oft (aber nicht, wieso)

Ah, das schöne alte Thema! Wer hat mit wie vielen in seinem Leben – und wie viele waren es tatsächlich?

Früher hätte ich ja gesagt: Die Zahl, die Männer nennen, durch 2; die Zahl, die Frauen nennen, mal 3. Bis gerade eben war ich mir nicht so sicher gewesen, ob das noch stimmt:

In einer am Dienstag veröffentlichtem Befragung im Auftrag der nationalen Gesundheitsbehörden gaben die teilnehmenden Frauen im Alter zwischen 18 und 69 Jahren an, im Schnitt 4,4 Sexualpartner gehabt zu haben. Bei Männern summierten sich die Angaben dagegen auf statistisch 11,6 verschiedene Geschlechtspartner.

Laut den Autoren der Studie muss dies nicht heissen, dass die Unterschiede zwischen den Geschlechtern tatsächlich so gross sind: Sex-Partner, zu denen sie keine Gefühlsbindung hätten, berücksichtigten Frauen bei ihren Angaben oft nicht, hiess es. So fielen anders als bei Männern Abenteuer für eine Nacht häufig heraus.

Es war übrigens die französische nationale Gesundheitsbehörde, die das alles wissen wollte (wieso eigentlich?) Und noch ein paar mehr der eher üblichen Zahlen stehen bei espace.ch.

 

Spaß mit israelischen Botschaftern

Der israelische Botschafter in El Salvador wurde abberufen, nachdem er im Garten seiner Residenz „nackt, betrunken, gefesselt und geknebelt“ aufgefunden worden war. Laut Haaretz trug er außerdem Sexspielzeug. (Wo bzw. wie, wird leider nicht erläutert.)

Wie die BBC berichtet, konnte er sich den Polizisten gegenüber, die ihn aufgefunden hatten, erst identifizieren, nachdem sie ihm einen Gummiball aus dem Mund genommen hatten.

Haaretz zählt dann übrigens noch ein paar weitere Zwischenfälle auf, die vermuten lassen, dass israelische Botschafter keine, öhm, Kinder von Traurigkeit sind, wie das immer so schön heißt.

 

Sex sells – im TV

Morgen um 21 Uhr in 3sat: Sex sells das lukrative Geschäft mit der Prostitution

Eine Millionen deutscher Männer nehmen täglich professionelle sexuelle Dienstleistungen in Anspruch. Die rund 400.000 Prostituierten, die in Deutschland arbeiten, tragen dabei nach Auskunft von Psychologen nicht unerheblich zur Entspannung des sozialen Klimas bei. Das hat eine traurige Tradition: Bereits im Dritten Reich nutzte Heinrich Himmler die Prostitution als Mittel zur Motivation und Leistungssteigerung. Heute erwirtschaften die deutschen Prostituierten, die in der Gewerkschaft „Verdi“ als „besondere Dienstleisterinnen“ organisiert sind, rund sechs Milliarden Euro pro Jahr.

Seit 2002 regelt in Deutschland das Prostituiertengesetz sexuelle Dienstleistungen. Faktisch sind die Arbeitsbedingungen der Prostituierten jedoch höchst unterschiedlich und ein einheitlicher gesetzlicher Schutz kaum gewährleistet. Die Frauen arbeiten als Selbstständige und Angestellte, als Wander- und Gelegenheitsprostituierte sowie als sogenannte „Edelnutten“. Kaum einzuschätzen sind Anzahl und Arbeitsbedingungen der aus ihrer Heimat verschleppten Zwangsprostituierten. Das Prostituiertengesetz stellt zwar eine erste Verbesserung dar, doch weitere Schritte sind notwendig. Kritisch und kaum kontrollierbar ist beispielsweise auch die Rolle der Prostitution bei Einsätzen von Kampf- oder Friedenstruppen. Während französische Truppen bei ihren Einsätzen im Ausland ganz offiziell von Prostituierten „begleitet“ werden, wird das Thema bei der deutschen Bundeswehr tabuisiert. Doch wie gehen Soldaten im langen Auslandseinsatz mit dem Problem um?

„delta“ fragt nach, wem die Dienste von Prostituierten nutzen, was sich in Hinblick auf gesetzliche Regelungen in Sachen „Sexarbeit“ noch dringend ändern müsste, und welches Selbstverständnis die Sexdienstleisterinnen von ihrer Arbeit haben.

Gert Scobel diskutiert mit:
Sabine Grenz, Genderforscherin / Humboldt-Universität Berlin
Lisa Moos, Ex-Prostituierte und Unternehmerin / Spanien
Valentin N. J. Landmann, Strafverteidiger und Milieuanwalt / Zürich