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Jupiter unter Beschuss

 

Jupiter unter Beschuss
Ganz klein blitzt es auf Jupiters rechter Seite: Der mögliche Asteroideneinschlag © Screenshot YouTube

Jupiter ist so was wie der Bodyguard der Erde. Fast elf mal so breit, knapp 318 mal so schwer wie unser Planet fängt der massige Riese manchen Eindringling aus dem Weltall ab. Seine Gravitation ist so stark, dass Asteroiden und andere umherfliegende Geschosse regelmäßig auf ihm einschlagen, bevor sie etwa zur Erde vordringen können. Turbulent für Jupiter. Gut für uns.

Wie viele Himmelskörper etwa pro Jahr in dem Gasriesen versinken, ist nicht klar. Manchmal haben Astronomen aber Glück. Dann schaffen sie es, einzelne Einschläge zu filmen. Das ist zum Beispiel John McKeon gelungen. Der Hobbyastronom hat vor wenigen Tagen ein Video auf Reddit veröffentlicht, mit der Bemerkung, er sei sich ziemlich sicher, dass er am 17. März einen Einschlag auf Jupiter gefilmt habe.

Ein kleiner Knubbel, Blitze, Ruhe

Darin zu sehen: Auf der rechten Seite hebt sich ein kleiner Knubbel aus Jupiters Gasoberfläche, winzige Blitze schießen ins All, dann ist wieder alles ruhig. Dass es sich nicht nur um einen Fehler von McKeons Kamera handelt, bestätigt die Aufnahme eines anderen Himmelsbeobachters, der dasselbe Spektakel eingefangen hat. Auch ein Astronomiewissenschaftler hat sich gemeldet. Der glaubt ebenfalls, dass es sich tatsächlich um einen Asteroideneinschlag handelt. Um vollkommen sicher zu sein, muss all das aber erst noch die Nasa bestätigen.

Das war nicht der erste gefilmte Zusammenstoß eines Himmelskörpers mit Jupiter. Aus den Jahren 2009, 2010 und 2012 gibt es Bildmaterial von Einschlägen, um nur die jüngsten zu nennen. Den berühmtesten beobachteten Astronomen 1994, als der 1993 entdeckte Komet Shoemaker-Levy 9 in Jupiters Umlaufbahn zerbrach und seine Bruchstücke auf die Planetenoberfläche einprasselten. Wenn man das so sagen will.

Jupiters Kern kennt niemand

Denn Jupiters Oberfläche existiert eigentlich nicht. Er zählt zu den Gasplaneten. Seinen beeindruckenden Umfang machen umherwirbelnde Wolken aus Aerosolen aus. Erst zum Inneren hin wird das Gemisch aufgrund des hohen Drucks flüssig. Experten vermuten, dass Jupiter einen festen Kern in seinem Zentrum tragen könnte. Seit ein paar Jahren versucht die Nasa dieser Hypothese mit Juno näherzukommen. Die Raumsonde soll untersuchen, ob Jupiter einen harten Kern besitzt.


Nicht einmal die Asteroiden, die in den Gasriesen hineinstürzen, könnten bezeugen, dass es einen Kern gibt. Ehe sie nur in seine Nähe kommen, zerbersten und verglühen sie.