Lesezeichen
‹ Alle Einträge

Billig-Wodka – gefiltert, nicht gerührt

 

Billig-Wodka - gefiltert, nicht gerührt
Schmeckt günstiger Wodka „weicher“, nachdem er durch einen Wasserfilter geflossen ist?
© David Silverman/Getty Images

Eine Flasche Putinoff-Wodka kostet bei Lidl 4,99 Euro. Wir haben das Getränk nicht getestet und können Ihnen deshalb an dieser Stelle auch nicht verraten, wie sich Ihr Schädel anfühlt, wenn Sie am Abend zuvor etwas zu viel davon getrunken haben. Aber angesichts der Tatsache, dass ein Münchner Feinkosthändler für eine Flasche Vallure Gold Vodka 369 Euro verlangt, kann getrost davon ausgegangen werden, dass es beim Lieblingsgetränk der Russen gewisse Qualitätsunterschiede gibt. Wäre es da nicht toll, wenn sich ein Putinoff-Wodka im Handumdrehen in einen Vallure Gold verwandeln ließe?

Das Online-Magazin Vinepair ist der Frage nachgegangen, ob ein Billig-Wodka zum Premium-Drink wird, wenn er durch einen handelsüblichen Wasserfilter fließt. Die Annahme ist gar nicht weit hergeholt, schließlich ist das Filtern ein wichtiger Teil der Wodka-Herstellung. Nach dem Brennen wird das Destillat beispielsweise mit Aktivkohle gefiltert, um unerwünschte Aromen zu entfernen. Je aufwendiger und je feiner das Filterverfahren ist, desto „weicher“ schmeckt das Ergebnis. Und desto teurer ist das Endprodukt.

Aber ob die nachträgliche Veredelung eines Fusel-Wodkas mithilfe eines Kohlefilters etwas bringt? Das Urteil von Vinepair ist eindeutig – negativ. Zwar schmeckten einige Versuchspersonen einen gewissen Unterschied zur ungefilterten Fusel-Variante. Doch an einen wirklich hochwertigen Wodka reicht der gefilterte Drink nicht heran. „Schmeckt wie geschmolzenes Plastik“, lautete ein Urteil gar.


In zahlreichen Foren und Blogs wird die Technik trotzdem empfohlen. Am Ende bleibt es also Ihrem persönlichen Geschmack überlassen, ob Ihnen ein gefilterter Billig-Wodka besser schmeckt, oder ob Sie sich die Arbeit sparen und gleich etwas mehr Geld für ein hochwertigeres Produkt investieren. Denn, ganz nebenbei: Wird Wodka im Wasserfilter „veredelt“, sollte der Filter anschließend nicht mehr mit Wasser verwendet werden. Es sei denn, Sie mögen eine leichte Wodka-Note in Ihrem Trinkwasser.