Vor seinem Amtsantritt hat Donald Trump ein Wirtschaftsimperium erschaffen. Der Familienkonzern betreibt Firmen, Hotels und Kasinos, die von großzügigen Steuernachlässen und staatlichen Subventionen profitieren. Zwar hatte Trump angekündigt, sich aus den Geschäften zurückzuziehen, um sich ganz auf die Präsidentschaft zu konzentrieren. Dennoch dürfte es ihm in die Hände spielen, dass er als US-Präsident vollkommene unternehmerische Freiheit besitzt. Rechtlich ist er nicht dazu verpflichtet, etwaige Interessenkonflikte offenzulegen, die sich durch seine Wirtschaftsbeziehungen ergeben könnten. Die interaktive Grafik des Informationsdesigners Kim Albrecht zeigt nun, wie umfangreich Trumps Geschäftsverbindungen sind.
„Die Größe von Donald Trumps Firmennetzwerk ist erschreckend“, sagt Albrecht dem Onlinemagazin Wired. „Um zu verstehen, wie die nächsten vier Jahre in den USA verlaufen werden, müssen wir uns über die komplexen Verstrickungen der neuen Regierung klar werden.“ In seiner Datenvisualisierung hat Albrecht die Verbindungen zu mehr als 1.500 Unternehmern, Organisationen und Institutionen abgebildet. Die Animation, die auf den Recherchen von BuzzFeed basiert, visualisiert, mit wem der Präsident, sein Firmenkonglomerat, aber auch sein Kabinett und seine Vertrauten Geschäfte machen. Und das sind viele. In der Datenbank kann der Nutzer daher mithilfe der aufgeführten Namen nachverfolgen, mit wem der mächtigste Mann der Welt direkt oder indirekt in Verbindung steht.
Der Datensammlung von Buzzfeed haben sich mittlerweile mehrere Journalisten und Designer gewidmet, so auch der Künstler Burak Arikan. Auf der Plattform Graph Commons hat er ein spinnwebenartiges Netz kreiert, dass Trumps wirtschaftliche Verflechtungen nicht nur aufzeigt, sondern auch Informationen über die jeweiligen Protagonisten zu liefern versucht – eine Herausforderung.
Das Problem an den Daten sei ihre Komplexität, berichtet der Berliner Albrecht. „Als Tabelle sind sie nur schwer zu erschließen und als gesamtes Netzwerk zu unübersichtlich.“ Normalerweise setzt sich der Informationsdesigner mehrere Jahre mit komplexen Netzwerken auseinander, für das Trump-Projekt habe er nur etwa drei Tage gebraucht. Beschäftigen wird es ihn allerdings weiterhin, wie Albrecht verrät: „Ich werde die Visualisierungen über die nächsten Jahre pflegen und erweitern.“
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