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Handys überall? Ein Film wusste es bereits 1947!

 

Auf den Straßen herrscht reger Betrieb. Doch die Passanten würdigen ihre Mitmenschen keines Blickes. Sie sind viel zu sehr in ihre Smartphones vertieft, lesen den angesagtesten Modeblog oder saugen aktuelle Nachrichten aus Politik und Sport auf. Dies ist keine Szene aus einer Großstadt im Hier und Jetzt, sondern eine Sequenz aus einem Kurzfilm von 1947. Die Dystopie La télévision, œil de demain entwirft die mediale Welt von Morgen und kommt der heutigen Realität dabei ziemlich nahe.

Der Film, den das französische Institut national de l’audiovisuel archiviert hat, zeigt, wie omnipräsent Bildschirme und Bewegtbilder in Zukunft sein werden. Zwar haben die Smartphones in der damaligen Vorstellung noch Antennen, das Display aber ist mit dem eines gängigen Mobiltelefons vergleichbar. Autos sind mit einem Bordmonitor ausgestattet, morgens klingelt der Radiowecker und Reportagen werden als dreidimensionales Hologramm im Schlafzimmer geschaut.


Die Fülle von verrückt anmutenden Schwarz-Weiß-Bildern nach der Vorlage von Science-Fiction-Autor René Barjavel ist mit einem spitzen Kommentar unterlegt, der beim Zuschauer ein ambivalentes Gefühl zwischen Beunruhigung und Vorfreude hervorrufen soll. Denn wer weiß schon, welche Zukunftsvision von 1947 noch eintreten wird? Vielleicht sehen wir irgendwann auch einen Boxkampf in der Suppenschüssel.