Der Norden ist reich und glücklich, der Süden arm und gebeutelt: Dieses Klischee von Europa wird von einer Umfrage des EU-Statistikamtes bestätigt. Für die Studie wurden die Ansichten von 40.000 Bewohnern aus 79 europäischen Städten zu Themen wie Migration, Integration, Mietpreisen und Nahverkehr abgefragt. Die Ergebnisse zeigen, dass Europa weit davon entfernt ist, seinen Bürgern ähnliche Lebensverhältnisse zu bieten.
Schon bei der grundsätzlichen Zufriedenheit mit dem Stadtleben gehen die Ansichten der urbanen Europäer weit auseinander. Paris, Lissabon, Madrid, Rom, Athen und Istanbul: Es sind die Städte des Südens, in denen weniger als zwei Drittel der Bewohner mit ihrem urbanen Leben zufrieden sind. Im Norden fällt die Einschätzung dagegen fast durchweg positiv aus. In Deutschland etwa ist man vor allem in München, Hamburg und Leipzig glücklich mit seiner Umgebung. Und selbst die als hoffnungsloser Fall verschriene Hauptstadt kommt mit einer positiven Bewertung von 90 bis 95 Prozent sehr gut weg.
Die Teilung Europas setzt sich in vielen Kategorien fort. Die Städter im Süden kritisieren häufiger den Nahverkehr und den Zustand von Straßen und Gebäuden in ihrer Stadt. Auch hier überrascht Deutschland: Der Nahverkehr wird in fast allen Städten sehr gut bewertet – sogar im vom S-Bahn-Chaos betroffenen Berlin.
Beim Thema Einwanderung fällt das Bild fragmentierter aus. Neben den Stadtbewohner in den Südländern sind unter anderem auch in Frankreich und Belgien in einigen Metropolen unter 65 Prozent der Bewohner der Meinung, dass Ausländer eine Bereicherung für das Stadtleben sind. In Deutschland bewegen sich die Zustimmungsraten nur in Leipzig und Duisburg in ähnlichen Bereichen.
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