Barack Obamas Bilanz im Amt des Präsidenten der USA fällt neun Monate vor dem Ende seiner Amtszeit gemischt aus: Noch immer sind amerikanische Drohnen völkerrechtswidrig in anderen Ländern im Einsatz, noch immer ist die NSA nicht gezähmt und noch immer Guantanamo nicht geschlossen. Andererseits werden zum Beispiel die Einführung einer allgemeinen Krankenversicherung und der Atomdeal mit dem Iran in die Geschichte eingehen.
Als Festredner beim jährlichen Correspondents‘ Dinner im Weißen Haus ist Barack Obamas Bilanz jedenfalls ausgezeichnet. Acht Mal hat er die Rede bei der traditionsreichen Gala in Washington gehalten, und mit großer Wahrscheinlichkeit waren seine die acht besten, die an dieser Stelle überhaupt jemals zu hören waren.
Obama spielt bei diesen Gelegenheiten sein rhetorisches Talent, sein Gespür für Timing, seine Selbstironie und seine Popkulturkenntnisse aus: Er kennt nicht nur den Burning Man und die Red Wedding, er hat auch die erfolgreiche Social-Media-Strategie seines kanadischen Amtskollegen Justin Trudeau auf dem Schirm, während sich seine Konkurrenten schon verhaspeln, wenn sie nur „Basketballkorb“ sagen sollen. Und im informellen Rahmen des Correspondents‘ Dinner kann Obama diese Talente einmal im Jahr ausspielen.
Das sind unsere Top-3-Gags aus Obamas finaler Rede beim Correspondents‘ Dinner:
- „In England hatte ich Lunch mit der Queen, habe Shakespeare geschaut und war mit David Cameron golfen. Nur falls sich immer noch jemand fragt, ob ich schwarz genug bin.“
- „Wenn sich Hillary an junge Wähler wendet, fühlt sich das immer ein bisschen an wie die Verwandte, die sich auf Facebook anmeldet: Hallo Amerika, hier ist ein Poke. Erscheint das jetzt auf deiner Wall? Ich bin nicht sicher, ob ich das richtig benutze. Alles Liebe, Tante Hillary.“
- „Letztens ist jemand im Weißen Haus über den Zaun geklettert. Aber ich muss dem Secret Service meinen Respekt zollen: Sie haben Michelle schnell wieder zurückgebracht.“