Wie deutsch ist der deutsche Schäferhund? Das ist eine Frage, die unter Biologen seit Langem diskutiert wird. Grundsätzlich gibt es drei Lager: Die einen behaupten, Hunde seien zuerst in Europa domestiziert worden, die anderen glauben, der Hund in Europa gehe ausschließlich auf asiatische Import-Hunde zurück – und die Dritten halten es schließlich für möglich, dass Menschen in mehr als einer Gegend der Erde die Idee hatten, Hunde zu züchten. So was ließe sich natürlich mit Gentests untersuchen. Problem: Wir reden über eine Zeit vor 10.000 und mehr Jahren. Da werden die DNA-Proben rar.
Nun hat aber ein Team von Wissenschaftlern um Laurent Frantz, Genetiker an der Universität Oxford, einen 5.000 Jahre alten Hundeknochen aus Irland mit der DNA von 650 modernen Hunden verglichen und das Ergebnis im Wissenschaftsmagazin Science veröffentlicht. Die Kurzzusammenfassung: Der europäische Hund ist wohl so eine Art Mischling. Manche Sorten sind mehr asiatisch, andere weniger. (Der deutsche Schäferhund scheint übrigens eher europäisch zu sein.)
Das spricht erst mal für die These, dass die Hundezucht sowohl in Europa als auch in Asien erfunden wurde. Wau! Um sicher zu sein, bräuchten die Forscher allerdings mehr und ältere Hundeknochen. So wird der Streit noch ein paar Jahre weitergehen.