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Frau sein ist zu teuer

 

Es ist teuer, eine Frau zu sein. Und manchmal auch sehr ungerecht. Nehmen wir das Berliner Reinigungsunternehmen Jonnyfresh: Lässt ein Mann dort sein Hemd waschen und bügeln, kostet das 2,49 Euro. Für eine Damenbluse werden 3,49 Euro fällig.

Women’s Tax“ – also Frauen-Steuer – nennt die HLN-Show The Daily Share aus den USA das Phänomen in einem Videoclip. Das Filmchen beweist, dass Nassrasierer, Antifalten-Creme und die Reinigung eines Shirts für Frauen deutlich teurer sind. Dabei war das Shirt ein Unisex-Kleidungsstück. Als eine Frau es abgab, war die Rechnung trotzdem 35 Cent höher.

Und in Deutschland ist es nicht anders. Im Online Shop von Douglas kostet das Eau de Toilette „L’Eau d’Issey“ für Frauen gleich 60 Prozent mehr als das Männerprodukt. Für das Frauen-Deo „Magnolia“ von Duschdas verlangt Rossmann doppelt so viel Geld wie für das Männer-Deo „Fresh“. Und Edeka sorgte vor Jahren mit einer leichten Frauen-Bratwurst für Ärger, die natürlich auch deutlich teurer war als die deftige Männer-Variante. Von den Friseuren, bei denen ein Frauen-Schnitt fast immer deutlich teurer ist (unabhängig von der Haarlänge), wollen wir hier gar nicht anfangen.

Doppelt ungerecht wird es, wenn man die unterschiedliche Bezahlung von Männern und Frauen einrechnet. Das führt schließlich dazu, dass die Durchschnittsrente von Frauen um 60 Prozent niedriger ist als die von Männern. Wie es gerechter geht, zeigen Slowenien und Malta, wo Frauen laut Eurostat für ihre Arbeit fast gleich viel Geld bekommen wie Männer.

Wer nicht in den Süden auswandern möchte, dem bleibt immerhin ein kleiner Trost: Die türkische Reiseagentur Mika Tur hat schon vor Jahren erkannt, dass Frauen im Durchschnitt in All-inclusive-Hotels deutlich weniger essen und trinken als ihre männlichen Begleiter. Deshalb ist für weibliche Gäste der Urlaub zehn Prozent günstiger.

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