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In fast allen Ländern der Welt gibt es bezahlten Mutterschutz

 

In fast allen Ländern der Welt gibt es Mutterschutz
Screenshot © Washington Post

Fast alle Länder weltweit bieten eine Form von bezahltem Mutterschutz oder bezahlter Elternzeit an. Detaillierte Infografiken der Washington Post zeigen, wie selbstverständlich die Elternzeit in den meisten Staaten ist – eine gute Nachricht, die Sie in den letzten Tagen vielleicht übersehen haben.

Nur neun Länder, wie etwa Mikronesien, die Marshallinseln oder auch Papua-Neuguinea, bieten keine bezahlte Elternzeit an. Dazu zählen als einzige Industrienationen auch die USA. Ein Missstand in Sachen Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der derzeit auch im US-Wahlkampf ein Thema ist.

In 36 Ländern gibt es mindestens ein Jahr bezahlte Elternzeit – oder mehr. Die meisten Staaten sind entweder in Europa oder Zentral-Asien. Ganz vorne mit dabei sind hier die skandinavischen Länder wie Schweden, aber auch Deutschland, wo sich wenigstens ein Elternteil ein Jahr eine bezahlte Elternzeit nehmen kann, aber beiden Eltern sogar mehr Monate zur Verfügung stehen, die sich die Partner untereinander aufteilen können. 18 weitere Länder haben gesetzliche Regelungen, wonach wenigstens die Mütter zwischen 26 und 51 Wochen Elternzeit (und Elterngeld) erhalten. Und ein interessantes Detail: In Russland bekommen Frauen nach der Geburt eines Kindes immerhin 140 Tage lang den vollen Lohn fortgezahlt. Deutlich länger als es der gesetzliche Mutterschutz mit Lohnfortzahlung hierzulande vorsieht.

Elternzeit Mutterschaftsschutz Washington Post 02
Screenshot © Washington Post

In 53 Ländern der Welt gibt es zwischen 14 und 25 Wochen bezahlte Elternzeit. Und 83 weitere Staaten bieten immerhin bis zu 14 Wochen bezahlten Mutterschutz an.

Übrigens wirken sich gute gesetzliche Regelungen bei Mutterschutz und Elternzeit auch positiv auf die wirtschaftliche Situation des Landes aus: In der Regel hat die soziale Absicherung von jungen Eltern einen positiven ökonomischen Effekt. Die Frauenerwerbsquote ist in den Ländern höher, in denen Frauen nach dem Mutterschutz ein Rückkehrrecht auf ihren alten Job haben, beziehungsweise, in denen mit dem Mutterschutz auch ein besonderer Kündigungsschutz verbunden ist. Mehr noch: Auch die Mütter- und Kindersterblichkeit wird durch starke gesetzliche Regelungen verringert. Und ebenso ist die Gleichberechtigung von Männern und Frauen stärker verwirklicht. Höchste Zeit also, dass die USA es nicht einzelnen Arbeitgebern überlassen, Mutterschutz und Elternzeit als zusätzliche Sozialleistung anzubieten – sondern allgemeine Gesetze erlassen, die Müttern wie Vätern eine generelle bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen.

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