Sie wollen erfolgreich sein? Dann sollten Sie aufhören, TV zu glotzen. Denn das ist angeblich eine Lieblingsbeschäftigung von erfolglosen Menschen. Zumindest wenn man einer Karte glaubt, die derzeit im Netz kursiert. Veröffentlicht hat sie der US-Autor, Unternehmer und bekannte Darsteller in einer Reality-Show, Dave Kerpen. Auf der Karte stehen 16 wichtige Fähigkeiten und Eigenschaften, die erfolgreiche Menschen von erfolglosen unterscheiden. Erhalten hatte Kerpen die Postkarte von einem Geschäftsführer eines Coaching-Unternehmens. Kein Wunder also, dass es vor allem um typische Verhaltensratschläge für Führungskräfte geht.
Nützlich sind die Tipps immerhin: Demnach lernen Erfolgreiche jeden Tag – und statt Glotze zu gucken, lesen sie lieber ein Buch. Sie freuen sich über Veränderungen, auch wenn eigentlich eine negative Situation diese Veränderung bedingt. Erfolglose dagegen fürchten sich vor Veränderungen und scheuen sich davor, Neues auszuprobieren. Sie verbringen ihre Freizeit lieber damit, sich vor dem Fernseher zu entspannen. Und im Umgang mit neuer Technik sind sie oft unsicher – und vermeiden es, sich damit auseinandersetzen zu müssen. Gerade das ist aber in einer durch neue Technologien immer rasanter werdenden Arbeitswelt fatal.
Die innere Einstellung Neuem und Unbekanntem gegenüber strahlt auch auf das gesamte Verhalten ab: Erfolgstypen reden über Ideen und nicht über Leute. Sie haben auch keine Angst davor, dass andere ihnen ihre Ideen stehlen, sondern glauben fest daran, dass der Austausch mit anderen die Ideen verbessert. Sie halten es daher auch aus, wenn andere glänzen und die Lorbeeren für die Arbeit an einem Projekt einkassieren und reagieren nicht mit Neid, sondern mit Unterstützung.
Klar ist: Wer sowieso schon Führungskraft ist, sollte seinen Mitarbeitern unbedingt den Erfolg gönnen – das macht den Chef beliebt. Es gibt wohl kaum etwas Unsympathischeres als einen Chef, der seinen Mitarbeitern die Verdienste klaut und sich selbst anheftet.
Wer allerdings nur Gleichrangiger unter Kollegen ist, sollte verinnerlichen, dass der Erfolg eines einzelnen auch gut für das gesamte Team ist. Das geht natürlich leichter, wenn man nicht um seine Position kämpfen muss, sondern viele Erfolge vorweisen und sich daher relaxt zurücklehnen kann. Erfolgstypen wünschen anderen daher ebenfalls Erfolg. Missgünstige, ängstliche Typen dagegen reagieren meist mit Missgunst. Sie empfinden auch Schadenfreude, wenn andere scheitern und verbringen viel Zeit mit Lästereien über andere. Doch daraus entsteht selten etwas Gutes. Im schlimmsten Fall gibt es einen Bumerangeffekt. Und es entsteht auch nichts Positives daraus, wenn man anderen gegenüber negative Gefühle hegt – besser ist es, sich mit diesen Gefühlen auseinanderzusetzen und sie in etwas Positives umzuwandeln. Kein Wunder, dass Erfolgstypen dazu in der Lage sind und auch Verantwortung für ihre Fehler und ihr Scheitern übernehmen, statt andere dafür verantwortlich zu machen.
Die Ratschläge hat man schon einmal gehört und vielfach stimmen sie auch – eine hübsche Idee, sie kurz skizziert auf einer Karte darzustellen. Dave Kerpen behauptet, die Karte erinnere ihn täglich daran, an sich zu arbeiten. Erfolg scheint er immerhin zu haben: Derzeit ist er Geschäftsführer des Start-ups Likeable Local, das Social-Media-Software für Kleinunternehmer entwickelt. Und seine Ratgeber Likeable Social Media, Likeable Business und Likeable Leadership stehen in der Bestseller-Liste der New York Times.
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