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Im Namen des Vaters, des Sohnes und Mike Tysons

 

Als Oberhaupt der katholischen Kirche hat der Papst mehr als eine Milliarde Gläubige zu beaufsichtigen, die ihm zumindest in der Theorie zu Gehorsam verpflichtet sind. Aber leider sind a) nicht alle Menschen katholisch und b) befinden sich auch unter Franziskus‘ Schäfchen böse Umweltsünder. Da kann man schon mal aus der Haut fahren.

Eine Gruppe brasilianischer Klimaschützer hat nun einen aufwendig gestalteten Clip ins Netz gestellt, in dem Gottes Stellvertreter auf Erden ganz andere Saiten aufzieht. Denn offenbar reichen salbungsvolle Worte nicht, um für Gottes Werk zu kämpfen. Und bevor uns die Natur zerstört („if you slap it, it will always slap you back„), muss der Papst – assistiert von einem Klischee-Jesus – eben selbst in den Ring steigen.

Natürlich ist das alles so gar nicht bibelkompatibel. Ein boxender Stellvertreter Gottes, der Klimasündern ein blaues Auge haut, dieses Szenario hat die Heilige Schrift aus gutem Grund ausgespart. Schließlich sind der Bergpredigt zufolge die Friedfertigen selig und nicht die Anhänger der Heiligen Kirche von Henry Maske und Mike Tyson.

Und so wird in der Realität dann doch wieder das gesprochene (und geschriebene) Wort bemüht, wenn es um die Natur geht. Noch in dieser Woche will der Vatikan die Enzyklika des Papstes zum Klimaschutz veröffentlichen (eine – ziemlich pazifistisch intonierte – Kopie des Entwurfs ist bereits durchgesickert).

Weitere Teilchen finden sie hier.