Niemand hat den Mond so schön fotografiert wie Japans Weltraum-Prinzessin. Sieben Jahre ist es her, dass die Sonde Kaguya den Erdtrabanten umkreiste. Nun hat die japanische Weltraumbehörde JAXA neues, märchenhaft hoch aufgelöstes Bildmaterial von ihr veröffentlicht.
Als die Raumsonde Kaguya startete, war sie der Star unter den Mondsonden. Die Mission wurde nach der Prinzessin aus der japanischen Legende Taketori Monogatari benannt, die zu schön ist für diese Welt. Ein passender Name, schließlich galt Kaguya als die aufwändigste Mondmission seit dem Flug des Sowjet-Projekts Luna 24 aus dem Jahr 1976.
Die Bilder wirken bis heute
Ausgerüstet mit für den damaligen Zeitpunkt fortschrittlicher Technik wie HDTV, hatte die Sonde von 2007 bis 2009 vor allem die Hochländer der Mondkruste im Blick. Mit Spezialkameras und einem Spektrometer ausgestattet umflog sie den Mond in einer Höhe von 100 Kilometern und analysierte seine Zusammensetzung. Das Ergebnis waren neue Hinweise darauf, dass der Erdtrabant einst flüssig war. Seine Kruste hatte sich demnach aus einem gewaltigen Magma-Ozean gebildet.
Am 10. Juni 2009 um 20.25 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit war dann Schluss: Die japanische Weltraumbehörde brachte Kaguya kontrolliert zum Absturz, die Mission war offiziell beendet. Doch bis heute zehrt die JAXA von den beeindruckenden Bildern.
Diese Woche hat sie nie gesehenes Material online gestellt. Auf einer Karte lässt sich tief in Krater hineinzoomen. Je nach Ort gibt es längere Foto-Sequenzen, gar Videos. Die eindrücklichsten Aufnahmen hat National Geographic in einer kleinen Fotostrecke zusammengefasst. Sie zeigen die Erde mal als blaue Murmel, mal als blasse Sichel am Mond-Horizont. Und sie zeigen: Auch wenn der Mond für viele Forscher wissenschaftlich uninteressant sein mag – er bietet noch immer genug Stoff für Legenden.
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