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Eklat bei Gedenkveranstaltung: NPD-Kreisvorsitzender greift Oberbürgermeisterin an

Bei der zentralen Veranstaltung zum Gedenken an die Bombardierung der Nordthüringischen Stadt Nordhausen eskalierte die Situation und es kam zu einem tätlichen Angriff des NPD-Kreisvorsitzenden gegen die Oberbürgermeisterin der Stadt. Wegen Bedrohung und Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte wurde der Rechtsextreme vorläufig festgenommen.

Benjamin Mayer und Kai Budler Weiter„Eklat bei Gedenkveranstaltung: NPD-Kreisvorsitzender greift Oberbürgermeisterin an“

 

Lese-Tipp: Braune Öko-Kameraden

Die NPD hat den Umweltschutz für sich entdeckt und will damit auch im Schleswig-Holstein-Wahlkampf punkten. Mit der Ökostrategie will sich die Partei salonfähig machen. In Bayern gibt sie gar eine eigene Umweltzeitschrift heraus. Ein lesenswerter Beitrag des Kollegen Christian Pfaffinger bei Spiegel Online.

 

„Raus aus Europa“ – Viele Redner wenig Teilnehmer

Kapuzenpulli, Turnschuhe und Tücher vor dem Gesicht - die meisten Teilnehmer stammten aus dem rechtsextremen Hooligan-Milieu © Getty

„Tommy, Tommy, Tommy“. Ganz lässig winkte Tommy Robinson den lautstarken Zuspruch ab. Am vergangenen Samstag war der Vorsitzende der „English Defence League“ (EDL) der Star bei der ersten europäischen „Anti-Dschihad“-Kundgebung. Bei strahlendem Sonnenschein und kaltem Wind sagte Robinson im dänischen Aarhus: „Das ist heute ein historischer Tag. Die Bewegung wächst. Wir sind im Krieg gegen den Islamismus. Wir werden siegen“. „Never surrender“ – niemals aufgeben, skandierten die Teilnehmer aus neun Ländern. Das Credo der Kundgebung, dass immer wieder gerufen wurde. Weiter„„Raus aus Europa“ – Viele Redner wenig Teilnehmer“

 

Lesetipp: Neonazis feierten die NSU-Terroristen schon 2002 in einem Szenemagazin

Spurensuche am Haus der Rechtsterroristen in Zwickau © Jan Woitas/dpa

„Vielen Dank an den NSU, es hat Früchte getragen. Der Kampf geht weiter…“. Dieser Satz steht – fett und deutlich hervorgehoben – mitten im Vorwort der Ausgabe 1/2002 (Nr. 18) des neonazistischen Fanzines „Der Weisse Wolf“. Ein Gruß der damals nicht auffiel – aber heute Fragen aufwirft. Ein Gruß wie hunderte andere an die „Kameraden“ und Freunde, die in den einfach gestalteten Magazinen der Szene abgedruckt werden. Durch einen Hinweis stieß das apabiz in einem neonazistischen Fanzine auf den bemerkenswerten Gruß „an den NSU“. Der kurze Satz erschien bereits in der ersten Jahreshälfte 2002, als die Öffentlichkeit noch nichts von der Terrorzelle des „Nationalsozialistischen Untergrund“ ahnte, diese aber bereits mitten in ihrer Serie von Terror und Morden steckte. Die Buchstaben „NSU“ sind jedenfalls kein bekanntes Kürzel in der Szene, der Hinweis im „Weissen Wolf“ ist die erste bekannte Verwendung in Veröffentlichungen der Neonazi-Szene oder in derem Kontext. Hier geht es zum kompletten Artikel im NSU-Watchblog des apabiz. Unterdessen wurde bekannt, dass es offenbar weitere NSU-Helfer in Rostock geben muss. Dort wurde am 6. November 2011 mindestens eines der Bekennerschreiben in einen Briefkasten geworfen.

 

Lesetipp: Porträt von Sebastian Schmidtke

Mordrohungen und private Daten finden sich auf der Webseite des "Nationalen Widerstands Berlin"

Der Berliner Neonazi Sebastian Schmidtke gilt als umtriebigster Multifunktionär der Szene. Er hat beste Verbindungen in die militanten Milieus der Autonomen Nationalisten und ist gleichzeitig Chef des Berliner NPD-Landesverbands. Inzwischen ermittelt die Polizei  gegen ihn und zwei weitere Führungskader wegen übler Nachrede, Beleidigung, Volksverhetzung, Aufforderung zu Straftaten und Sachbeschädigung. Sie sollen Fotos und private Informationen von Politikern, Journalisten und alternativen Jugendlichen in „Feindeslisten“ im Netz veröffentlicht haben. Jetzt hat das Blog „Berlin rechtsaußen“ hat einen lesenswerten Hintergrundartikel zu Schmidtke veröffentlicht.

 

Öffentliches Hearing zu Rassismus und den Morden des NSU

Spurensuche am Haus der Rechtsterroristen in Zwickau - bis heute bleib vieles unklar © Jan Woitas/dpa

Bald ist es ein halbes Jahr her, dass sich die neonazistische sogenannte „Zwickauer Terrorzelle“ Anfang November 2011 selbst enttarnte. Das öffentliche und mediale Entsetzen über die rassistischen Morde war groß, ebenso die Empörung über die skandalöse und undurchsichtige Rolle staatlicher Sicherheits- und Geheimdienste. Das zivilgesellschaftliche Bündnis „Schweigen und Verschweigen – Rassismus, NSU und die Stille im Land“ plant jetzt für den 14. April eine Veranstaltung, um die Untersuchungen kritisch zu begleiten. Weiter„Öffentliches Hearing zu Rassismus und den Morden des NSU“