Wer weit entfernte Welten entdecken will, muss schnell sein. Muss manchmal sogar die Grenzen von Raum und Zeit überschreiten – schließlich gilt es, enorme Strecken zu überwinden. Von der Millennium Falcon aus Star Wars bis zur USS Enterprise der Star Strek-Crew haben Ingenieure und Science-Fiction-Autoren daher so manch beeindruckendes Raumschiff erdacht. Das FatWallet-Blog hat nun verglichen, wer am schnellsten durchs All jagt und zeigt: Um fremde Galaxien zu erobern, muss die Nasa noch ordentlich nachlegen. Die amerikanische Weltraumagentur protzte zuletzt mit ihrer New-Horizons-Sonde. Die hatte 2006 die Erde mit rund 16 Kilometern pro Sekunde verlassen, schneller als je ein Flugobjekt zuvor. Gut neun Jahre reiste sie gen Pluto, um am 14. Juli im Vorbeiflug Bilder des Weltall-Hipsters von nie dagewesener Genauigkeit zu liefern: Jüngste Aufnahmen zeigten sogar, dass Pluto ein Herz aus Eis hat. Die Entdeckung „übertreffe alle Erwartungen“, sagt der durchaus als befangen zu wertende Chef-Wissenschaftler Jeff Moore und lobt im selben Atemzug die außerordentlichen Fähigkeiten seiner Sonde.
Begeisterung ist sicherlich angebracht. Mit den Raumfahrzeugen der Science-Fiction-Welten jedoch kann New Horizons bei Weitem nicht mithalten. Auf ihrer Reise brachte sie es auf die beachtliche Geschwindigkeit von bis zu 57.000 Kilometern pro Stunde. Damit mag sie das schnellste menschengemachte Objekt im All sein, doch ein probates Science-Fiction-Gefährt ist sie damit noch lange nicht.
Ihre Spitzengeschwindigkeit entspricht gerade einmal 0,000006485969-facher Lichtgeschwindigkeit. Um neue Welten zu entdecken, sollte man aber schon mindestens so schnell wie das Licht sein, oder am besten noch schneller wie etwa Captain Kirks USS Enterprise, die es auf 512-fache Lichtgeschwindigkeit bringt. Schon ziemlich schnell, aber nichts gegen den Star Wars-Todesstern: Die verheerendste Waffe des galaktischen Imperiums bewegt sich mehr als eine Million mal so schnell durchs All wie das Licht.
Bei den langsameren Fahrgestellen, die es nicht auf Lichtgeschwindigkeit bringen, vergleichen die Autoren des Blogs die maximal auftretenden G-Kräfte. Diese besagen, die wievielfache Erdanziehung ein Reisender an Bord des Vehikels durch die Beschleunigungskräfte erleben würde. An Bord eines Star Wars-Tie-Fighters wären das etwa 4.100 G, also 4.100-fache Erdanziehung, eine für Menschen nicht sehr bekömmliche körperliche Belastung. Die Besatzungen des Discovery Shuttles (3G) oder der Apollo-11-Mission (3,94G) dürfen sich davor bloß anerkennend verneigen. Selbst Nasas ehrgeiziges Orion-Projekt mutet mit 100 G eher kläglich an.
Um es also auf den Punkt zu bringen: Verglichen mit Swordfish II aus Cowboy Bebop, geschweige denn Futuramas Planet Express oder der unschlagbaren Herz aus Gold mit ihrem unendlichen Unwahrscheinlichkeitsdrive sind die bisher größten Errungenschaften der Raumfahrtgeschichte nichts weiter als Weltraumschrott.
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